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Lutersee (384)
Sonntag 16.06.2013

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Jestetten - Bülach - Kloten - Nord-/Westumfahrung Zürich - Luzern - Stans - Grafenort   

Route: Grafenort - Eggen - Hüethütte - Ober Lutersee - Lutersee - Zingel - Bräch - Hängebrücke - Obermatt - Grafenort

Gehzeit: ca. 8:00 h
Grafenort - Eggen  ... 2:40 h
Eggen - Hüethütte  ... 0:15 h
Hüethütte - Eggen  ... 0:35 h
Eggen - Ober Lutersee  ... 0:10 h
Ober Lutersee - Lutersee  ... 0:20 h
Lutersee - Zingel  ... 0:35 h
Zingel - Bräch  ... 1:25 h
Bräch - Hängebrücke  ... 0:30 h
Hängebrücke - Obermatt  ... 0:40 h
Obermatt - Grafenort  ... 0:50 h

Höhendifferenz: ca. 1200m

Distanz: ca. 19km


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Kaum zu glauben, aber auf dem grossen Parkplatz beim Weiler Grafenort ist das Parken gratis, vorausgesetzt, man wird nicht von den Radarfallen bei der Verkehrsinsel erfasst. Wir laufen an der Kapelle Zum heiligen Kreuz vorbei, überqueren die Strasse, die nach Engelberg führt und passieren das grosse Herrenhaus, das für Tagungen und Seminare gemietet werden kann.

Die Engelberger Aa führt im Moment viel Wasser und donnert entsprechend laut durch sein Bachbett. Unweit des Herrenhauses überqueren wir den Fluss und folgen dem Asphaltsträsschen ein paar Meter. Dann zweigt nach rechts ein Feldweg ab, der entgegen unserer Zielrichtung nach Norden ansteigt. Wir staunen über die sehr steilen Wiesenhänge, auf denen das Heu frisch gemäht zum Trocknen liegt.

Nach wenigen Hundert Metern macht der Weg eine Linkskehre, so dass die Richtung wieder stimmt. In einem Waldstück ist der Weg an mehreren Stellen durch meterhohe Erdrutsche verschüttet. Mit einem Fahrzeug gäbe es kein Durchkommen, doch wir können drüber steigen. Nach einem baumfreien Abschnitt endet der Weg am nächsten Waldrand. Ein tiefer Tobel hindert am weglosen weiterlaufen.

Schon stellen wir uns auf eine Kletterpartie ein, da findet ein Mitwanderer eine Wegmarkierung und den verborgenen Pfad. Auf der einen Seite des Tobels geht es runter und auf der anderen Seite wieder hoch. Oberhalb überwinden wir durch ein Eisengatter einen Weidezaun und steigen bis zu einem Bauernhaus die steilen Wiesen hinauf.

Über einen Wiesenpfad passieren wir noch ein paar weitere Bauernhöfe, hüpfen über einen Bach, der den Weg überspült und landen schliesslich auf einer Ziegenweide. Offensichtlich freuen sich die Ziegen über den seltenen Besuch und stürmen auf uns zu. Sie werden so zudringlich, dass wir froh sind, über einen Weidezaun flüchten zu können. Einen offiziellen Durchschlupf am Weidezaun sehen wir nicht, aber auf der anderen Seite geht der Pfad eindeutig weiter.

Zehn Minuten lang folgen wir dem Pfad, bis wir die Häuser von Flüemattli erreichen. Ein Bauer ist dabei, am steilen Wiesenhang das Heu mit der Gabel zu wenden. Er gibt uns zu verstehen, dass wir noch einiges vor uns haben. Der anfänglich ausgetretene Pfad geht nach und nach in eine schwach ausgeprägte Wiesenspur über. Wir treffen noch einmal ein paar Ziegen an, die aber eher scheu davon laufen.

Die bunten Blumenwiesen sind überwältigend und wir trampeln mitten hindurch. Wo keine Trittspur zu sehen ist, orientieren wir uns an den rotweiss bemalten Pfosten, die vereinzelt in der Wiese stecken. Einige Male macht der Pfad einen Bogen durch einen Tobel, von denen der Letzte noch dick mit Altschnee gefüllt ist. In der Mitte klafft ein tiefes Loch. Vorsichtig tasten wir uns über die Schneebrücke, die glücklicherweise alle aushält.

Etwas unterhalb von Eggen Tössli verschwinden Pfad und Trittspuren endgültig unterm hohen Bodenbewuchs. Aber die Bergstation der kleinen Seilbahn ist in Sichtweite. Einige Gleitschirmflieger sind mit ihren dicken Rucksäcken von der Seilbahnstation zur Startwiese unterwegs. Die zum Starten ausgebreiteten Gleitschirme sehen wie ein bunter Flickenteppich aus. Weglos steigen wir bis zur Seilbahnstation hinauf und setzen uns dort zu einer kleinen Trinkpause nieder.

Weit unten können wir die Häuser von Grafenort sehen, von wo wir vor zweieinhalb Stunden aufgebrochen waren. Immerhin liegen etwa 750 Höhenmeter dazwischen. Den Start von zwei Gleitschirmfliegern schauen wir uns an, dann ziehen wir weiter. Auf dem breiten Wirtschaftsweg passieren wir nach zehn Minuten die bewirtschaftete Huethütte. Einer Einkehr können wir gerade noch widerstehen.

Noch für einen kurzen Abschnitt bleibt der Wirtschaftsweg auf einer Höhenlinie. Eine Kuhherde scheint den Weg zu blockieren, hindert uns aber nicht am Weiterlaufen. Dann geht es sogar leicht abwärts, doch die anstehenden zweihundert Höhenmeter haben wir voller Höhe vor Augen. Wir laufen etwas mehr als eine halbe Stunde den ansteigenden Wirtschaftsweg und verpassen dabei den in der Kompass-Karte eingetragenen, etwas kürzeren Wanderweg.

In der Nähe eines Bauernhauses lesen wir auf einem Wanderwegweiser die Bezeichnung Eggen. Das hatten wir vor einer knappen Stunde schon mal. Kurz darauf entdecken wir am Wegesrand rote Wanderwegmarkierungen, die vom Wirtschaftsweg weg, durch eine Mulde führen. Dieses Mal ist der Wirtschaftsweg auf der Kompass-Karte als Wanderweg gekennzeichnet, nicht diese Abkürzung. Wir nehmen sie trotzdem und werden nicht enttäuscht.

Fast Weglos aber mit einer schwachen Trittspur und etlichen Markierungen schlängelt sich der Pfad durch ein Felslabyrint, in dem auch einzelne Schneefelder zu überqueren sind. Und nach einer viertel Stunde erreichen wir eine Passhöhe mit einem kleinen See, bei dem es sich laut Wanderwegweiser um den Oberen Lutersee handelt. Besonders klar ist das Wasser nicht, aber in der braunen Brühe tummeln sich unzählige Frösche.

Über eine Böschung in Richtung Süden geschaut, liegt hingegen ein glasklarer, grösserer See, in dessen glatter Oberfläche sich die schneebedeckten Gipfel des Horizonts spiegeln. Wir laufen weglos zu diesem, dem Lutersee, hinunter, um an dessen Ufer eine Rast einzulegen. Um den See reichen mancherorts die Schneereste bis ans Wasser. Einzig die Aussicht auf eine Bewirtung, bei der nicht mehr weiten Alp Zingel, lässt uns wieder aufbrechen.

Da wir weglos zum Lutersee abgestiegen waren, müssen wir jetzt auch wieder weglos zum offiziellen Wanderweg zurück. Richtung Norden finden wir bald wieder Pfad und Markierungen. Der Pfad auf der Hochebene führt durch eine herrliche Blumenlandschaft mit ganz intensiven Farben. Ein kleiner Abstieg endet nach eine viertel Stunde an einem Weidezaun. Wir stehen am Zaun und bewundern die fantastische Aussicht auf Engelberg und seine Umgebung.

Am Zaun über die Kante nach unten geschaut, entdecken wir die Dächer der Alm Zingel. Drahtseilgesichert geht es im Zickzack die Steilstufe hinunter und nach einer viertel Stunde setzen wir uns vor der Alm unterm Sonnenschirm an den grossen Holztisch. Die freundliche Wirtin erzählt, dass sie die Arbeiten der Alm ganz alleine verrichtet. Sie bewirtet die Alm bereits seit 20 Jahren und vermittelt den Eindruck, dass sie es immer noch gerne tut.

Trotz langer Reststrecke bleiben wir anderthalb Stunden sitzen, bevor wir den Weiterweg antreten. Vorbei an den Kühen der Alm und blühenden Orchideen, passieren wir eine hohe Felswand und überqueren Schneefelder und Sturzbäche. An einem überhängenden Felsen wurde der Weg künstlich in den Felsen gehauen und beim Durchlaufen tropft uns das Wasser auf den Kopf. Erst nach anderthalb Stunden machen wir am südlichsten Punkt unserer Wanderung eine Kehre und wenden uns nach Norden.

Schnell nähern wir uns der Engelberger Aa, deren Rauschen wir schon geraume Zeit in den Ohren haben. Kraftvoll jagt das Wasser durch das Flussbett und eine Tafel warnt vor plötzlich anschwellendem Wasser. Wir passieren eine neue Brücke, die beidseitig noch nicht an das Ufer angebunden ist. Kurz darauf wechseln wir über eine lange Hängebrücke die Flusseite.

Kunstvoll aufgetürmte Steinmännchen gibt es jede Menge am Flussufer zu bewundern. Und auf Felsbrocken, so gross wie Mehrfamilienhäuser, wachsen die Bäume aus dem Stein. Zwanzig Minuten nach der ersten Hängebrücke, wechseln wir über eine zweite Hängebrücke wieder die Seite des Flusses. Ein Pfad mündet in den Uferweg. Es ist ein Pfad zur Alm Zingel, der nach den Höhenlinien auf der Karte zu urteilen, durch sehr steiles Gelände gehen muss.

Wir passieren eine feudale Grillstelle, wo das Feuer noch lodert. Die Tischplatte aus einem Naturstein dürfte von mehreren Elefanten nicht weg zu bewegen sein. Brennholz liegt in der Hütte bereit und frisches Quellwasser sprudelt in einen Trog, ebenfalls aus Naturstein. Das einzige was fehlt, ist ein Kühlschrank mit Würstchen.

Ein drittes Mal wechseln wir die Seite des Flusses, jetzt über eine alte Steinbrücke, die sehr schön in die wilde Flusslandschaft passt. Bei Obermatt entfernt sich der Weg etwas vom Fluss, um ein künstliches Staubecken zu umgehen. Vermutlich gehören Staubecken und benachbartes Elektrizitätswerk zusammen. Wieder in Flussnähe, können wir auf der gegenüberliegenden Flussseite einen Wasserfall bewundern, der von einer hohen Felswand herunter stürzt.

Jetzt wird das Tal etwas breiter und es riecht nach Schienenabrieb. Kein Wunder, verläuft doch die Bahnstrecke parallel zum Wanderweg. Wir laufen noch über drei Kilometer am Fluss entlang, bis wir Nahe Grafenort aus dicken Baumstämmen geschnitzte, mannsgrosse Figuren bewundern können. Es sind Jäger mit ihrem erlegten Wild auf der Schulter, dem Gewehr in der Hand und einer Pfeife im Mund.

Nach einem letzten Rechtsbogen passieren wir das Herrenhaus von Grafenort, queren die Hauptstrasse und erreichen mit platten Füssen den Parkplatz, wo unsere Autos stehen.


Bild 1: Blick Richtung Brisen

Bild 2: Kapelle Zum heiligen Kreuz

Bild 3: Gasthaus Grafenort

Bild 4: Widderfeld Stock mit Wolkenkragen

Bild 5: Scheune bei Grafenort

Bild 6: Engelberger Aa bei Grafenort

Bild 7: Scheune bei Grafenort

Bild 8: Widderfeld Stock mit Wolkenkragen

Bild 9: Hüttismatt

Bild 10: Blick auf Grafenort

Bild 11: Titlis, Reissend Nollen und Graustock

Bild 12: Wiesenpfad

Bild 13: Blick auf Grafenort

Bild 14: Bauernhaus auf Flüemattli

Bild 15: Bauernhaus auf Flüemattli

Bild 16: Bauernhaus auf Flüemattli

Bild 17: Blick Richtung Titlis

Bild 18: Bach mit Wasserfall

Bild 19: Ziegenherde

Bild 20: Ziegen

Bild 21: Bauernhaus am steilen Wiesenhang

Bild 22: Blick Richtung Titlis

Bild 23: Blumenwiese und Titlis

Bild 24: altes Bauernhaus

Bild 25: Gleitschirm über Blumenwiese

Bild 26: Gleitschirm und Titlis

Bild 27: Gleitschirm und Titlis

Bild 28: Orchidee

Bild 29: Wolken überm Berggipfel

Bild 30: Blick Richtung Titlis

Bild 31: Blick Richtung Süden

Bild 32: Schneeweld mit Loch im Tobel

Bild 33: Startwiese für Gleitschirme

Bild 34: Brisen und Grafenort

Bild 35: Blick Richtung Titlis

Bild 36: Blick auf Grafenort

Bild 37: Startwiese für Gleitschirme

Bild 38: Bergstation Eggen Tössli

Bild 39: Seilbahngondel

Bild 40: Seilbahngondel

Bild 41: Löwenzahn

Bild 42: Blumenwiese mit Berge

Bild 43: Blick zu Brisen und Walenstöcke

Bild 44: Blick Richtung Widderfeld Stock

Bild 45: Hüethütte

Bild 46: Hüethütte

Bild 47: Hüethütte und Walenstöcke

Bild 48: Bauernhof bei Hüethütte

Bild 49: Kuhherde

Bild 50: Orchideen

Bild 51: Blick ins Engelbergertal

Bild 52: Bauernhof Eggen

Bild 53: Lachenhörnli

Bild 54: Pfad unterm Lutersee

Bild 55: Pfad unterm Lutersee

Bild 56: Berglandschaft

Bild 57: Felslabyrinth

Bild 58: Berglandschaft

Bild 59: Ober Lutersee

Bild 60: Lutersee mit Titlis

Bild 61: Lutersee mit Titlis

Bild 62: Titlis

Bild 63: Frösche im Lutersee

Bild 64: Frosch im Lutersee

Bild 65: Blick Richtung Titlis

Bild 66: Frühlingsenzian

Bild 67: Enzian

Bild 68: Enzian

Bild 69: Blick Richtung Spannort und Titlis

Bild 70: Hahnen und Spannort

Bild 71: Engelberg und Titlis

Bild 72: Blick Richtung Hahnen

Bild 73: Blumenwiese

Bild 74: Alpenblumen

Bild 75: Enzian

Bild 76: Wolke an den Walenstöcken

Bild 77: Blick Richtung Engelberg

Bild 78: Alm Zingel und Engelberg

Bild 79: Blick Richtung Engelberg

Bild 80: Engelbergertal

Bild 81: Walenstöcke und Alm Zingel

Bild 82: Alm Zingel

Bild 83: Blick Richtung Engelberg

Bild 84: Hütte bei Alm Zingel

Bild 85: Engelberg und Titlis

Bild 86: Orchideen

Bild 87: Blick Richtung Engelberg

Bild 88: Schneefeldüberquerung

Bild 89: Blick durch eine Baumlücke

Bild 90: Felsgalerie unterm Zingelschafberg

Bild 91: Felsgalerie unterm Zingelschafberg

Bild 92: Alpenblumen

Bild 93: Engelbergertal

Bild 94: Blick Richtung Engelberg

Bild 95: Blick Richtung Engelberg

Bild 96: Pfad durch den Wald

Bild 97: Blick Richtung Engelberg

Bild 98: Blick Richtung Engelberg

Bild 99: tosender Bach

Bild 100: Holztreppe

Bild 101: Engelberger Aa mit neuer Brücke

Bild 102: Vorsichtstafel an der Engelberger Aa

Bild 103: Hängebrücke

Bild 104: Engelberger Aa

Bild 105: Hängebrücke

Bild 106: Hängebrücke

Bild 107: Steinmännchen

Bild 108: Steinmännchen

Bild 109: Steinmännchen und Hängebrücke

Bild 110: Steinmännchen und Hängebrücke

Bild 111: grosser Fels

Bild 112: Engelberger Aa

Bild 113: Blick zum Titlis

Bild 114: massive Tischplatte

Bild 115: Naturbrunnen

Bild 116: Engelberger Aa

Bild 117: Steinbrücke

Bild 118: Steinbrücke

Bild 119: Obermatt

Bild 120: Wasserfall

Bild 121: Holzschnitzereien

Bild 122: Herrenhaus Grafenort

Bild 123: Grafenort

Bild 124: Gasthaus Grafenort

Bild 125: Kapelle Zum heiligen Kreuz

Bild 126: Blick zum Brisen
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