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Schattdorfer Bergen (396)
Samstag 28.09.2013

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Jestetten - Bülach - Kloten - Nord-/Westumfahrung Zürich - Goldau - Axenstrasse - Altdorf - Bürglen   

Route: Bürglen - Obrieden - Gammerschwand - Haldi - Sodberg - Süessberg - Gampelen - Schilt - Lehn - Schattdorf - Bürglen

Gehzeit: ca. 5:00 h
Bürglen - Obrieden  ... 0:20 h
Obrieden - Gammerschwand  ... 0:35 h
Gammerschwand - Haldi  ... 0:30 h
Haldi - Sodberg  ... 0:20 h
Sodberg - Süessberg  ... 0:25 h
Süessberg - Gampelen  ... 0:25 h
Gampelen - Schilt  ... 0:25 h
Schilt - Lehn  ... 1:00 h
Lehn - Schattdorf  ... 0:25 h
Schattdorf - Bürglen  ... 0:35 h

Höhendifferenz: ca. 1040m

Distanz: ca. 18km


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Auf der Hinfahrt, zum Ausgangspunkt der Wanderung, begeben wir uns in eine Sackgasse, denn der Klausenpass ist am heutigen Tag gesperrt. Im Zentrum von Bürglen stellen wir unsere PKWs auf dem kleinen Parkplatz der Kirche ab. Nicht nur der Wanderweg, sondern auch der Kapellenweg (braune Beschilderung) passiert den Parkplatz.

Nach einem kurzen Blick über die Friedhofsmauern ins Ruesstal verlassen wir den Kirchplatz in östliche Richtung. Nach knapp 400 Metern leichtem Anstieg auf einem Asphaltsträsschen biegen wir an einem verbogenen Wanderwegweiser etwas zögerlich nach rechts ab. Schnell zeigt sich, dass das Zögern seine Berechtigung hatte.

Sicher nicht zur Freude des Bauern, laufen wir weglos über die Wiesen in gefühlt richtiger Richtung weiter und kehren, wie wir sicher sind, keine Wegmarkierung mehr zu finden, auf kürzestem Weg wieder zum Asphaltsträsschen zurück. Dort finden wir auch einen ordentlichen Wanderwegweiser, der uns nun auf einen schmalen Pfad verweist.

Im Boden versenkt, durch Mauern aus Naturstein von den Weiden abgegrenzt, folgen wir wenige Minuten dem Pfad, der dann bei Obrieden wieder in das Asphaltsträsschen mündet. Dem Asphaltsträsschen bleiben wir eine viertel Stunde lang treu und folgen ihm bis zum Anfang des Rieder Tal.

Gegenüber der Talstation einer Materialseilbahn zweigt ein Forstweg nach rechts ab. Ein Wanderwegweiser mit einem unserer Etappenziele zeigt auch in diese Richtung. Also laufen wir den steilen Forstweg hinauf, während dessen rechterhand der Blick auf die Häuser von Bürglen immer tiefer wird.

Nach gut zehn Minuten sorgt ein unbeschrifteter Wanderwegweiser für Verwirrung. Er zeigt in alle Richtungen, nur nicht dorthin, wo unser Bauchgefühl es für richtig hält. Wir entscheiden uns für den schmalen Waldpfad, der bergauf führt. Über künstlich angelegte Treppenstufen mündet der Waldpfad nach wenigen Minuten im offenen Gelände in einen Wirtschaftsweg.

Der Wirtschaftsweg scheint neuer zu sein, als die letzte Aktualisierung der topografischen Karte Swiss Map aus dem Jahre 2006. Auch auf der Digitalen Wanderkarte der Schweiz vom Kompass-Verlag ist der Wirtschaftsweg nicht eingezeichnet. Über einige Kehren laufen wir hinauf, passieren den Bauernhof Gammerschwand und haben einen Blick ins Rieder Tal und auf einen kleinen Abschnitt vom Schächental.

Wenige Minuten nach dem Bauernhof endet der Wirtschaftsweg mit einer Wendestelle. Auf einem schmalen Pfad laufen wir bis zum Wald und steigen im Wald, oberhalb einer sehr steilen Wiese, immer in Waldrandnähe, weiter auf. Für einen kurzen Moment halten uns ein paar Ziegen auf, die sich auf einem Felsbrocken und auf dem Dach ihres Stalles offensichtlich wohler fühlen, als auf dem sicheren Boden.

Nach zehn Minuten Aufstieg ist an einer Weggabelung wieder eine Entscheidung zu treffen. Über einen Grat ist mit wenig Fantasie eine Spur zu erkennen, doch der Pfad, der geradeaus weiter läuft ist weniger steil und mehr ausgetreten. Gefühlsmässig könnte er zum gleichen Ziel führen, wie die Spur über den Grat. Wir entscheiden uns für die einfachere Variante und laufen fast auf einer Höhenlinie ungefähr zehn Minuten den schmalen Waldpfad und queren dabei einen steilen Westhang.

Am Waldrand blicken wir in Richtung Süden auf die grüne Hochebene Haldi und passieren ein altes Bauernhaus. Typisch Schweizer Musikklänge sind aus der Ferne zu vernehmen. Auf einem breiteren Weg laufen wir an mehreren Häusern vorbei, auf ein Asphaltsträsschen zu, auf dem duzende von Menschen den Berg hinauf strömen.

An der Einmündung zum Asphaltsträsschen gibt es einen Wanderwegweiser zu bestaunen, an dem gleich zehn Hinweistafeln in eine Richtung zeigen. Auch unser Ziel "Schilt" können wir auf einem Schild finden. Wir haben keinen andere Wahl, als uns in die Menschenmengen einzureihen und mit ihnen das Asphaltsträsschen Richtung Südosten hinauf zu laufen.

Nach gut fünf Minuten erkennen wir den Grund der Völkerwanderung. Eine Viehschau begeistert die Schweizer Bevölkerung. Gruppen von Kühen stehen auf der Wiese in Reih und Glied, als hätte ihnen ein Sturm den Stall über dem Haupt weggeblasen. Wir sind nicht die Einzigen, die das Vieh links und rechts liegen lassen und am lautstarken Geschehen vorbei laufen.

Doch zehn Minuten später sind wir auf dem Asphaltsträsschen ziemlich alleine. Rechterhand imponiert die Kapelle am Sodberg auf einer Anhöhe, mit Gletscher im Hintergrund. Es handelt sich um den Glatt Firn unter dem Gross Spannort. Wir besuchen die Kapelle, von der wir jetzt einen herrlichen Blick nach Norden, über die Hochebene Haldi hinweg, auf den Südzipfel des Urnersees und einige Zentralschweizer Berge haben.

Auf der anderen Seite des Asphaltsträsschens lockt die Terrasse eines Berggasthauses zur Einkehr. Obwohl es eigentlich für eine Einkehr noch zu früh ist, ist kaum Widerstand zu spüren, zumal es auf der restlichen Strecke der Tour keine weitere Einkehrmöglichkeit mehr gibt. Erst anderthalb Stunden später setzen wir Marsch fort.

Auf dem Asphaltsträsschen laufen wir noch eine viertel Stunde gemütlich nach Süden weiter. Bei den Häusern von Süessberg zeigt ein Wanderwegweiser zwei Routen nach Schilt an. Die geringfügig kürzere Variante ist zusätzlich als Bikerstrecke gekennzeichnet. Also kommt für uns nur die andere Variante in Frage. Die Älplermagronen liegen schwer im Magen, wie es den steilen Wiesenpfad zwischen den Weidezäunen hinauf geht.

Eine halbe Stunde steigen wir den anfangs Wiesenpfad, später Waldpfad hinauf und stehen dann etwa dreihundert Höhenmeter weiter oben bei Gampelen am Waldrand an einer schönen Grillstelle. Die angrenzende Hochebene erinnert etwas an Sellamatt unterhalb der Churfirsten. Wir setzen uns zu einer kleinen Trinkpause und knipsen per Selbstauslöser das obligatorische Gruppenfoto.

Dann setzen wir die Tour über eine wild romantische und herbstlich bunte Hochebene fort, durchstreifen einen Wald und haben durch Baumlücken immer wieder einen berauschenden Tiefblick zum Urnersee und das anschliessende Reusstal. Nach zwanzig Minuten sehen wir auf die Aussichtskanzel Schilt hinunter, die wir fünf Minuten später erreichen.

Auf den Bänken vor der Hütte bei Schilt wollen wir noch mal rasten und die grandiose Aussicht Richtung Norden geniessen. Auch die Hochebene von Haldi liegt uns nun zu Füssen. Am Rande der Aussichtskanzel schützen stabile Zäune vor dem senkrechten Abgrund. Eine volle Stunde sitzen wir und geniessen die Aussicht, bevor wir uns an den Abstieg machen.

Wir verlassen Schilt ostwärts über einen Wirtschaftsweg, von dem nach etwa einhundertfünfzig Metern nach links ein Pfad abzweigt. Von weitem sieht es so aus, als würde der Pfad am Weidezaun, zwischen Waldrand und Abgrund, enden. Doch hinter einem Holzgatter geht es weiter. Ein spannender, herbstlich bunter Pfad schlängelt sich den steilen und felsigen Hang hinunter und immer wieder erlauben Baumlücken einen herrlichen Blick in die Tiefe und die Weite.

Nach vierzig Minuten wird der Weg breiter und die Häuser im Reusstal rücken ganz langsam näher. Noch mal zehn Minuten später laufen wir auf einem Asphaltsträsschen über eine grössere Lichtung auf die Häuser von Lehn zu. Wir sind jetzt schon tiefer als Haldi und blicken zur Ebene von Haldi hinauf. Darüber sind die zwei markanten Spitzen von Rossstock und Fulen zu sehen.

Eine Garage, die sich beim Nähern als Stall entpuppt, scheint mitten auf dem Strässchen zu stehen. Das Strässchen windet sich um die Mauern des Stalls und mutiert zu einem einfachen Wirtschaftsweg. Wenige Meter weiter zeigt ein Wanderwegweiser mit der Aufschrift Schattdorf auf die grüne Wiese. Hinterm Weidezaun sind kaum Trittspuren zu erkennen. Und doch finden wir wage Anzeichen eines Pfades und laufen eine knappe viertel Stunde durch den Wald abwärts.

Wie ein Fenster öffnet sich der Wald und gibt einen Blick auf das inzwischen nahe Schattdorf frei. Wie einfach wäre es, jetzt direkt auf die Häuser von Schattdorf zu zulaufen, doch ein Wanderwegweiser zeigt scharf nach links auf einen Pfad. Etwas widerwillig folgen wir dem Pfad, der zu unserem Entsetzen auch noch ansteigt.

An einer Gabelung, an der der Hauptpfad noch weiter ansteigt, entscheiden wir uns für den schmaleren aber gefühlsmässig plausibleren Pfad, von dem wir aber befürchten, dass er bald im Nichts endet. Markierungen sind lange keine mehr zu sehen. Wenige hundert Meter weiter kreuzt ein weiterer Pfad, dem wir nach rechts, talwärts folgen.

Kurz darauf gabelt sich der Pfad am Waldrand erneut. Wir haben jetzt freie Sicht in das Reusstal und auch auf die Häuser von Schattdorf. Beide weiterführende Pfade verlaufen durch dicke Mauern aus Naturstein. Wir entscheiden uns für den rechten Pfad, über den wir nach wenigen Metern die ersten Häuser von Schattdorf erreichen.

Wie durch ein Labyrinth suchen wir uns einen Durchgang durch die besiedelten Wohngebiete in der Himmelsrichtung, in der unsere Wanderung am Morgen begonnen hatte. Zwischendurch verbindet ein alter, ebenfalls in alte Steinmauern eingebetteter Pfad, die asphaltierten Ortsstrassen. Über gemähte Wiesen erlauben wir uns eine kleine Abkürzung.

Wir wie auf die Kirche von Schattdorf zu laufen, scheint eine Seilbahn Personen auf den Turm der Kirche zu transportieren. Es ist aber die Seilbahn im Hintergrund, die Haldi mit Schattdorf verbindet. An der Talstation der Seilbahn kommen uns Wanderer aus der Seilbahn entgegen, denen wir vielleicht am Morgen bei der Viehschau auf Haldi schon begegnet sind.

Hundertfünfzig Meter nach der Seilbahnstation zweigt der Pfad nach links, in Richtung Bauernhof ab. Hinter dem Bauernhof ist wieder mal Ende der Fahnenstange. Aber so leicht lassen wir uns nicht ablenken. Frei Schnauze laufen wir in Richtung Bürglen über die gemähten Wiesen. In einiger Entfernung ist ein Gatter im Weidezaun zu sehen. Dort könnte der offizielle Pfad sein und so ist es.

Fast einen Kilometer laufen wir quer über die Wiesen auf einer deutlichen Trittspur, bis zu den ersten Häusern von Bürglen. Durch ein Gässchen und über ein Dorfsträsschen gelangen wir schliesslich zum Parkplatz vor der Kirche, wo wir am Morgen aufgebrochen waren.
siehe auch

benachbarte Wanderungen:    Eggberge (347)   01.11.2011 (Di)
     Seewlistock (341)   29.09.2011 (Do)
     Bälmeten (289)   03.07.2010 (Sa)
   
Sonnenterrasse Haldi:    http://www.haldi-uri.ch
   
Alpen-Panorama:    https://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=17986

Bild 1: Bürglen und Gitschen

Bild 2: Sunnigen Stock und Brüsti

Bild 3: Himmel überm Gitschen

Bild 4: Ortsausgang Bürglen

Bild 5: Pfad bei Obrieden

Bild 6: Lampionblumen

Bild 7: Baumpilze

Bild 8: Blick auf Bürglen

Bild 9: Pilz

Bild 10: Blick Richtung Rossstock und Fulen

Bild 11: Wängihorn im Gegenlicht

Bild 12: Gammerschwand

Bild 13: Ziegen und Blick ins Schächental

Bild 14: Oberbauenstock und Niderbauen Chulm

Bild 15: Blackenstock bis Gitschen

Bild 16: Wanderwegweiser bei Haldi

Bild 17: Haus bei Haldi

Bild 18: Viehschau auf Haldi

Bild 19: Viehschau auf Haldi

Bild 20: Viehschau auf Haldi

Bild 21: Spannort und Sunnigen Stöck

Bild 22: Kapelle Sodberg

Bild 23: Oberbauenstock und Niderbauen Chulm

Bild 24: Kapelle Sodberg

Bild 25: Kapelle Sodberg

Bild 26: Blick auf Haldi

Bild 27: Blackenstock bis Gitschen

Bild 28: Blick Richtung Rossstock und Fulen

Bild 29: Kapelle Sodberg

Bild 30: Kapelle Sodberg mit Panoramatafel

Bild 31: Häuser bei Schwandiberg

Bild 32: Blick Richtung Bockitobel

Bild 33: Waldweg bei Süessberg

Bild 34: Haus bei Süessberg

Bild 35: Fels bei Süessberg

Bild 36: Wiessenpfad bei Süessberg

Bild 37: Blick auf Süessberg

Bild 38: Blick auf Haldi

Bild 39: Hochebene Gampelen

Bild 40: Haus auf Gampelen

Bild 41: Herbstfarben

Bild 42: Herbstfarben

Bild 43: Blick Richtung Urnersee

Bild 44: Blick Richtung Schilt

Bild 45: Blick Richtung Urnersee

Bild 46: Blick auf Altdorf und Eggbergen

Bild 47: Schwarz Grat

Bild 48: Blick Richtung Urnersee

Bild 49: Blick Richtung Urnersee

Bild 50: Hoch Geissberg und Bockitobel

Bild 51: Altdorf und Schattdorf

Bild 52: Blick Richtung Haldi

Bild 53: Blick Richtung Urnersee

Bild 54: Schwarz Grat über Schilt

Bild 55: Hoch Geissberg

Bild 56: Schwarz Grat über Schilt

Bild 57: Brunnistock und Brüsti (Vordergrund, Bildmitte)

Bild 58: Blick Richtung Urnersee

Bild 59: Altdorf und Schattdorf

Bild 60: Blick Richtung Urnersee

Bild 61: Haldi unter Rossstock und Fulen

Bild 62: Pfad unter Schilt

Bild 63: Blick Richtung Spannort

Bild 64: Madonna am Fels

Bild 65: Pilze im Moos

Bild 66: Blick ins Reusstal

Bild 67: Schnitzerei und Wasserfall

Bild 68: Bauernhof Lehn

Bild 69: Bauernhof Lehn

Bild 70: Blick Richtung Schattdorf

Bild 71: Wasserfall

Bild 72: Blick Richtung Schattdorf

Bild 73: Ortsrand Schattdorf

Bild 74: Schwarz Grat und Schilt

Bild 75: Pfad in Schattdorf

Bild 76: Kirche von Schattdorf

Bild 77: Kirche mit Seilbahnanschluss

Bild 78: Kirche von Schattdorf

Bild 79: Pfad nach Bürglen
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