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Wissigstock (370)
Dienstag 28.08.2012

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Jestetten - Bülach - Kloten - Nord-/Westumfahrung Zürich - Luzern - Engelberg   

Route: Brunnihütte - Planggenstafel - Rugghubelhütte - Engelberger Lücke - Wissigstock - Engelberger Lücke - Rugghubelhütte - Planggenstafel - Rigidalstafel - Ristis

Gehzeit: ca. 6:30 h
Brunnihütte - Planggenstafel ... 1:00 h
Planggenstafel - Rugghubelhütte ... 0:45 h
Rugghubelhütte - Engelberger Lücke ... 1:20 h
Engelberger Lücke - Wissigstock ... 0:35 h
Wissigstock - Engelberger Lücke ... 0:25 h
Engelberger Lücke - Rugghubelhütte ... 1:05 h
Rugghubelhütte - Planggenstafel ... 0:25 h
Planggenstafel - Rigidalstafel ... 0:30 h
Rigidalstafel - Ristis ... 0:25 h

Höhendifferenz: ca. 1040m

Distanz: ca. 20km





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Nur wenige Autos stehen auf den grossen Parkplatz der Luftseilbahn Engelberg-Brunni. Die Einfahrt auf den Parkplatz ist gratis. Bei der Ausfahrt müssen jedoch 5,00 Schweizerfranken in den Automaten gesteckt werden, damit sich die Schranke öffnet. Unser Seilbahnticket kostet 38,00 Schweizerfranken und gilt für die Auffahrt mit der Luftseilbahn von Engelberg bis Ristis, die Weiterfahrt mit dem Sessellift bis zur Brunnihütte (SAC), und die Abfahrt mit der Luftseilbahn von Ristis bis Engelberg.

Keine zehn Minuten dauert die Auffahrt mit der modernen Luftseilbahn, die insgesamt 65 Personen fasst. Die Bahn erspart uns etwa 600 Höhenmeter Aufstieg. An der Bergstation der Luftseilbahn ahnen wir noch nicht, dass wir bereits unser Ziel, den Wissigstock, und sogar die Rugghubelhütte, die auf halber Strecke liegt, sehen können. Doch wir wollen noch mehr Aufstiegserleichterung und setzen uns nach einem kurzen Marsch auf den Dreiersessel, der uns noch mal knapp 300 Höhenmeter zur Brunnihütte hinauf befördert.

Wie ein kleines Paradies mutet die Ebene um die Brunnihütte an. In der stillen Oberfläche eines kleinen Sees spiegeln sich die Gipfel der umliegenden Berge. Um das Seelein herum führt ein Kitzelpfad, den man im Storchenschritt barfuss laufen sollte. Die verschiedensten Bodenbeläge, wie Kieselsteine, querliegende Holzlatten, Moos, Baumrinde und schlammige Erde werden angeboten und ab und zu führt der Pfad zur Erfrischung durch knöcheltiefes Wasser.

Sogar ein Wirlpool mit Blick auf den schneebedeckten Titlis steht mitten im Wasser zur Verfügung. Die SAC-Hütte lädt mit einer herrlichen Aussichtsterrasse zum Einkehren ein. Leider haben wir noch keine Einkehr verdient. Direkt nebenan ragt ein steiler Fels empor. Über eine Spalte ist eine Drahtseilbrücke gespannt, die Teil eines Klettersteiges ist. Wir beobachten ein paar Kletterer, die sich der Brücke nähern, und sind auf deren Überschreitung gespannt. Doch unsere Geduld reicht nicht aus bis sie sich zu dem gewagten Schritt trauen.

Wir verlassen den idyllischen Ort in südwestliche Richtung und folgen auf einer Höhenlinie einem aussichtsreichen Panoramaweg. Unser nächstes Etappenziel, die Rugghubelhütte, ist auf dem Wanderwegweiser mit einer Gehzeit von 1 Std. 50 Min. angeschrieben. Die Sonne scheint uns ins Gesicht und vor Augen haben wir die dunkle Spitze des Hahnen. Einige Drehkreuze deuten darauf hin, dass die steilen Wiesenhänge als Viehweiden genutzt werden.

Nach einer halben Stunde passieren wir eine Weggabelung, die wir auf dem Rückweg beachten müssen. Hier zweigt der Weg zur Bergstation der Luftseilbahn ab. Unsere Strecke wird als Brunni-Pfad bezeichnet. Etwa 800 Höhenmeter tiefer verläuft von Engelberg aus ein Tal in Richtung Norden bis Hinter Horbis. Dort endet das Tal unterhalb einer fast senkrechten Wand, am "End der Welt". Direkt über dem "End der Welt" verläuft unser Pfad ostwärts. Wir sehen weit hinunter in das Tal, hinüber zum markanten Turm auf dem Klein-Titlis und den ganzjährig weissen Gletscher zwischen dem Dreitausender Titlis und seinem niedrigeren Nachbarn Klein-Titlis.

Keine Hundert Höhenmeter steigen wir die nächste viertel Stunde auf, bis wir einen hausgrossen Felsblock passieren, auf dessen Westseite ein überdimensionaler Teufel aufgemalt ist. Nach der Legende wollte der Teufel diesen Felsblock ins Rollen bringen um die damals neugebaute Kapelle im Horbis zu zerstören. Eine des Weges kommende Älplerin vereitelte dies indem sie ein Kreuzlein auf den Stein zeichnete.

Weiterhin bleibt die Steigung sehr moderat. Talseitig wird der Pfad durch einen dünnen Draht begrenzt. Ob der nach einem Stolperer einen Absturz verhindern kann? Eine weitere viertel Stunde noch geniessen wir den sanften Anstieg und überqueren bei Planggenstafel in knapp 2000 m ü. M. über einen Holzsteg ein Bächlein. Ein Wanderwegweiser prophezeit uns zur Rugghubelhütte eine Gehzeit von einer Stunde, obwohl die Hütte in der Höhe zum Greifen nahe scheint.

Immerhin sind bis zur Rugghubelhütte gute 300 Höhenmeter zu bewältigen. Dazu stehen zwei Pfade zur Verfügung, wie wir im Nachhinein feststellen. Der in den Karten aufgeführte Pfad ist vor Ort nicht mehr beschildert. Er führt in leichten Zickzack etwas steiler als der neue Pfad, direkt auf die Rugghubelhütte zu. Der neuere Pfad ist, zumindest in unseren Karten, nicht aufgeführt. Er macht einen Schwenk in Richtung Südosten und dürfte geringfügig länger als der ältere, direkt Pfad sein.

Wir unterbieten die auf dem Wanderwegweiser angegebene Gehzeit von einer Stunde um 15 Minuten und benötigen für die 315 Höhenmeter und zwei Kilometer eine dreiviertel Stunde. Auf der sonnigen Terrasse der Rugghubelhütte könnte man jetzt wunderbar rasten, doch das wollen wir uns für den Rückweg aufbehalten. So bleibt es bei einer kleinen Trinkpause.

Von der Terrasse aus blicken wir Richtung Westen auf das Städtchen Engelberg hinunter. Von der anderen Seite der Hütte können wir jetzt ganz deutlich unser Ziel, den Wissigstock, ausmachen. Links davon sehen wir die Engelberger Lücke und den Engelberger Rotstock, der von dieser Seite aus einer gleichförmigen, roten Pyramide gleicht. Ein Pferd mit Tragegestell bedankt sich für unsere Aufmerksamkeit mit lautem und ausdauerndem Furzen. Vielleicht hofft es, so verhindern zu können, dass wir unsere Rucksäcke an seinem Tragegestell befestigen. Gewonnen!

Weder Engelberger Lücke, noch der Wissigstock sind auf dem Wanderwegweiser aufgeführt. Aber das Rot Grätli liegt zumindest anfangs in unserer Richtung. Die Vegetation wird spürbar karger, doch nicht uninteressanter. Immer wieder gibt es blühende Blumenbüschel zu fotografieren. An den Steinen sind rotweisse Markierungen angebracht, obwohl in den Karten der Pfad blau eingezeichnet ist. Nach einer halben Stunde ist das Grün fast völlig verschwunden und Fels dominiert die Landschaft.

An einer Gabelung zeigen die Wegweiser in beide Richtungen lediglich "Bergweg" an. Das hilft uns nicht wirklich weiter, doch laut Wanderkarte müsste der linke Pfad zum Rot Grätli und der rechte Pfad zur Engelberger Lücke führen. Schon nach wenigen Metern des rechten Pfades, finden wir auf einem Fels die Aufschrift "Engelberger Lücke" und eine blauweisse Markierung.

Ab jetzt ist Trittsicherheit gefragt. Die Spur verliert sich immer wieder im blanken Fels, aber in der plausiblen Richtung finden wir dann wieder Farbmarkierungen. Offensichtlich wurden frühere rotweise Markierungen nachträglich mit blau übermalt. Wenige Passagen sind durch Festhalten am Fels sicherer zu bewältigen. Zwanzig Minuten später queren wir ein Schotterfeld unterhalb des Engelberger Rotstocks.

Schon kurz danach ändert sich die bislang hellgraue Farbe des Schotters in das Rotbraun, das wohl dem Engelberger Rotstock den Namen gab. Gute 20 Minuten steigen wir über das Schotterfeld knapp 150 Höhenmeter zur Engelberger Lücke hinauf. Jetzt sehen wir erstmals zum Uri Rotstock hinüber, dessen Gipfel Luftlinie weniger als 3 km von uns entfernt ist. Über unseren Köpfen beobachten wir im sehr steilen Hang des Engelberger Rotstocks ein paar Wanderer zaghaft beim Abstieg.

Da sich der Himmel nach und nach zuzieht, gönnen wir uns nur eine kurze Trinkpause und nehmen schnell die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel des Wissigstock in Angriff. Ein brauner Vorbuckel steht uns noch im Wege. Wir queren dessen Südwesthang und steigen in einer guten halben Stunde weiter südwestwärts über grobes Geröll zum Gipfel des Wissigstocks hinauf.

Ein Gipfelkreuz ist nicht vorhanden, doch ein blauer Wanderwegweiser und ein dicker Steinmann markieren den Gipfel. Wir geniessen einen Moment die phantastische Sicht auf die Zentralschweizer Bergwelt, mit ihren Gipfeln und Gletschern und beobachten die dunklen Wolken am Himmel. Das sieht nach Regen aus, der uns hoffentlich nicht beim Abstieg über den Fels erwischt. Zu einem Gruppenfoto legen wir die Kameras auf einen Stein und beenden dann den Gipfelaufenthalt.

Mit blossem Auge sind die Rugghubelhütte und die Bergstation der Luftseilbahn bei Ristis zu sehen. Der Wanderwegweiser zeigt zur Rugghubelhütte eine Gehzeit von 1h 20 min an. Wir wählen für den Abstieg die gleiche Strecke wie für den Aufstieg. Von oben sind die Farbmarkierungen schwerer zu finden, als von unten. Das führt auch dazu, dass wir uns zwischen den Felsen etwas versteigen. Da die Richtung aber stimmt, stossen wir bald wieder auf den Normalweg.

Wenige Minuten bevor wir die Rugghubelhütte erreichen, beginnt es leicht an zu regnen. Vielleicht liegt es an den nassen Pfaden, dass wir die auf dem Wanderwegweiser angegebene Gehzeit um zehn Minuten überschreiten und die Hütte erst nach anderthalb Stunden erreichen. Wir fragen den Hüttenwirt, wann wir aufbrechen müssen, um die letzte Fahrt der Luftseilbahn nach Engelberg zu erreichen. Es bleibt uns eine halbe Stunde für eine Einkehr in der Hütte.

Für den Abstieg von 700 Höhenmetern zur Bergstation der Luftseilbahn schätzt der Hüttenwirt eine Gehzeit von anderthalb Stunden. Vorsichtshalber bauen wir eine kleine Zeitreserve von zehn Minuten ein. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und der Boden ist wieder trocken. Wir steigen den Weg ab, den wir aufgestiegen waren, zweigen aber rechtzeitig Richtung Rigidalstafel ab.

Langsam setzt wieder leichter Regen ein und ab Rigidalstafel regnet es kräftiger, so dass Regenzeug und Schirm zum Einsatz kommen. Ausnahmsweise sind wir froh, dass die Strecke zwischen Rigidalstafel und Ristis, die auf dem Wanderwegweiser mit einer Gehzeit von 25 Minuten angegeben ist, auf einem Asphaltsträsschen zurückzulegen ist. Die Abkürzung einer Strassenkehre über einen Wiesenpfad erweist sich als rutschige Angelegenheit.

An der Bergstation sind wir die letzten Wanderer des Tages. Die nächste Talfahrt dürfen wir aber nicht mitfahren, da sie für das Leergut reserviert ist. Im Trockenen warten wir gerne die 15 Minuten, bis wir mit der leeren Gondel nach Engelberg befördert werden.
siehe auch

benachbarte Wanderung:    Fürenalp (343)   04.10.2011 (Di)
Erlebniswelt Brunni:    www.brunni.ch
Legende übern Teufelstein:    www.erratiker.ch
Panorama zum Zoomen:    http://photosynth.net
Panorama mit Beschriftung:    www.alpen-panoramen.de

Bild 1: Blick Richtung "End der Welt"

Bild 2: Luftseilbahn Brunni

Bild 3: Blick auf Engelberg

Bild 4: Blick auf Engelberg

Bild 5: Luftseilbahn

Bild 6: Blick Richtung Osten

Bild 7: Brunnihütte (2294m)

Bild 8: Härzlisee mit Wirlpool

Bild 9: Härzlisee

Bild 10: Hanghorn, Hutstock, Widderfeldstock

Bild 11: Titlis (3238m)

Bild 12: Kitzelpfad am Härzlisee

Bild 13: Blick zum Titlis

Bild 14: Höhenweg mit Titlis

Bild 15: Bergstation Ristis (li.)

Bild 16: Titlis (li.) und Brunni-Pfad

Bild 17: Brunni-Pfad

Bild 18: Teufelsfelsen

Bild 19: Alpenblumen

Bild 20: Steg bei Planggenstafel

Bild 21: Planggenstafel (1964m)

Bild 22: Pfad überm "End der Welt"

Bild 23: Blick zum Titlis

Bild 24: Kuh unterm Gross Sättelistock

Bild 25: Bergkühe am Tümpel

Bild 26: Wanderer unter einer Wolke

Bild 27: Blick auf Engelberg

Bild 28: Blick Richtung Engelberg

Bild 29: Blick Richtung Engelberg

Bild 30: Gross Sättelistock (2637m)

Bild 31: ausgediente(?) Wanderschuhe

Bild 32: Lastenpferd

Bild 33: Gross Sättelistock

Bild 34: Gross Sättelistock

Bild 35: Engelberger Rotstock und Wissigstock (re.)

Bild 36: Alpenblume

Bild 37: Engelberger Rotstock (re.)

Bild 38: Engelberger Rotstock

Bild 39: Alpenblumen

Bild 40: Engelberger Rotstock (2818m)

Bild 41: Schmetterling

Bild 42: Nüenalphorn und Widderfeldstock (li.)

Bild 43: Engelberger Rotstock

Bild 44: Vorgipfel Ruchstock

Bild 45: Silberdistel und Engelberger Rotstock

Bild 46: Wegangaben

Bild 47: Vorgipfel Ruchstock

Bild 48: Blick zum Titlis

Bild 49: Ruchstock (2812m)

Bild 50: Uri Rotstock (re.)

Bild 51: Wanderer auf dem Engelberger Rotstock

Bild 52: Blick Richtung Schwyz und Mythen

Bild 53: Blick Richtung Titlis

Bild 54: Alpenblume

Bild 55: Aufstieg zum Wissigstock

Bild 56: Uri Rotstock

Bild 57: Blümelisalpfirn unter Brunnistock und Blackenstock

Bild 58: Blick Richtung Ruchstock (mi.)

Bild 59: Uri Rotstock (2929m)

Bild 60: Ruchstock und Engelberger Rotstock

Bild 61: Uri Rotstock und Brunnistock

Bild 62: Engelberger Rotstock

Bild 63: Uri Rotstock

Bild 64: Schlieren und Uri Rotstock

Bild 65: Blick auf Blackenalp

Bild 66: Wissberg und Titlis

Bild 67: Urnersee, Schlieren und Uri Rotstock

Bild 68: Blick zum Titlis

Bild 69: Blick Richtung Urnersee

Bild 70: Blick Richtung Titlis

Bild 71: Brunnistock und Blackenstock

Bild 72: Blick Richtung Ruchstock

Bild 73: Schlieren und Uri Rotstock

Bild 74: Tümpel am Wissigstock

Bild 75: Schlieren und Uri Rotstock

Bild 76: Blick Richtung Ruchstock

Bild 77: Alpenblumen

Bild 78: Alpenblumen

Bild 79: Silberdisteln im Fels

Bild 80: Silberdistel

Bild 81: Schnittlauch

Bild 82: Alpenblumen

Bild 83: Murmeltier

Bild 84: Pfad im Nebel

Bild 85: Luftseilbahn Brunni
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