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Rosenhöchi (395)
Sonntag 22.09.2013

Anfahrt: Rielasingen - Frauenfeld - Wil - Watwil - Ricken - Gommiswald - Uznach - Sieben - Wägitaler See   

Route: Staudamm - Eggstofel - Salzläcki - Rosenhöchi - Fläschlihöchi - Pause - Au - Staudamm

Gehzeit: ca. 5:30 h
Staudamm - Eggstofel  ... 1:35 h
Eggstofel - Salzläcki  ... 0:30 h
Salzläcki - Rosenhöchi  ... 0:25 h
Rosenhöchi - Fläschlihöchi  ... 0:55 h
Fläschlihöchi - Pause  ... 0:10 h
Pause - Au  ... 0:45 h
Au - Staudamm  ... 1:10 h

Höhendifferenz: ca. 680m

Distanz: ca. 17km


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Durch das Wägital fahren wir zum Wägitaler See hinauf. Am Ende eines Tunnels biegen wir nach rechts ab und fahren über die Staumauer bis zu einem Parkplatz, der ganz untypisch für die Schweiz nichts kostet. Eine sehr anhängliche, schwarze Katze begrüsst uns und ein Angler erzählt von seinem Angelerfolg des Vortages.

Ab dem Parkplatz laufen wir auf dem asphaltierten, schmalen Ufersträsschen westwärts, von der Staumauer weg. Bei einer Brücke passieren wir einen höheren Wasserfall, dessen Wasser direkt in den Wägtalier See stürzt. Eine leichte Verfärbung der Laubbäume kündigt schon den nahenden Herbst an.

Noch einen Kilometer bleiben wir auf der Uferstrasse, die jetzt südwärts verläuft. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wägitaler Sees sehen wir die Häuser von Innerthal. Im Vordergrund spiegeln sich zwei Tannenbäumchen auf einer Halbinsel im stillen Wasser einer kleinen Bucht. Eine Minute später wird dieses Spiegelbild von der Spiegelung des Gugelbergs verdeckt.

Nach einer S-Kurve zweigt bei Brandhaltli nach rechts ein Wiesenpfad vom Ufersträsschen ab. Im steilen Anstieg passieren wir nach dreissig Höhenmetern ein Bauernhaus und folgen weiter dem Pfad, der sehr einem trockenen Bachbett ähnelt. Der Pfad taucht nun in einen Wald ein und mündet nach zwanzig Minuten in einen Wirtschaftsweg am Rande einer grösseren Lichtung Namens Rohr.

Der Wirtschaftsweg steigt nach rechts, Richtung Norden an, wendet sich nach etwa dreihundert Metern nach Südwesten und nach ca. siebenhundert Metern wieder nach Norden. Wir passieren dabei einige Häuschen und die rostigen Überreste eines alten Schlepplifts. Aus einem der Häuschen schallt laute Musik.

Im Süden kommt die schattige Nordwand des Fluerbrig zum Vorschein. Bei einem Stall beobachten Kühe unser Näherkommen. Der Wirtschaftsweg geht hier in einen Wiesenpfad über. Hinter uns sehen wir einen kleinen Ausschnitt vom Wägitaler See und darüber u.a. die markante Spitze des Zindlenspitz.

Etwa zehn Minuten folgen wir der kaum sichtbaren Trittspur die Wiesen hinauf. Durch teilweise bewaldetes und mit Sträuchern überwuchertes, flaches Gelände ist der Pfad deutlicher ausgetreten. Zwischen Baumlücken werfen wir rechterhand einen Blick zum Gross Aubrig. Leuchtend rote Fliegenpilze verleiten zu einem Abstecher über ein Weidentor.

Nach dem kurzen Waldstück geht es über Bergweiden etwas steiler aufwärts und eine knappe viertel Stunde später erreichen wir die verwaisten Gebäude der Alm Eggstofel. Laut den Höhenangaben am Wanderwegweiser sind wir seit dem Wägitaler See fast fünfhundert Höhenmeter aufgestiegen. Die Gehzeit zum See hinunter ist mit 55 Minuten angeschrieben. Wir gönnen uns jetzt eine Trinkpause und geniessen die Aussicht rundum.

Auf der Nordseite sehen wir den Gross Aubrig und den Chli Aubrig. Nach links schwenkend überblicken wir die Rosenhöchi, die wir in den nächsten Stunden überschreiten wollen. Von hier aus will man nicht glauben, dass der Höhenunterschied noch mehr als hundert Meter betragen soll. Im Süden ist gerade noch das Felsloch am Wändlispitz zu erkennen, fast verdeckt vom mächtigen Fluerbrig.

Im Osten schauen wir auf die Bergkette, die das Wägital vom Oberseetal, oder auch die Ausserschwyz vom Glarnerland trennt. Dabei fallen besonders die markanten Gipfel von Zindlenspitz und Rossalpelispitz in Auge, die wirklich spitzig sind. Und links, neben dem steilen Chöpfenberg, ist weit im Hintergrund der Säntis an seinem auffälligen Sendemast zu erkennen.

Der Weiterweg fängt recht gemütlich an und führt über einen breiten Berggrat, geradewegs auf den Nüssen zu. Beim Anblick eines kleinen Baggers fragen wir uns, wie der wohl auf den Berg kommt. Schnell werden Stall und Wohnhaus von Eggstofel unter uns kleiner und verschwinden dann hinter einer Bergkuppe. Dafür kommt weit unten wieder ein kleiner Ausschnitt des Wägitaler Sees zum Vorschein.

Nach gut zehn Minuten zeigt ein unbeschrifteter Wanderwegweiser zum Nüssen, den wir aber rechts liegen lassen. Wir folgen dem Wanderwegweiser nach links, der Au/Seestrasse mit 2 Std. 30 Min. Gehzeit anzeigt. Schon nach wenigen Metern sehen wir über zwei Hütten und eine Passhöhe hinweg, die schneebedeckte Berge der Zentralschweiz am Horizont. Auch der Uri Rotstock ist dabei.

Über Holzstege nähern wir uns der Passhöhe, die den kuriosen Namen Salzläcki trägt. Nach etwa zehn Minuten legen wir bei dem Stall auf der Passhöhe eine kleine Trinkpause ein und geniessen die Aussicht, nicht nur auf die Zentralschweizer Berge. Nach unten sehen wir einen kleinen Ausschnitt des Sihlsee mit der Strassenbrücke. Auch die Gipfel vom Grossen und Kleinen Mythen lugen zwischen Furggelenstock und Gschwändstock hervor.

Der höchste Punkt unserer Wanderung, die Rosenhöchi, ist auf dem Wanderwegweiser mit zwanzig Minuten Gehzeit angeschrieben. Auf einem breiten Grat, den Chli Aubrig im Nacken, erfahren wir jetzt die letzten Höhenmeter. Über Heidelbeerstäucher hinweg und zwischen Ebereschen mit leuchtend roten Beeren hindurch, sehen wir auf der rechten Seite zum Sihlsee hinunter, während auf der anderen Seite gelegentlich Baumskelette den Wägitaler See hinter Gitter erscheinen lassen.

Das Gelände ist ziemlich feucht und vom Vieh sehr geschunden. Um nicht mit den Schuhen im Morast zu versinken, hüpfen wir von einem Grasbüschel zum anderen. Ab und zu verlässt der Pfad die Weidefläche auf der Grathöhe durch eine Zaunöffnung und führt ein kurzes Stück neben der Weide zwischen Heidelbeerstäuchern hindurch.

Nach etwa zwanzig Minuten stossen wir auf einen Wanderwegweiser mit der Aufschrift Rosenhöchi. Pinkfarbene Wegweiser zeigen eine Schneeschuhroute an, die entweder über Wildegg oder Wisstannenweid nach Euthal am Sihlsee führt. Leider versperren Bäume, hier am höchsten Punkt unserer Wanderung, auf allen Seiten die Aussicht.

Auf der weiteren Strecke beobachten wir viele Pilze, darunter auch die hübsch anzusehenden, roten Fliegenpilze mit weissen Punkten. Immer wieder fallen uns ganze Baumgruppen auf, die am Absterben sind. Zunehmend erleichtern Holzstege den Gang durch das sumpfige, leicht abfallende Gelände. Nach einer dreiviertel Stunde passieren wir steile Feldwände. Es handelt sich um die Westwände des Chli. Mutzenstein.

Wenige Minuten später blicken wir über freies Gelände zur schattigen Nordwand des Fluebrig hinüber und zu einem Wirtschaftsweg über die Passhöhe Fläschlihöchi hinunter. In weniger als zwei Minuten sind wir auf dem Wirtschaftsweg und folgen diesem knapp zehn Minuten bis zu einer Hütte. Hier wollen wir vor dem Abstieg noch einmal ausgiebig rasten.

Wir setzen uns auf die neben der Hütte verstreuten Felsbrocken und beobachten in einer benachbarten Koppel ein Pferd, das ständig mit dem Kopf nickt. Ein zweites Pferd taucht ausserhalb der Koppel auf und näher sich uns. Neugierig kommt es zu jedem einzelnen und versucht Küsschen zu geben. Auch herumstehende Rucksäcke findet das Pferd interessant. Doch mehr als ein Stück Brot und ein paar Nüsse sind von uns nicht zu haben.

Bevor uns das Pferd die Haare vom Kopf frisst, beenden wir die Pause und ziehen weiter. Weglos folgen wir den roten Farbkleksen auf den Felsen und passieren nach zehn Minuten ein altes Häuschen, das offensichtlich bewohnt ist, denn Hühner springen um das Haus und ein Hund bellt uns an. Nach unten sehen wir jetzt einen Ausschnitt des Wägitaler See und darüber die drei Spitzen von Zindlenspitz, Rossalpelispitz und Brünnelistock.

Die nächsten zwanzig Minuten steigen wir auf einem grobschotterigen, kurvenreichen Weg mehr als zweihundert Höhenmeter ab. Nur ein Raupenfahrzeug könnte diesen Weg fahren. Dann zweigt nach links ein Fusspfad ab, auf dem wir in weniger als zehn Minuten das Restaurant Au am Ufer des Wägitaler See erreichen.

Die Terrasse des Restaurants ist gut besucht, aber trotzdem finden wir einen freien Tisch. Während der Einkehr beobachten wir an den Sträuchern der Umgebung unzählige Schmetterlinge. Die Bedienung fragt uns, wo wir her kommen, doch die Rosenhöchi kennt sie nicht. Nach der Einkehr fotografieren wir die Schmetterlinge und machen uns dann auf den Weg zur Staumauer, der laut Wanderwegweiser fast anderthalb Stunden beanspruchen soll.

Ganz bequem laufen wir den asphaltierten Uferweg in Richtung Norden und beobachten dabei unzählige Angler. In der stillen Wasseroberfläche des Sees spiegeln sich die Berge der gegenüberliegenden Seeseite. Leider begeben sich zu dieser Zeit auch viele Angler auf ihre Heimfahrt, so dass wir auf dem schmalen Strässchen etlichen Autos ausweichen müssen. Schon nach einer guten Stunde erreichen wir den Parkplatz an der Staumauer. Die schwarze Katze vom Morgen bewacht noch immer den Parkplatz.

Auf der Heimfahrt machen wir bei Kalchrain, zwischen Frauenfeld und Stein am Rhein, einen Fotostopp. Die ganze Alpenkette, vom Alpstein, über die Glarner Alpen und die Alpen der Zentralschweiz, bis zu den Berner Alpen, werden von der Abendsonne angestrahlt.
siehe auch

Bilder von Jürgen Duffner:    http://www.natur-um-triberg.de
   
benachbarte Wanderungen:    Gross Aubrig (45)   01.06.2003 (So)
     Fluebrig (340)   25.09.2011 (So)
   
Wikipedia:    http://de.wikipedia.org
Homepage Wägital:    http://www.waegital.ch
   
Panoramen:    Standort Bockmattli
     Standort Gross Aubrig
     Standort Zindlenspitz
     Standort Wägitaler See

Bild 1: Wasserfall am Wägitaler See

Bild 2: Gegenlicht am Wägitaler See

Bild 3: Brücke mit Spiegelung

Bild 4: Spiegelung im Wägitaler See

Bild 5: Blick zum Gugelberg

Bild 6: Abzweig bei Brandhaltli

Bild 7: Blick zum Gugelberg

Bild 8: Holzhütte bei Rohr

Bild 9: Fluebrig

Bild 10: Fliegenpilz

Bild 11: Chöpfenberg und Tierberg über Eggstofel

Bild 12: Salzläcki

Bild 13: Blick zum Sihlsee

Bild 14: Blick auf Ybrig

Bild 15: Chöpfenberg, Schiberg u.a.

Bild 16: Fluebrig und Rosenhöchi

Bild 17: Blick auf Zentralschweizer Alpen

Bild 18: Blick über Salzläcki Richtung Schiberg

Bild 19: Spitzen der Mythen

Bild 20: Blick Richtung Schiberg

Bild 21: Chli Aubrig

Bild 22: Tierberg, Bockmattli und Schiberg

Bild 23: Chli Aubrig und Gross Aubrig

Bild 24: Blick Richtung Sihlsee

Bild 25: Chli Aubrig

Bild 26: Mythen

Bild 27: Kleiner Mythen

Bild 28: Berge überm Wägitaler See

Bild 29: Fliegenpilz

Bild 30: Gratweg Nähe Rosenhöchi

Bild 31: Fliegenpilze

Bild 32: Moorlandschaft mit Fluebrig

Bild 33: Toter Wald

Bild 34: Blick Richtung Fluebrig

Bild 35: Blick Richtung Schiberg

Bild 36: Blick Richtung Chöpfenberg

Bild 37: Zindlenspitz, Rossalpelispitz und Brünnelistock

Bild 38: Chöpfenberg, Schiberg und Zindlenspitz

Bild 39: Fluebrig und tote Bäume

Bild 40: Holzsteg

Bild 41: Fluebrig über Fläschlihöchi

Bild 42: Herbstzeitlose

Bild 43: Zindlenspitz, Rossalpelispitz und Brünnelistock

Bild 44: Schiberg und Zindlenspitz

Bild 45: Pause mit Pferd

Bild 46: Pause mit Pferd

Bild 47: Hütte unterm Fluebrig

Bild 48: Schiberg und Zindlenspitz überm Wägitaler See

Bild 49: Chöpfenberg, Bockmattli und Schiberg

Bild 50: Schmetterlinge

Bild 51: Schmetterling

Bild 52: Schmetterling

Bild 53: Schmetterling

Bild 54: Restaurant Au

Bild 55: Wägitaler See

Bild 56: Rossalpelispitz und Zindlenspitz

Bild 57: Rossalpelispitz und Zindlenspitz

Bild 58: Rossalpelispitz und Zindlenspitz

Bild 59: Chöpfenberg

Bild 60: Drohne

Bild 61: Drohne über dem Zindlenspitz

Bild 62: Blick zum Brüschstockbügel

Bild 63: Zindlenspitz

Bild 64: Blick zum Brüschstockbügel

Bild 65: Gross Aubrig

Bild 66: Gugelberg

Bild 67: Spiegelung bei Brandhaltli

Bild 68: Wasserfall

Bild 69: Wasserfall

Bild 70: Blick Richtung Innerthal

Bild 71: Frauenfeld und Glarner Alpen

Bild 72: Frauenfeld und Tödi (mi.)

Bild 73: Säntis im Abendlicht
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