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Fluebrig (340)
Sonntag 25.09.2011

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Jestetten - Bülach - Zürich-Nord-/Westumfahrung - Wädenswil - Einsiedeln - Euthal - Studen - Ochsenboden   

Route: Ochsenboden - Obergross - Fluebrig-Sattel - Diethelm - Fluebrig-Sattel - Alm Fluebrig - Fläschlihöchi - Ochsenboden

Gehzeit: ca. 5:15 h
Ochsenboden - Obergross ... 1:50 h
Obergross - Fluebrig-Sattel ... 0:35 h
Fluebrig-Sattel - Diethelm ... 0:15 h
Diethelm - Fluebrig-Sattel ... 0:15 h
Fluebrig-Sattel - Alm Fluebrig ... 0:45 h
Alm Fluebrig - Fläschlihöchi ... 0:35 h
Fläschlihöchi - Ochsenboden ... 1:00 h

Höhendifferenz: ca. 1150m

Distanz: ca. 15km
        Panorama: www.alpen-panorama.de


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Treffpunkt ist der Parkplatz der Minigolfanlage Ochsenboden südlich vom Sihlsee. Der freundliche Mann an der Empfangstheke der Minigolfanlage erlaubt uns, unsere Autos auf dem grossen Parkplatz abzustellen. Wir werden es ihm durch Umsatz in der Gastronomie danken.

An der gegenüberliegenden Strassenseite zeigt schon ein Wanderwegweiser die Richtung zum Fluebrig und Diethelm mit Gehzeiten über 3 Stunden an. Im schattigen Wald folgen wir dem stetig ansteigenden Wirtschaftsweg, der meist in südöstliche Richtung verläuft.

Während auf der linken Seite teilweise senkrechte Felswände den Weg säumen, gewähren rechterhand Baumlücken interessante Tiefblicke auf den Golfplatz mit seinen Seelein und auf den entfernteren Ort Studen mit dem dahinter liegenden Sihlsee.

Im Südosten, auf der anderen Seite des Golfplatzes, weckt ein interessanter Hügel unser Interesse. Wir lesen auf der Karte, dass es sich um den Biet handelt, der ab sofort auf unserer Todo-Liste steht. Nach einer knappen halben Stunde hat das Nebeneinandergehen in Zweier- und Dreiergrüppchen ein Ende.

Ein an den Fels geschraubter, roter Eisenpfeil, mit dem Namen Fluebrig eingestanzt, zeigt nach rechts auf einen schmalen Pfad. Jetzt geht es im Gänsemarsch weiter, zwischen Weidezaun und Bergwiese. Am Rande eines Tobels schlängelt sich der Wiesenpfad den Berg hinauf.

Beinahe bringt uns ein Kuhpfad vom rechten Weg ab, da die rotweisse Markierung an der entscheidenden Stelle etwas verblasst ist. Nach ungefähr 40 Minuten wird der Weg felsiger und die unregelmässig hohen Stufen aus Naturstein stellen Kondition und Trittsicherheit auf die Probe.

Fünfundzwanzig Minuten später werden bei einem Stallgebäude auf dem Gelände Obergross die Rucksäcke für eine kurze Trinkpause abgestellt. Das ist auch notwendig, sind wir doch in etwas mehr als zwei Stunden ungefähr 900 Höhenmeter aufgestiegen.

Die Wiesenhänge in dieser Höhe sind recht steil und Bäume und Sträucher können hier nicht existieren. Im Zickzack steigen wir den steilen Wiesenhang weiter hinauf und erreichen nach einer guten Viertelstunde einen Grat mit fantastischer Aussicht nach Nordwesten, zum Sihlsee und ganz hinten im Dunst zum Zürchersee.

Aber mehr noch beeindruckt uns eine Felsnadel mit einem Loch im Fels, dem kleinen Bruder vom Martinsloch. Es ist der Wändlispitz, der trotz seiner imposanten Erscheinung in den zur Verfügung stehenden Wanderkarten (1:50000) nicht beschriftet ist. Bei genauem Hinschauen erkennt man am Felsabsatz des Diethelm auch schon die kurze Leiter.

Nach einer kleinen Verschnaufpause laufen wir den Grat hinauf, direkt auf die Leiter zu. Doch vor Erreichen der Leiter schwenken wir nach rechts, um zum Sattel zwischen Diethelm und Turner zu gelangen. Dort wollen wir diejenigen zurück lassen, die sich die Kraxelei auf den Gipfel des Diethelm nicht zumuten wollen.

Auf dem Sattel eröffnet sich ein neuer Ausblick in Richtung Nordosten, zum Wyss Rössli, einem der Gipfel des Fluebrig, zum Chli und Gross Aubrig, zum Wägitaler See und ganz im Hintergrund wieder der Zürchersee, im Dunst kaum erkennbar. Hier lässt es sich gut rasten.

Doch zu lange darf die Rast auch nicht sein, sonst könnte uns noch der Mut zur Besteigung des Diethelm verlassen. Also packen wir's an. Ein kurzes Stück Gratweg bis zur senkrechten Felswand des Diethelm ist noch völlig harmlos, da auf der steileren Seite ein Zaun gespannt ist. Die senkrechte Wand umgehen wir links im leicht ausgesetzten Steilhang.

Dann stehen wir vor der mannshohen Leiter. Über der Leiter ist eine Kette in einer fast senkrechten Rinne angebracht. Die Rinne vermittelt aber subjektive Sicherheit und Griffe und Tritte gibt es jede Menge. So turnen wir die Leiter und die Kette hoch, bis zu einem kleinen Absatz. Da hängt schon die nächste Kette, zwar nicht mehr in einer Rinne, aber auch nicht mehr ganz so steil.

Hier ist sogar Gegenverkehr möglich und prompt kommt ein Wanderer entgegen. Er erklärt uns, am Gipfel eine kleine Kuh gesehen zu haben. Gibt es noch einen anderen Weg auf den Gipfel?

Oberhalb der zweiten Kette führt ein schmaler, grasbewachsener Grat bis zum nächsten senkrechten Felsabsatz. Dass noch vor dem Felsabsatz ein kleiner Pfad nach links abzweigt übersehen wir in der Anspannung. So stehen wir vor der Felswand und blicken rechts in die Tiefe und links in die Tiefe.

Ein Drahtseil mit einer Schleife in Kniehöhe hängt am Fels und darüber gibt es viele Möglichkeiten, sich festzuhalten. Also treten wir in die Schleife und ziehen uns am Drahtseil hinauf. Spätesten jetzt stellen wir die Gipfelkuh sehr in Frage. Nach kurzer Kraxelei stehen wir oben und sehen in einiger Entfernung das Gipfelkreuz.

Die letzten Meter über den Gipfelgrat sind nicht mehr tragisch. Über den ausgetretenen Pfad sind wir schnell am Gipfelkreuz. Hier sehen wir auch die kleine Kuh. Nur würden wir die Kuh eher Ziege nennen und davon gibt es hier gleich viele.

Die Aussicht ist trotz Dunst einmalig. Auf der einen Seite der Wägitaler See und auf der anderen Seite der Sihlsee und wegen des Dunstes ist leider bei den Mythen Schluss. Ein paar Minuten verweilen wir am Gipfel und treten dann den Rückzug an. Noch mehr Sorgen als der Abstieg macht ein leerer Akku in der Kamera, und der Ersatz liegt im Rucksack am Sattel. Aber mit gelegentlichem Ausschalten der Kamera kommen doch noch ein paar Bilder zustande.

Der Alternativweg, den wir beim Aufstieg vor der letzten Kraxelei verpasst hatten, ist auf dem Rückweg besser zu sehen. Darüber sind wir nicht unglücklich. Der alternative, kettengesicherte Abstieg ist zwar nicht weniger steil, verlauft aber durch einen Kamin, und ist so um Einiges angenehmer.

Die anderen kettengesicherten Passagen bieten nun auch keine unangenehme Überraschung mehr, haben wir sie vom Aufstieg ja noch bestens in Erinnerung. Unterhalb der Leiter ist der ganze Spuk vorbei. Ein bisschen sind wir doch stolz, den Gipfel gemeistert zu haben.

Zurück am Sattel überlegen wir uns, den Gratweg zu einem weiteren Gipfel des Fluebrig zu gehen, dem Turner. Doch vom Süden ziehen dicke Nebelschwaden herauf. So begnügen wir uns damit, dem Turner nur ein paar Meter entgegen zu turnen. Von einer kleinen Erhebung haben wir ähnlich gute Sicht auf den Wägitaler See und zum Diethelm hinüber, wie vom Turner selbst.

Vom Sattel steigen wir nun über einen Schotterhang Richtung Norden ab. Wieder haben wir einen markanten Gipfel des Flurbrig vor Augen, der auf unseren Wanderkarten keinen Namen hat. Dank Internetrecherche erhält der Gipfel den Namen Wyss Rössli, was durchaus zu ihm passt, denn im Sonnenlicht leuchtet er tatsächlich weiss.

Nach wenigen Minuten kommen uns drei Wanderkameraden entgegen. Wir hatten uns vor dem Abmarsch knapp verpasst, da die Ankunftszeit am grossen Parkplatz des Golfplatzes um ein paar Minuten verschoben und durch Fahrzeugwechsel das Auto des Anderen jeweils unbekannt war. Sie setzen aber die Tour in ihrer Richtung fort und wir treffen uns am Ende bei einer Einkehr auf der Golfplatzterrasse.

Diesem Missgeschick verdanken wir jedoch eine sehr wertvolle Information. In 200 Höhenmeter Entfernung soll es bei einer Alm einen Selbstbedienungskühlschrank mit kühlem Bier geben. Diese Information beschleunigt unseren Abstieg sehr.

Am Fusse des Wyss Rössli verläuft der Pfad Richtung Wägitaler See, statt nach Westen, wo wir eigentlich hin wollen. Doch auf der Karte sehen wir, dass das Wyss Rössli gegen den Uhrzeigersinn umgangen werden muss. Also steigen wir das felsige Gelände weiter ab und erreichen nach einer dreiviertel Stunde ab Sattel die langersehnte Alm Fluebrig.

In einer Kiste finden wir diverse Getränke. Erstmals trinken wir Hefeweizen aus der Dose, was für ein Stilbruch. Unter den gegebenen Voraussetzungen schmeckt es aber trotzdem. Dafür sorgt auch die traumhafte Lage der Alm, hoch über dem Wägitaler See. Eine Preisliste suchen wir vergeblich, so legen wir einen angemessenen Betrag für Bier und Aussicht in die Kasse.

Nur ungern beenden wir die Selbstbedienungseinkehr, aber vor uns liegt noch ein Abstieg von fast 700 Höhenmetern. In 30 Minuten laufen wir zum tiefsten Punkt auf der Seite zum Wägitaler See hin. Unterwegs passieren wir einen kleinen Laubwald und ein breites Schotterfeld. Von einer Hütte, wo wir zwei freilaufenden Pferden begegnen, haben wir einen fünfminütigen Gegenanstieg zur Fläschlihöchi.

Ab der Fläschlihöchi geht es endlich westwärts, Richtung Shiltal hinunter. Die Gegend heisst Wisstannen und wird u.a. vom Wisstannen Bach durchflossen. Nass und sehr schlüpfrig sind die Wege und teilweise erst durch Holzstege gangbar gemacht. Aber davor haben uns unsere Wanderkameraden schon gewarnt. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir den Waldrand im Shiltal.

Jetzt trennt uns nur noch ein Kilometer Wirtschaftsweg und ein kurzes Stück Asphaltsträsschen von der Einkehr auf der Golfplatzterrasse. Während wir ein kühles Hefeweizen geniessen beobachten wir das bunte Treiben der GolferInnen und machen leise böse Witze. Lange bemerken wir nicht, dass unsere verpassten Mitwanderer längst an einem entfernten Tisch sitzen.

Bild 1: Wirtschaftsweg durch Stafelwand

Bild 2: Leiterstollen und Golfplatz Ochsenboden

Bild 3: Blick über Studen zum Sihlsee

Bild 4: Leiterstollen und Biet

Bild 5: Golfplatz mit Tümpel

Bild 6: Biet und Leiterstollen

Bild 7: Wanderwegweiser

Bild 8: Pfad am Weidezaun

Bild 9: Pfad durch Schärmen

Bild 10: Pfad mit Biet im Hintergrund

Bild 11: steiler Wiesenhang

Bild 12: Bach am Felsabsatz

Bild 13: Biet und Leiterstollen

Bild 14: Natursteintreppen

Bild 15: Blick zum Biet

Bild 16: Bauernhof im Sonnenlicht

Bild 17: Grat über Gantspitz und Fläschenspitz

Bild 18: Wanderer über steilem Hang (re.)

Bild 19: Wännlispitz und Sihlsee

Bild 20: Mythen und Wännlispitz

Bild 21: Grat über Gantspitz und Fläschenspitz

Bild 22: Grat bis zum Turner (re.)

Bild 23: Diethelm mit Leiter (li.)

Bild 24: Grat unterm Diethelm

Bild 25: Wyss Rössli und Wägitaler See

Bild 26: Wanderer unterm Fiethelm

Bild 27: Grat zum Turner

Bild 28: Cli-, Gross Aubrig und Wyss Rössli

Bild 29: Diethelm

Bild 30: Kette als Aufstiegshilfe zum Diethelm

Bild 31: Aufstieg Diethelm

Bild 32: Gratweg unterm Diethelm

Bild 33: Blick Richtung Gross Aubrig

Bild 34: Wyss Rössli und Wägitaler See

Bild 35: Gipfelgrat auf dem Diethelm

Bild 36: Diethelm-Grat bis zum Turner (mit Unterbrechung)

Bild 37: Gipfel des Diethelm

Bild 38: Gross Aubrig, Wyss Rössli und Wägitaler See

Bild 39: Gipfelgrat Diethelm

Bild 40: Tiefblick zum Wägitaler See

Bild 41: Ziegen auf dem Diethelm

Bild 42: vier- und zweibeinige Bergziegen

Bild 43: Diethelm-Gipfelhrat

Bild 44: Blick auf Studen und Sihlsee

Bild 45: am Gipfelkreuz des Diethelm

Bild 46: Blick Richtung Wännlispitz

Bild 47: Gipfelstürmer am Diethelm

Bild 48: Pfad im Wiesenhang

Bild 49: Kraxelstelle mit Kette im Kamin

Bild 50: gesicherte Kraxelstelle

Bild 51: unterm Diethelmgipfel

Bild 52: Wegsicherung mit Kette

Bild 53: Kraxelstelle mit Kette

Bild 54: Gratweg vom Diethelm zum Turner

Bild 55: Gratweg vom Diethelm zum Turner

Bild 56: Blick Richtung Wägitaler See

Bild 57: Aufstiegsgrat zum Diethelm (vom Süden)

Bild 58: Grat zu Diethelm (vom Osten)

Bild 59: Blick zum Wyss Rössli

Bild 60: Wägitaler See

Bild 61: Turner (2070m)

Bild 62: Brünnelistock und Zindlenspitz

Bild 63: Wanderer am Diethelm

Bild 64: Diethelm (2092m)

Bild 65: Wyss Rössli (2018m)

Bild 66: Blick zum Wägitaler See

Bild 67: Alm Fluebrig und Wägitaher See

Bild 68: Gross Aubrig und Alm Fluebrig

Bild 69: exponiertes WC-Häuschen

Bild 70: Tafel an Alm Fluebrig

Bild 71: Chli- und Gross Aubrig

Bild 72: letzte Sonnenstrahlen

Bild 73: Blick auf Wägitaler See

Bild 74: Sonnenfleck und Wägitaler See

Bild 75: Wanderwegweiser

Bild 76: Wanderweg in Wisstannen

Bild 77: Holzstege in Wisstannen

Bild 78: Wolke überm Herbstwald

Bild 79: Felsen überm Herbstwald
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