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Chüemettler (382)
Samstag 08.06.2013

Anfahrt: Rielasingen - Frauenfeld - Wil - Watwil - Kaltbrunn - Rufi   

Route: Rufi - Gleiterbach - Unter Bognen - Ober Bogmen - Ober Stöck - Stägenwald - Chüemettler - Furggen - Trüebsiten - Unter Bätruns - Unter Federi - Federiwald - Beischnaten - Obermatt - Untermatt - Rufi

Gehzeit: ca. 6:50 h
Rufi - Gleiterbach  ... 1:00 h
Gleiterbach - Unter Bognen  ... 0:35 h
Unter Bognen - Ober Bogmen  ... 0:35 h
Ober Bogmen - Ober Stöck  ... 0:25 h
Ober Stöck - Stägenwald  ... 0:35 h
Stägenwald - Chüemettler  ... 0:35 h
Chüemettler - Furggen  ... 0:15 h
Furggen - Trüebsiten  ... 0:10 h
Trüebsiten - Unter Bätruns  ... 0:20 h
Unter Bätruns - Unter Federi  ... 0:25 h
Unter Federi - Federiwald  ... 0:20 h
Federiwald - Beischnaten  ... 0:15 h
Beischnaten - Obermatt  ... 0:25 h
Obermatt - Untermatt  ... 0:10 h
Untermatt - Rufi  ... 0:45 h

Höhendifferenz: ca. 1410m

Distanz: ca. 19km


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Auf dem Parkplatz hinter der kleinen Kirche von Rufi stellen wir unsere Autos ab. Am stahlblauen Himmel bewegt sich nichts, ausser einem Segelflugzeug, das seine Flugkünste demonstriert. Über den Dächern sehen wir ein paar Spitzen der Glarner Alpen, zuvorderst die markanten Gipfel von Rautispitz und Vorder Glärnisch. Noch ahnen wir nicht, dass im Osten auch das Ziel unserer Tour, der Chüemettler, zu sehen ist.

Auf der Chapelistrasse laufen wir Richtung Osten und unterqueren am Ortsrand die Umgehungsstrasse. Wenige Meter weiter zweigen wir an einer Weggabelung im Oberdörfli nach rechts ab. Auf einem Wanderwegweiser ist Chüemettler ohne Zeitangabe angeschrieben. Während wir ein paar Minuten einem Asphaltsträsschen folgen, geniessen wir noch die wärmende Morgensonne. Dann taucht ein leicht ansteigender Pfad in den Wald ein.

Langsam nähert sich der Pfad dem Rufi-Bach, bis er dort schliesslich in ein Asphaltsträsschen mündet, das gleich nebenan den Rüfi-Bach überquert. Von der Brücke aus ist ein kleiner Wasserfall zu beobachten. Wir überqueren das Asphaltsträsschen und bleiben auf dem wilden Pfad in Bachnähe. Über eine alte Brücke mit reichlich verbogenen Geländern wechseln wir die Bachseite. Wieder ist eine Felsstufe, über die das Wasser in einen kleinen Tümpel fällt, zu bestaunen.

Erst nach einer viertel Stunde dürfen wir uns wieder über direktes Sonnenlicht freuen. Die Wegmarkierungen sind ab einem alten Bauernhaus, am Rande einer grösseren Lichtung, nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Das hohe Gras lässt die Trittspur unter sich verschwinden. Beim Wanderwegweiser Gleiterbach kreuzen wir wieder das Asphaltsträsschen.

In einer knappen halben Stunde nähern wir uns Unter Bogmen, auf mal verborgenen, mal ausgetretenen Pfaden, über Wiesen und durch den Wald. Kurz vor Unter Bogmen stürmen uns neugierige Kühe entgegen. Auf einem Plakat an der Hüttenwand ist zu lesen, dass das Gasthaus geöffnet ist. Ein Arbeiter erklärt uns, dass das Gasthaus bei Ober Bogmen gemeint ist. Er empfiehlt und den direkten Aufstieg nach Ober Bogmen, statt wie geplant, über Unter Stöck.

Wir folgen dem Rat des Arbeiters und verlassen Unter Bogmen in östliche Richtung. Auf den steilen Wiesen sind lange keine Markierungen mehr zu finden. Schliesslich entdecken wir nach einer halben Stunde nahe einem Wirtschaftsweg wieder einen Wanderwegweiser. Ein paar Minuten folgen wir dem Wirtschaftsweg auf den Chüemettler zu, bis wir die ersehnte Rast auf der sonnigen Terrasse der Hütte von Ober Bogmen geniessen dürfen.

Trotz Dunst können wir die östliche Spitze des Zürichsees deutlich erkennen. Zu den Glarner Alpen haben wir freie Sicht und neben dem steilen Nordgrat des Chüemettler lugt im Hintergrund der Federispitz hervor. Nach der Rast befragen wir entgegenkommende Wanderung zum Zustand des Nordgrat Chüemettler. Obwohl sie sagen, er wäre gut zu machen, entscheiden wir uns für eine andere Aufstiegsvariante. Den direkten Weg empfiehlt der Wanderwegweiser nur für gute Berggänger.

Doch auch der Weg für die zweitbesten Berggänger hat es in sich. Die eine oder andere tischhohe Felsstufe ist zu überklettern. An heiklen Stellen helfen Holzstege über abschüssiges Gelände. An einer Passage hat der Winter dem Weg so zugesetzt, dass wir beinahe im Schlamm stecken bleiben. Nach einer halben Stunde atmen wir auf einer Lichtung bei Ob. Stöcke erst mal auf, dann geht das Abenteuer weiter.

Eine eingeknickte Holzbrücke trauen wir uns nicht zu überschreiten. Wir klettern lieber daran vorbei. Der Hang, den wir queren wir zunehmend steiler, so dass wir die Drahtseilsicherungen an manchen Passagen zu schätzen wissen. Holzstege und künstlich angelegte Treppenstufen helfen, wo es sonst etwas schwierig wäre. Nach einer weiteren halben Stunde übersteigen wir im Stägenwald einen Weidezaun und das Queren hat ein Ende.

Wieder weichen wir von der ursprünglich geplante Route ab, die über Trüebsiten gedacht war. Wir folgen dem Wanderwegweiser, der den direkten Anstieg zum Chüemettler über den steilen Südgrat mit 45 Minuten Gehzeit angibt. Wenige Meter von der bewaldeten Gratkante entfernt bekommt man den Abhang im Westen nicht so mit, doch anstrengend ist der Aufstieg alle mal.

Schweissgebadet gelangen wir nach einer halben Stunde in die baumfreie Zone, von wo wir in greifbarerer Distanz das Gipfelkreuz des Chüemettler sehen. Rechterhand überblicken wir jetzt die ganzen Nagelfluhhügel, vom Speer über den Mattstock bis zum Federispitz. In den schattigen Mulden der steilen Westhänge liegt noch allerhand Schnee.

Keine zehn Minuten mehr dauert es noch, bis wir über den Wiesenpfad zum Gipfelkreuz des Chüemettlers aufsteigen. Und wieder sehen wir trotz Dunst bis zum fernen Zürchersee, aber auch weit hinunter, zur fast 1300 Höhenmeter tieferen Ortschaft Rufi, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Einen schwächelnden Wanderkameraden hatten wir zum Gasthaus Unter Federi geschickt, um ihn auf dem Rückweg dort wieder aufzusammeln. Jetzt stellen wir mit Schrecken fest, dass Unter Federi gar nicht auf unserer geplanten Route liegt. Also werden wir noch einmal den Plan verlassen und die Route ändern.

Da für den Abend Niederschläge angesagt sind, verweilen wir nicht allzu lange am Gipfel. Über den Ostgrat steigen wir in einer viertel Stunde 100 Höhenmeter zum Sattel Furggen ab. Die Kräfte des Winters haben den Wanderwegweiser halb aus seiner Befestigung gerissen. Die Richtung, in die der Wanderwegweiser zeigt, ist also in Frage zu stellen. Da aber die Gebäude der Alm Trüebsiten zu sehen sind, finden wir den Weg dorthin, zuletzt weglos.

An der Hauswand der Alm Trüebsiten ist die Federihütte mit 40 Minuten Gehzeit angeschrieben. Dass Federihütte und Unter Federi die gleiche Lokation ist, können wir nur hoffen. Wir wählen diese Richtung, werden aber in ein paar Hundert Metern unsicher. Deshalb verlassen wir den offiziellen Pfad und steigen weglos talwärts ab. Nach zehn Minuten finden wir bei Unter Bätruns auf einem Fels eine Wanderwegweiser, der Unter Federi mit 30 Minuten Gehzeit anzeigt.

Der ausgetretene Pfad führt durch abwechslungsreiches Gelände. Metergrosse Felsbrocken aus Nagelfluhgestein säumen den Weg. Treppenstufen helfen beim Auf- und Abstieg, doch im steilen Schneefeld müssen wir die Stufen selbst mit den Füssen rein schlagen. Nach gut zwanzig Minuten taucht das Gasthaus von Unter Federi vor uns auf.

Über die Planänderung sind wir jetzt sehr glücklich, denn hier können wir uns noch einmal mit einem kühlen Bier versorgen lassen. Die sehr sympathischen Wirtsleute setzen sich gleich zu uns und wir kommen ins Gespräch. Wir erfahren dass das Gasthaus von einem Verein geführt wird und dass Übernachtungsmöglichkeiten angeboten werden. Auch erfahren wir, dass ein Teil der Abstiegsroute abgerutscht ist, doch das liegt nicht auf unserer geplanten Route.

Ungern beenden wir die angenehme Rast und treten den Abstieg an. Am Wanderwegweiser ist Rufi mit knapp zwei Stunden Gehzeit angeschrieben. Baumwurzeln und künstlich angelegte Treppenstufen kennzeichnen den steilen Pfad durch den Wald. In nur 20 Minuten passieren wir die 200 Höhenmeter tiefere Weggabelung im Federiwald mit der Absperrung des Normalweges.

Wir laufen in Richtung Beischnaten weiter und erreichen diesen, knapp 200 Höhenmeter tieferen Punkt, über steile Waldpfade in einer viertel Stunde. Dass wir auf dem Nächsten Abschnitt von 200 Höhenmetern eine halbe Stunde unterwegs sind, verdanken wir den vielen fotogenen Orchideen, die die Amateurfotografen nicht so einfach links und rechts stehen lassen können.

Wieder haben wir ein Problem, Plan und Realität in Einklang zu bringen. Geplant war ein Pfad Richtung Rufi-Bach. Jetzt laufen wir ab Untermatt ein kurvenreiches Asphaltsträsschen in Richtung Rufi. Nach einer knappen halben Stunde schliesst sich der Kreis. Das Alphaltsträsschen quert den Rufi-Bach an einer Stelle, die wir vom Aufstieg her kennen. Auf bekanntem Pfad laufen wir den letzten Kilometer zurück nach Rufi, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.
siehe auch

Bilder von Jürgen Duffner:    http://www.natur-um-triberg.de
   
benachbarte Wanderungen:    Speermürli (244)   17.05.2009 (So)
     Speer (210)   29.06.2008 (So)
     Mattstock (132)   15.06.2006 (Do)
   
Alpwirtschaften der Region:    http://www.linth.net/regional/alpen
     http://federihuette.ch/
   
Alpenpanoramen:    Am Chüemettler
     Föhn auf dem Speer
     vom Pfannenstiel
     Winterversprechen

Bild 1: Gartenlandschaft bei Rufi

Bild 2: Blick zu Vorder Glärnisch und Rautispitz

Bild 3: Chüemettler im Gegenlicht

Bild 4: Blick Richtung Rufi

Bild 5: Wasserfall

Bild 6: Blumenwiese

Bild 7: Blick Richtung Westen

Bild 8: Glarner Berge

Bild 9: Vorder Glärnisch, Rautispitz und Hirzli

Bild 10: Blick ins Linthtal

Bild 11: rauer Waldweg

Bild 12: Kuhherde bei Unter Bogmen

Bild 13: Blick auf Schänis und Bilten

Bild 14: Enzian

Bild 15: Blick zum Chüemettler

Bild 16: Blick ins Linthtal

Bild 17: Chüemettler und Federispitz

Bild 18: Ober Bogmen

Bild 19: Orchidee

Bild 20: Ober Bogmen

Bild 21: Bergpfad bei Ober Bogmen

Bild 22: Holzstege

Bild 23: Schlammloch

Bild 24: Blick Richtung Zürichsee

Bild 25: Orchidee

Bild 26: Sprösslinge

Bild 27: Schneereste unterm Chüemettler

Bild 28: Berglandschaft bei Ob. Stöck

Bild 29: gebrochener Holzsteg

Bild 30: Holzsteg

Bild 31: Pfad am Nagelfluhfels

Bild 32: gesicherter Bergpfad

Bild 33: Blick Richtung Zürichsee

Bild 34: Südgrat zum Chüemettler

Bild 35: Federispitz

Bild 36: Chüemettler und Speer

Bild 37: Blick Richtung Mürtschenstock (re.)

Bild 38: Blumen und Schneereste am Gipfel

Bild 39: Blick Richtung Zürichsee

Bild 40: Speer

Bild 41: Ostgrat am Chüemettler

Bild 42: Blick Richtung Speer

Bild 43: Speer

Bild 44: Blick Richtung Speer

Bild 45: Aurikel

Bild 46: Blumenwiese

Bild 47: Blick Richtung Speer

Bild 48: Ostgrat am Chüemettler

Bild 49: Blick Richtung Speer

Bild 50: Berglandschaft am Furggen

Bild 51: Abstieg nach Trüebsiten

Bild 52: Trüebsiten

Bild 53: Schneefelder

Bild 54: Wasserfälle bei Unter Bätruns

Bild 55: Nagelfluhgestein

Bild 56: Blick auf Südgrat Chüemettler

Bild 57: Schneefeldquerung

Bild 58: Blick Richtung Norden

Bild 59: Blick Richtung Zürichsee

Bild 60: Unter Federi

Bild 61: Wurzelweg

Bild 62: Schnitzerei

Bild 63: steiler Waldweg

Bild 64: Kunst in der Natur

Bild 65: Wiesenpfad unter Beischnaten

Bild 66: Blick ins Linthtal

Bild 67: Wasserfall

Bild 68: Blick Richtung Rautispitz

Bild 69: Chüemettler

Bild 70: Dorfbrunnen und Chüemettler
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