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Chrüzegg (383)
Mittwoch 12.06.2013

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - Wil - Wattwil   

Route: Wattwil Bhf. - Chapf - Stämisegg - Alp Geiss-Chopf - Alplisattel - Chrüzegg - Ob. Tweralp - Untere Tweralp - Hinter Eggli - Höch Laad - Schlosswis - Wasserfall - Wattwil

Gehzeit: ca. 6:15 h
Wattwil Bhf. - Chapf  ... 0:35 h
Chapf - Stämisegg  ... 0:40 h
Stämisegg - Alp Geiss-Chopf  ... 0:30 h
Alp Geiss-Chopf - Alplisattel  ... 0:35 h
Alplisattel - Chrüzegg  ... 0:30 h
Chrüzegg - Ob. Tweralp  ... 0:20 h
Ob. Tweralp - Untere Tweralp  ... 0:40 h
Untere Tweralp - Hinter Eggli  ... 0:15 h
Hinter Eggli - Höch Laad  ... 0:30 h
Höch Laad - Pause  ... 0:25 h
Pause - Schlosswis  ... 0:15 h
Schlosswis - Wasserfall  ... 0:20 h
Wasserfall - Wattwil  ... 0:40 h

Höhendifferenz: ca. 750m

Distanz: ca. 17km


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Am Bahnhof von Wattwil stellen wir unsere Autos auf den gebührenpflichtigen Parkplatz. Von der Wanderkarte wissen wir, dass wir auf die andere Seite der Gleise kommen müssen. An Bahnhöfen mit mehreren Gleisen gibt es meist eine Unterführung, so auch hier. In der Unterführung finden wir die ersten gelben Markierungen, die auf eine Wanderroute hin deuten.

Auf der anderen Gleisseite folgen wir der Autostrasse nach rechts, wo wir nach wenigen Minuten einen Wanderwegweiser vorfinden. Das Chrüzegg ist gleich dreimal angeschrieben, über Laad, über Hinter Rumpf und über Stämisegg. Letzteres, mit der am deutlich längsten Gehzeit von 3h15min, ist unsere Route. Also bleiben wir noch für ein paar Meter an der Autostrasse , bis Wanderwegmarkierungen uns nach links, durch das Anwesen eines alten Bauernhofes, direkt auf das Kloster Sankt Maria zu leiten.

Langsam lässt der auffällig hohe Geräuschpegel, verursacht von Baumaschinen, Strassenkehrmaschinen und Berufsverkehr, etwas nach, während wir auf einem schmalen Asphaltsträsschen über eine Kehre zum Kloster hinauf laufen. Noch vor den Pforten des Klosters zweigt scharf links der Wanderweg als nasser und glitschiger Wiesenpfad ab.

Durch eine Baumlücke können wir den Turm der Ruine Iberg sehen, die hoch über der Stadt Wattwil trohnt. Über schmale und rutschige Waldpfade stossen wir an ein Eisengatter im Weidezaun und halten dort kurz inne. Ein Reh in sicherer Distanz hat uns noch nicht bemerkt, eine Gelegenheit, schnell die Kamera einzuschalten. Erst wie es den Kopf zu uns herüber schwenkt, und uns einen Moment lang ungläubig anschaut, ergreift es die Flucht.

Nach weiterem Aufsteigen über Wiesen mit mehr Matschlöcher als Gras, stossen wir auf einen Wirtschaftsweg. Ein Wanderwegweiser weist darauf hin, dass wir uns am Chapf befinden. Am Waldrand öffnet sich der Blick ins Steintal einerseits und durch das Toggenburger Tal zu den markanten Zacken der Churfirsten andererseits. Auf dem Wirtschaftsweg geht es nun leicht abwärts, an ein paar alten Bauernhäusern und blühenden Blumenwiesen vorbei.

Fast kommen wir an einem Weidezaun vom richtigen Weg ab, entdecken dann aber gerade noch rechtzeitig auf der anderen Seite am Gartenzaun eine gelbe Raute als Wanderwegmarkierung. Über den ansteigenden Wiesenpfad passieren wir einen Bauern, der wie in alten Zeiten, mit der Sense einen steilen Wiesenhang mäht. Nur kurz verwickeln wir den Bauern in Smalltalk und setzen dann unsere Tour auf schmalen Pfaden fort.

Durch lichte Waldstücke und über steile Wiesen, vorbei am Stämisegg, erreichen wir nach einer dreiviertel Stunde unterm Geiss-Chopf eine kleine Alm, bei der wir eine kurze Trinkpause einlegen wollen. Wir blicken zu den Churfirsten und zum Säntismassiv und sehen tief unten, im Toggenburger Tal, das Städtchen Ebnat-Kappel.

Als nächstes erwartet uns ein steiler Schotterweg durch eine hellgelb blühende Blumenwiese. Über der Blumenwiese ist eine Holzhütte zu erkennen, die wir nach knapp zehn Minuten passieren. Dann geht es ein wenig abwärts, zunächst über einen Wiesenpfad, dann zwischen Nagelfluhgestein hindurch.

An einer OEKO-Info-Tafel, bei der ein Wanderwegweiser eine Abzweigung nach Krinau anzeigt, steigen wir über einen Weidezaun. Ein pilzüberwachsener Holzklotz dient als Stufe zum Übersteigen des Zaunes. Ab hier geht es auf einem breiten Wirtschaftsweg weiter, bis wir nach einer viertel Stunde gemächlichem Anstieg vom Älplisattel zur Alpwirtschaft Älpli hinunter sehen können.

Da unser Ziel, das Chrüzegg, bereits so nahe ist, verzichten wir schweren Herzens auf eine Einkehr im Älpli. Statt dem breiteren und direkten Weg zum Chrüzegg entscheiden wir uns für den schmalen Pfad direkt nach Süden, der nach ein paar Hundert Metern in einen Wirtschaftsweg mündet. Auf diesem laufen wir noch einmal fünfhundert Meter bis zum Berggasthaus Chrüzegg.

Auf der sonnigen Terrasse, mit Blick auf die Glarner Alpen, auf den Zürichsee und ins Goldinger Tal, machen wir es uns gemütlich und trinken ein bis zwei Bier. Beim Zurückbringen des Biers kommen wir Männer nicht schlecht ins Staunen. Ein Pissoir mit Internetanschluss hat noch keiner von uns gesehen. Zumindest laufen über dem oberen Beckenrand auf einem Display Werbefilmchen ab.

Nach einer ausgiebigen Rast nehmen wir den zweiten Teil der Wanderung in Angriff. Die ersten Meter folgen wir dem Wirtschaftsweg, den wir gekommen waren, in Richtung Osten, zweigen dann nach gut zehn Minuten rechts ab, in Richtung Untere Tweralp. Der breite Wirtschaftsweg endet nach etwa fünfminütigem Anstieg bei der Oberen Tweralp.

Auf grasbewachsenem Weg geht es hinter der Oberen Tweralp weiter, nach einem Rechtsbogen am Wald entlang und schliesslich auf schmalem Pfad einen Grat entlang, den wir wegen des dichten Baumbewuchses nicht unbedingt als Grat empfinden. Trotz abschüssigen Passagen sind wir während einer dreiviertel Stunde nicht einmal hundert Höhenmeter abgestiegen.

Eine grosse Hinweistafel warnt bei der Unteren Tweralp vor Schiessgefahr im Cholloch. Den Schiessplan müssen wir uns gar nicht anschauen, denn das laute Geballere ist nicht zu überhören. Zum Glück führt unsere Route nicht durch das Cholloch, sondern über Hinter Eggli. Dass auf dem Wanderwegweiser der Zusatz "schmaler Gratweg" vermerkt ist, fällt uns gar nicht auf.


Auffällig sind die vielen Stacheldrahtzäune, deren Draht tief in die Bäume eingewachsen ist. Und erst beim Zurückblicken, nach einigen Minuten, wird uns der schmale Grat bewusst, über den wir gerade balancieren. Wegen des üppigen Bewuchses kommt kein Gefühl der Ausgesetztheit auf. Nach dem Übersteigen eines Weidezaunes laufen wir noch gemütlich zehn Minuten in freiem Gelände mit bester Aussicht und erreichen dann das Hinter Eggli.

Zwei Richtungen nach Wattwil bieten sich an. Unser Weg führt über Hoch Laad und ist mit fünf Minuten weniger Gehzeit angeschrieben, als der Weg über Vorder Eggli. Leicht rechts zweigt unser Weg ab, den wir leicht abfallend, den Säntis vor Augen, für ein paar Minuten geniessen dürfen. Über einem Wiesenhang, an dem gerade Mäharbeiten durchgeführt werden, verliert sich die Spur. Die Mähmaschine macht sie gerade platt.

Unterhalb sehen wir die Gebäude von Höch Laad. Laut Karte führt unsere Route dort dran vorbei. Also steigen wir weglos zu den Häusern hinab und sehen, wie wir näher sind, dort auch Wanderwegweiser. Ab Höch Laad laufen wir gute zwanzig Minuten auf dem Asphaltsträsschen direkt auf Wattwil zu und machen an einer Sitzbank, mit Aussicht auf die Schlosswis und auf einen Teil von Wattwil, eine kleine Rast.

Für die weiten Kehren des Asphaltsträsschens gibt es offizielle Abkürzungen. Wie wir aber am Wanderwegweiser Schlosswis ankommen, entscheiden wir uns bewusst nicht für die Richtung Wattwil, sondern genau entgegengesetzt, für Richtung Westen, auf Vorder Rumpf zu. Auf der topografischen Karte hat uns der Feldbach neugierig gemacht, obwohl der Weg am Bach entlang auf der Wanderkarte (Kompass) nicht als Wanderweg eingezeichnet ist.

Tatsächlich finden wir vor Ort nach etwa 350 Metern einen vielversprechenden Wanderwegweiser mit der Aufschrift Wattwil und Wasserfall. Die ersten Minuten sind wir verunsichert, da der Pfad am Waldrand entlang, zurück nach Osten führt. Doch dann geht es über unzählige Stufen steil in den Tobel hinab. Von weitem schon sehen wir einen tosenden Wasserfall, der von der senkrechten Felswand in die Tiefe stürzt.

Am Grund des Wasserfalls quert der Pfad über eine schmale Brücke den Feldbach. Bei geschickter Positionierung strahlt die Sonne genau durch den Bergeinschnitt, in dem der Wasserfall seinen Ursprung hat. Nahe am Ufer folgen wir dem Lauf des Feldbachs durch den idyllischen Tobel und registrieren dabei nicht einmal die Stelle, an der die Tunnelröhre der Umgehungsstrasse von Wattwil den Tobel kreuzt.
Nach zwanzig Minuten quält uns ein letzter, kleiner Anstieg, der uns aus dem Tobel an einen Wiesenrand hinauf bringt. Über den Häusern von Wattwil sehen wir die schneebedeckten Gipfel der Churfirsten in der Sonne leuchten. Dann geht es wieder zum Feldbach hinunter und an der Stelle, wo der Feldbach an den Ortsrand stösst, mündet auch der Wanderweg in die Ortsstrasse von Wattwil. Entlang dieser kehren wir zurück zum Parkplatz am Bahnhof.
siehe auch

Bilder von Jürgen Duffner:    http://www.natur-um-triberg.de
   
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Berggasthaus Chrüzegg:    Homepage Berggasthaus
Alpwitschaft Älpli    Homepage Alpwirtschaft
   
Alpenpanoramen:    Blick von Chrüzegg
     Goldinger Alpenvorland

Bild 1: Bauernhof unterm Kloster Sankt Maria

Bild 2: Bauernhof

Bild 3: Kloster Sankt Maria

Bild 4: Blick auf Wattwil

Bild 5: Ruine Iberg mit Speer im Hintergrund

Bild 6: Reh

Bild 7: Säntis und Churfirsten

Bild 8: Häuser im Steintal

Bild 9: Churfirsten

Bild 10: Blick Richtung Speer

Bild 11: Churfirsten

Bild 12: Waldlandschaft verfälscht

Bild 13: gelbe Blumenwiese

Bild 14: Ebnat-Kappel und Säntis

Bild 15: Pilze

Bild 16: Alpwirtschaft Älpli

Bild 17: Steighilfen

Bild 18: Blick zum Zürichsee

Bild 19: Pissoir mit Internetanschluss

Bild 20: Aussichtskanzel am Chrüzegg

Bild 21: Berggasthaus Chrüzegg

Bild 22: Blick Richtung Tweralpspitz

Bild 23: Blick Richtung Tweralpspitz

Bild 24: Obere Tweralp

Bild 25: Blick ins Steintal

Bild 26: Alpenblumen

Bild 27: Gratweg nach Hinter Eggli

Bild 28: Gratweg nach Hinter Eggli

Bild 29: eingewachsener Stacheldraht

Bild 30: Absperrung Cholloch

Bild 31: Untere Tweralp

Bild 32: Gratweg nach Hinter Eggli

Bild 33: Blüte

Bild 34: Gratweg

Bild 35: Blick Richtung Glarner Land

Bild 36: Gratweg

Bild 37: Churfirsten und Speer

Bild 38: Blumenwiese

Bild 39: Blick Richtung Speer

Bild 40: Hinter Eggli

Bild 41: Säntis

Bild 42: Blick auf Laad und Speer

Bild 43: Säntis und Ebnat-Kappel

Bild 44: Blick auf die Churfirsten

Bild 45: Säntis, Churfirsten und Höch Laad

Bild 46: Mäharbeiten mit Blick auf Churfirsten

Bild 47: Wolken über Höch Laad

Bild 48: Bauernhaus auf Höch Laad

Bild 49: Säntis und Wolken

Bild 50: Berglandschaft Laad

Bild 51: Berglandschaft Laad

Bild 52: Blick Richtung Wattwil

Bild 53: Blick Richtung Wattwil

Bild 54: Schlosswis bei Wattwil

Bild 55: Abstieg zum Feldbach

Bild 56: Abstieg zum Feldbach

Bild 57: Wasserfall

Bild 58: Wasserfall

Bild 59: Wasserfall

Bild 60: Wasserfall

Bild 61: Brücke am Feldbach

Bild 62: Feldbach

Bild 63: Tobel mit Feldbach

Bild 64: Blick zu den Churfirsten

Bild 65: Kloster Sankt Maria
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