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Speer (210)
Sonntag 29.06.2008

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Wil - Wattwil - Rickenpass - Ziegelbrücke - Amden   

Route: Amden - Niderschlag - Walau - Strichboden - Vordermatt - Oberchäseren - Speer - Oberchäseren - Hintermatt - Durschlegi - Amden

Gehzeit: ca. 6:30 h
Amden - Niderschlag  ... 1:00 h
Niderschlag - Strichboden  ... 0:20 h
Strichboden - Vordermatt  ... 1:00 h
Vordermatt - Oberchäseren  ... 0:40 h
Oberchäseren - Speer  ... 1:00 h
Speer - Oberchäseren  ... 0:40 h
Oberchäseren - Durschlegi  ... 1:20 h
Durschlegi - Amden  ... 0:30 h

Höhendifferenz: ca. 1100m

Distanz: ca. 18km


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Wäre die Wandergruppe nicht topfit, würde sie jetzt mit dem Sessellift die ersten 400 Höhenmeter von Amden nach Niderschlag fahren. Aber auf die Ankündigung, den Sessellift nicht zu benutzen, ist (fast) kein Widerspruch zu hören. Schon nach wenigen Minuten ist die Entscheidung zu treffen, den Mattstock im oder gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Die Gehzeit für beide Varianten ist nahezu identisch. Wir entscheiden uns für Letzteres.

Ein Asphaltsträsschen windet sich den steilen Südhang hinauf. Der Wanderweg kürzt jedoch die Serpentinen ab und führt über die Wiesen auf direktem Weg nach oben. Gelegentlich überqueren wir das Strässchen. Mit jedem Schritt wird der Blick Richtung Süden noch beeindruckender. Über dem grösser werdenden Walensee sehen wir markante Gipfel, wie den Mürtschenstock, den Tödi und den Glärnisch.

Bereits nach einer Stunde stehen wir an der Bergstation des Sessellifts. Kaum ein Baum hat uns bisher vor den aufheizenden Sonnenstrahlen geschützt. Deshalb entscheiden wir uns hier für einen kleinen Abstecher durch ein Waldstück in Richtung Walau. Der kühlende Schatten ist uns gute 100 Höhenmeter wert, die wir kurz danach wieder absteigen dürfen. Den weiten Bogen eines Asphaltsträsschens kürzen wir entlang eines Zaunes auf kürzestem Weg ab.

Nördlich von Strichboden stossen wir auf das Strässchen, das die Bergstation der Seilbahn mit Hinter Höhi verbindet. Wegen der Seilbahn ist dieser Streckenabschnitt etwas mehr frequentiert. Etwa einen Kilometer laufen wir zur Passhöhe bei Hinter Höhi. Über dem Pass taucht das Säntismassiv auf, fast verdeckt durch den dazwischen liegenden Goggeien. Wir umrunden den östlichen Ausläufer des Mattstock, den Raaberg und schwenken wieder gen Westen.

Ein langer, gemütlicher Schotterweg, Teil des Toggenburger Höhenweges, führt nördlich des Mattstocks direkt auf den Speer zu. Anfangs ist dessen Spitze noch zu sehen, doch dann verschwindet er hinter den vorgelagerten Anhebungen. Nach etwa 2 Kilometern zweigt bei Vordermatt ein schmaler, steiniger Pfad nach links ab.

Eine dreiviertel Stunde benötigen wir für die nächsten 200 Höhenmeter bis zur Alm Oberchäseren, nicht zuletzt, da Gärtner Natur immer wieder zum Schauen und Staunen zwingt. Dabei sind auch ein paar kurze Schneefelder, die sich in schattigen Mulden noch nicht verabschieden konnten, zu überqueren. Nur schwer können wir der Versuchung widerstehen, uns auf der Terrasse der bewirtschafteten Alm Oberchäseren ein kühles Getränk servieren zu lassen.

Die spitzen Zacken des Federispitz zeigen in den Himmel, während sich der Gipfel des Speer hinter dem Flügenspitz versteckt. Über einer steilen Wand im Südosten ist das Gipfelkreuz des Mattstock deutlich erkennbar. Die ersten Meter in Richtung Speer sind noch gemütlich, teilweise über ein Schneefeld abrutschend. Dann taucht er auf, der Gipfel über unseren Köpfen. Er gleicht eher einem vollen Saal, dessen Wände abmontiert wurden. Hoffentlich gibt es noch einen Stehplatz für uns.

Technisch ist der Aufstieg zwar einfach, aber die Natur hat uns ein paar Steine in den Weg gelegt. Auch das Wasser sucht sich den leichtesten Weg, den Wanderweg. So müssen wir öfters ausweichen, wenn wir nicht in die Pfütze treten wollen. Und die Sonne sorgt für Wasserfluss aus sämtlichen Poren. Eine Stunde nach Verlassen von Oberchäseren erreichen wir den Gipfel des Speer.

Durch Drahtseil ist eine kleine Gipfelplattform gesichert, was das Wohlbefinden des einen oder anderen Gipfelstürmers ungemein erhöht. In einer Ecke finden wir noch eine Sitzgelegenheit auf dem Boden. Wie auf einem Dachgiebel rasten ein paar schwindelfreie Wanderer auf dem Grat des Berges. Wir geniessen die wunderbare Rundumsicht im Schutze des Drahtseilgeländers.

Nach einer knappen Stunde geben wir den Rastplatz für nachkommende Wanderer frei. Fast in der halben Zeit des Aufstiegs schaffen wir den Weg zur Alp Oberchäseren zurück. Der Gedanke an ein kühles Getränk hat offensichtlich eine enorme Anziehungskraft. Unter einem Sonnenschirm finden wir auch ein schattiges Plätzchen. Nur herannahende Wolken bewegen uns, die Einkehr zu beenden. Im Süden braut sich etwas zusammen.

Über Hintermatt laufen wir in knapp anderthalb Stunden zum 500 Meter tieferen Aussichtspunkt Durschlegi hinunter. Bis Hintermatt ist der Pfad noch schmal und führt durch freies Gelände. Dann wird er durch einen breiteren Waldweg abgelöst. Bei Durschlegi öffnet sich die Sicht auf die gesamte Länge des Walensees. Auf der gegenüberliegenden Seeseite türmen sich inzwischen die Gewitterwolken über den Berggipfeln.

Wir laufen nach einer kurzen Rast das Asphaltsträsschen nach Amden hinunter, wo wir 30 Minuten später schnell unsere fahrbaren Backöfen in den Schatten stellen, um sie dort mit offenen Türen etwas auskühlen zu lassen.

Bild 1: Pfad mit Blick auf den Mattstock

Bild 2: Mürtschenstock und Nüenchamm

Bild 3: so geht's auch

Bild 4: Amden und Walensee

Bild 5: Goggeien und Säntis

Bild 6: Pfad bei Vordermatt

Bild 7: Schneefeldüberquerung

Bild 8: Federispitz (1865m)

Bild 9: Säntis und Stockberg

Bild 10: Blumen und Nagelfluh

Bild 11: Blick Richtung Alpstein

Bild 12: Alpstein und Pfad am Speer

Bild 13: Mattstock

Bild 14: Säntis (2502m)

Bild 15: Federispitz

Bild 16: Gesteinsschichten

Bild 17: Auf dem Gipfel des Speer

Bild 18: Wolke über dem Stockberg (1781m)

Bild 19: Alp Oberchäseren

Bild 20: Federispitz

Bild 21: Mattstock (1936m)

Bild 22: Weesen am Walensee

Bild 23: Walensee von Durschlegi aus

Bild 24: Amden, Leistchamm und Walensee

Bild 25: Walensee (419m)

Bild 26: Gulmen, Amden und Leistchamm
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