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Schnebelhorn (211)
Samstag 05.07.2008

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - Winterthur - Bauma - Steg - Breitenmatt   

Route: Breitenmatt - Bärloch - Tierhag - Schnebelhorn - Neurüti - Dägelsberg - Dägelsberger Wisli - Tössscheidi - Breitenmatt

Gehzeit: ca. 5:00 h
Breitenmatt - Bärloch  ... 1:20 h
Bärloch - Tierhag  ... 0:40 h
Tierhag - Schnebelhorn  ... 0:20 h
Schnebelhorn - Neurüti  ... 0:20 h
Neurüti - Dägelsberger Wisli  ... 0:30 h
Dägelsberger Wisli - Tössscheidi  ... 0:30 h
Tössscheidi - Breitenmatt  ... 1:20 h

Höhendifferenz: ca. 650m

Distanz: ca. 15km


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Ab Winterthur fahren wir an der Töss entlang und biegen kurz hinter Steg nach links, in Richtung Orüti ab. Schon nach wenigen Hundert Metern ist ein grosser Wanderparkplatz beschildert. Von dort aus laufen wir auf einem breiten Schotterweg einen knappen Kilometer neben der Töss her, bis wir sie bei der Siedlung Orüti über eine Fussgängerbrücke überqueren. Jetzt ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Auf einem Asphaltsträsschen geht es von nun an aufwärts.

Die freie Sicht auf die langen, ansteigenden Streckeabschnitte wirkt in der Sommerhitze etwas demoralisierend. Deshalb geniessen wir jeden Schatten, den ein Baum am Wegesrand wirft. Vor lauter Staunen über einen Bauern, der mit seiner kleinen Mähmaschine die ordentlich steile Wiese hinauf fährt, verpassen wir beinahe einen Wanderwegweiser, der uns vom breiten Weg abbringt. Zwischen den Bäumen scheint nun der Pfad zu verschwinden.

Noch ein zweites Mal zweigt der Pfad nach rechts über eine steile Blumenwiese ab, bevor er auf einer Grathöhe wieder auf ein Asphaltsträsschen trifft. Das Strässchen führt über Bärloch nach Stralegg und Sennhütte. Wanderwege zum Schnebelhorn gibt es gleich mehrere, der Weitere über Stralegg und der Kürzere über Tierhag. Dafür kann man bei der weiteren Variante nach 10 Minuten und bei der kürzeren erst nach 35 Minuten einkehren. Wir entscheiden uns für die zweite Variante.

Ein Landwirtschaftsweg verläuft ab Bärloch entlang einer Höhenlinie und umgeht so einen Hügel. Nach etwa einem Kilometer sehen wir schon von weitem einen steilen Wiesenpfad, der vom gemütlichen Landwirtschaftsweg abzweigt. Bei der Ankunft an der Abzweigung bestätigt sich unsere Befürchtung, es ist unser Weg. Nach dem ersten, sonnigen Abschnitt taucht der Pfad gottseidank in den kühlen Wald ein. An einer idyllischen Stelle bewundern wir ein gepflegtes Bauernhaus mit englischem Rasen.

Noch ein kleiner Anstieg, dann geht es wieder auf einer Höhenlinie quer durch den Wald bis zum Bergrestaurant Tierhag. Die Einkehr lassen wir uns nicht nehmen, zumal der Wanderwegweiser nur noch 20 Minuten bis zum Gipfel des Schnebelhorn androht. Mit 1292m soll das Schnebelhorn der höchste Berg des Kanton Zürich sein. Wir trinken einen Süssmost und machen uns dann auf den Weg zum Gipfel.

Ein paar weidende Kühe lassen sich durch uns kaum vom Wanderweg abbringen. Vermutlich wundern sie sich, dass wir uns den steilen Pfad hinauf quälen. Oben angelangt, kühlt ein leichter Wind und macht den Aufenthalt sehr angenehm. Bei etwas gedämpfter Sicht sehen wir trotzdem die Glarner Alpen, die Berge der Zentralschweiz mit der unverkennbaren Rigi und natürlich im Osten das Säntismassiv. Der Bodensee steckt in Dunst, dafür sehen wir Zürichsee und Greifensee. Eventuell handelt es sich bei Letzterem auch um den Pfäffiker See.

Nach einer Rast verlassen wir das Schnebelhorn in südliche Richtung, aus der wir auch gekommen waren. Die Bäume am steilen, fast senkrechten Osthang des Schnebelhorn reichen bis zum Gipfelgrat hinauf, während im Westen Bergwiesen freie Sicht gewähren. Der Grat bildet zugleich auch die Kantonsgrenze des Kanton Zürich. Nach 20 Minuten und etwas mehr als 50 Meter Abstieg stehen wir bei Höhenmeter 1234, vor einem Stall auf Grathöhe. Die Örtlichkeit heisst Neurüt.

Ein offensichtlich wenig begangener Pfad steigt Richtung Süden über den Grat und gleichzeitig Kantonsgrenze wieder an. Neben dichtem Pflanzenbewuchs vermitteln angelegte Stufen und Kettengeländer zusätzliche Sicherheit. Auf der Höhe des Dägelsberg scheint die Welt zu Ende zu sein. Nur ein einziger Wanderer kam uns bis hierher entgegen. Über eine Andeutung eines Pfades fällt nun der Weiterweg in Richtung Süden ab.

Auf einer Lichtung Namens Dägelsberger Wisli kreuzt der Pfad einen Landwirtschaftsweg. Scheinbar endlos fällt nun der schmale Pfad über sehr lange Serpentinen bist zur mehr als 300 Meter tieferen Töss ab. Felder von Walderdbeeren säumen den Wegesrand, fast wie vom Bauern angelegt.

Über eine Brücke gelangen wir auf die andere Seite der Hinteren Töss. Ein breiter Schotterweg begleitet den sanft abfallend Fluss. Nach ein paar Hundert Metern erreichen wir einen 5-Sterne-Rastplatz, den wir zum Pausieren nutzen. Neben der überdachten Grillstelle fliesst klares Wasser aus einem alten Brunnen.

Etwa 200 Meter weiter treffen Vordere und Hintere Töss bei der sogenannten Tössscheidi zusammen. Gemeinsam fliessen sie weiter in Richtung Nordwesten. Entlang des Ufers begleiten wir die Töss über endlose 4 Kilometer, auf breitem Schotterweg, der später in ein Asphaltsträsschen übergeht.

Unterwegs zieht uns ein imposanter Wasserfall in seinen Bann. Direkt neben dem Weg stürzt er über eine Felskante geschätzte 10 Meter in ein Wasserbecken. Durch das Gestüpp klettern wir die Böschung hinunter und kühlen im kalten Wasserbecken unsere Füsse.

Bei der Siedlung Örüti überqueren wir die Töss und erreichen über einen Landwirtschaftsweg nach ein paar Minuten den grossen Parkplatz, auf dem sich mittlerweile der Innenraum unseres PKW in der prallen Sonne auf Backofenniveau aufgeheizt hat.

Bild 1: Berghütte

Bild 2: Schmetterlinge

Bild 3: Hörnli (1133m)

Bild 4: Strässchen nach Bärloch und Stralegg

Bild 5: Bauernhaus mit engl. Rasen

Bild 6: Hüttkopf (1232m)

Bild 7: Schnebelhorn (1292m)

Bild 8: Wolken überm Zürichsee

Bild 9: Blick zum Säntismassiv

Bild 10: Säntis (2502m)

Bild 11: Südhang des Schnebelhorn

Bild 12: Pfad zum Dägelsberg

Bild 13: Blick Richtung Osten

Bild 14: Speer (li.)

Bild 15: Dägelsberger Wisli

Bild 16: Waldpfad zur Töss

Bild 17: Felswand im Tösstal

Bild 18: Kunst der Natur

Bild 19: Naturgewalt

Bild 20: Walderdbeeren

Bild 21: Rastplatz Nähe Tössscheidi

Bild 22: Wasserfall

Bild 23: Felskante am Wasserfall

Bild 24: Wasserfall mit Becken

Bild 25: Felskante am Wasserfall
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