So. 23.05.2010, Rigi | Fr. 25.06.2010, Rund um den Neuenalpspitz |
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Über ein Dorfsträsschen laufen wir in knapp 10 Minuten in Richtung Süden, zum Ortsteil Hürital hinauf. Dort ist der Wasserbergfirst auf einem Wanderwegweiser mit einer Gehzeit von 5h angegeben. Erste Zweifel, dieses Ziel zu erreichen, kreisen im Hinterkopf. Noch ein paar Minuten folgen wir einem Wirtschaftsweg, dann zweigt ein steiler Wiesenpfad vom Weg ab. Der Schweiss läuft schon die Stirn herunter und so sieht auch der Pfad aus, nass und glitschig. Durch Baumlücken haben wir freie Sicht auf die Ortschaft Muotathal hinunter und durch das Muotatal bis zu den drei Gipfeln der Rigi. Geradewegs steuern wir auf eine senkrechte Felswand mit riesiger Grotte zu. Vor der Grotte versuchen herunterfallende Wassertropfen den Stirnschweiss wegzuspülen. Wir verschnaufen einen Moment, da ein Mitwanderer Lust auf zusätzliche Höhenmeter verspürt. Er läuft zurück um seine verlorengegangene Hopfbedeckung zu suchen. Ein schmaler und steiler Pfad unterhalb der Felswand ist durch einen Zaun gesichert. Den Gedanken an herunterfallende Steine verdrängt man am Besten. Begleitet werden wir von lautem "Mäh" weidender Schafe, die aber in Dickicht nicht zu sehen sind. Nach einer Stunde können wir auf eine Leistung von knapp 500 Höhenmeter stolz sein. Das Gelände ist jetzt etwas offener und von den Bergwiesen überblicken wir das Muotatal bis zur Bergkette der Rigi. Immer wieder scheinen senkrechte Felswände den Weitermarsch verhindern zu wollen, aber der Pfad führt an der Felswand vorbei. In 1:30 Stunden zu Fuss vom Muotatal ins Wallis, das soll uns erst mal jemand nachmachen. Nein, der Bauernhof nennt sich Wallis. Vor einer prächtigen Kulisse, dem Gipfel des Chaiserstock, turnen ein paar Ziegen auf einem Felsblock herum. Nach einer kurzen Trink- und Fotopause setzen wir unseren Weg in Richtung Süden fort. Jetzt zeigt sich auch die alte Tante Ju, deren brummen wir schon geraumer Zeit vernommen haben, am wolkenlosen Himmel. Nach 15 Minuten kreuzt unser Pfad einen Schotterweg. Ein Wanderwegweiser verrät uns die Position. Wir sind bei Wegscheidi, 800 Höhenmeter über Muotathal. Richtung Südosten steigt der Pfad die nächste halbe Stunde weitere 200 Höhenmeter an. Wir passieren dabei den ersten Schneeflecken, durchstreifen gelb blühende Wiesenhänge, fotografieren kreisförmig angeordneten jungen Farn und haben immer wieder einen herrlichen Blick zum Druesberg und den vielen Gipfeln der Glarner Alpen. Auf einer Anhöhe mündet der Pfad in einen Wirtschaftsweg. Wir stellen fest, einen Mitwanderer verloren zu haben und legen eine Zwangspause ein. Die tolle Aussicht lässt das Warten zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit werden. Nur wenige Meter weiter stossen wir auf das Dräckloch. So nennt sich die Alm, die knapp 1000 Höhenmeter über Muotathal in einer Mulde im Moment noch im Winterschlaf liegt. Beim genauen Studium der Wanderkarte stellen wir fest, dass wir im Weiterweg zunächst wieder an Höhe verlieren. Über Wiesen und schliesslich durch ein Steinlabyrinth erreichen wir nach 20 Minuten die nur 30 Höhenmeter tiefere Hinderist Hütte. Den guten Markierungen auf der Wiese ist es zu verdanken, dass wir nicht fälschlicherweise den verlockenden Wirtschaftsweg in eine Sackgasse laufen. Wenige hundert Meter nach der Hinderist Hütte finden wir einen Wanderwegweiser, der nach Gigen eine Gehzeit von 20 Minuten anzeigt. Knapp 10 Minuten später stehen wir vor einer steil abfallenden Schneisse, in der rotweise Markierungen zu sehen sind. Am Ende der Schneisse erwartet uns ein Abgrund, der uns vielleicht hätte umkehren lassen, hinge da nicht ein dickes Seil zum festhalten. Am Ende des Seils ist nach eine Kehre ein weiteres Seil an der steilen Felswand angebracht. So hangeln wir uns abwärts bis die Felsstufe überwunden ist. Der weitere Pfad verläuft zwar immer noch im steilen Hang, wird aber zunehmend angenehmer zu gehen. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir, am Schluss leicht ansteigend, die Hütte Gigen. Vom höchsten Punkt der Wasserbergfirst-Umrundung sind wir noch, oder wieder, 600 Höhenmeter entfernt. Nach über 1000 absolvierten Höhenmetern nicht gerade ein aufbauender Gedanke. Wenigstens sind nicht die gesamten, noch anstehenden 600 Höhenmeter ersichtlich, was wir aber später eher bedauern. Nach einigen Protesten drosseln wir das anfangs zu schnelle Tempo und stossen nach 30 Minuten auf das erste Schneefeld, das es zu überqueren gilt. Über uns quert wieder gemächlich der Donnervogel aus Wellblech, die Ju52. Zwei Stunden zieht sich der Aufstieg um 600 Höhenmeter von Gigen bis zur Passhöhe. Während dessen kommen wir mehrmals auf der Höhe an und sehen erst dann die nächste Terassenstufe. Vier Stufen überraschen uns auf der Distanz von etwa zwei Kilometern. Je höher wir steigen, um so mehr Schneefelder sind zu überwinden. Die längste Zeit umgehen wir Schneefelder weglos im steilen Wiesenhang. Erst wie über dem zugefrorenen Seelein am Horizont die spitzigen Gipfel des Chaiserstock auftauchen, dürfen wir aufatmen. Bei genauerem hinschauen erkennen wir, dass es sich bei den dunklen Punkten auf dem zugefrorenen See um Frösche handelt, nicht um Steine. Das Gipfelkreuz des Wasserbergfirst ist zu sehen aber soooo weit weg. Angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit ist es nicht mehr vernünftig, jetzt noch auf den Gipfel zu steigen und so bleibt das zugefrorene Seelein unser Gipfel. Wegen der Schneelage ist noch unklar, wie beschwerlich der Weiterweg wird. Deshalb dauert die Gipfelrast nicht all zu lange. Die meiste Zeit laufen wir über Schnee, zu flach um hinunter zu rutschen. Nach 10 Minuten erreichen wir die Hütte auf der Oberen Träsmeren. Fast 1400 Höhenmeter müssen wir noch bis Muotathal absteigen und ein Wanderwegweiser prophezeit uns dafür 2h35min Gehzeit. Schon kurz nach verlassen der Oberen Träsmeren ist eine drahtseilgesicherte Felsstufe zu überwinden. Dann folgen 15 Minuten lang Serpentinen in einem steilen Wiesen- und Schotterhang, bis zur Alm Zingel. Mit Schnee ist jetzt nicht mehr zu rechnen und die Wiesen sind schon etwas grüner. Im tiefen Tal macht sich bereits Schatten breit, also erlauben wir uns hier noch ein mal eine sonnige Pause und geniessen die Aussicht Richtung Chaiserstock und Chinzig-Chulm. Nicht einmal eine Stunde sind wir die Strecke ins Hürital unterwegs. Ungefähr 570 Höhenmeter geht es dabei am steilen Westhang des Wasserbergfirst hinunter. Gelegentlich müssen wir über groben Schotter balancieren, wo der Berg den Pfad abrutschen lies. Durch eine Baumlücke erblicken wir die Gartenwirtschaft bei Alt Stäfeli, zum Greifen nahe. Die Aussicht auf ein kühles Bier verleiht uns plötzlich Flügel. Zwei Mitwanderer verlassen unfreiwillig für eine Schrecksekunde den richtigen Pfad, finden aber wieder heil zurück. Bevor wir die letzte 600 Höhenmeter durch das Hürital nach Muotathal absteigen, gönnen wir uns eine Einkehr in der Gartenwirtschaft. Dass fast jeder gleich zwei Getränke bestellt, beweist die Dringlichkeit dieser letzten Rast. Wir freuen uns, wie leicht die Schritte nach der Rast fallen. Auf einem Asphaltsträsschen sind wir nicht lange in Richtung Norden unterwegs. Schon nach knapp 10 Minuten zweigt der Wanderweg bei Liplisbüel vom Asphaltsträsschen ab. Für den Rest der Wanderung verläuft der Pfad die meiste Zeit parallel zum Hüribach. Nur zwei kurze Strassenabschnitte von wenigen hundert Metern und zwei Überquerungen der Strasse müssen wir in hinnehmen. Zwanzig Minuten vor Erreichen von Muotathal dürfen wir noch in einen sehr tiefen Einschnitt des Hüribaches hinunter schauen. Vom schattigen Hürital kommen wir eine knappe Stunde nach unserer letzten Einkehr in Alt Stäfeli wieder in die abendliche Sonne, nach Muotathal. | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 1: Schafe mitten in Muotathal | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 2: Waldarbeiter | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 3: Gegenlicht | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 4: Pfad am Abgrund | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 5: Muotathal | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 6: Pfad zur Grotte | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 7: Pfad zur Grotte | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 8: Pfad unter der Felswand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 9: Gegenlicht | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 10: Waldpfad | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 11: Blick Richtung Druesberg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 12: Muotatal und Rigi | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 13: Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 14: Ziegen und Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 15: Ziege und Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 16: Pfad bei Wallis | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 17: Ju52 überm Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 18: Ju52 | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 19: Blick Richtung Pragelpass | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 20: Blumenwiese | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 21: Blick Richtung Druesberg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 22: Natursteintreppe | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 23: Äbnenmatt | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 24: Geissstock und Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 25: Blick Richtung Druesberg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 26: Blick Richtung Silberen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 27: Blick Richtung Mythen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 28: Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 29: Blick Richtung Druesberg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 30: Geissstock und Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 31: Alm Dräckloch | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 32: Glarner Alpen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 33: Blick Richtung Druesberg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 34: Felslabyrinth bei Hinderist Hütte | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 35: Hinderist Hütte | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 36: Silberen und Glärnisch | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 37: Wanderwegweiser | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 38: Pfad durch Schneisse | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 39: Seilsicherung | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 40: Seilsicherung | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 41: Wanderer in der Wand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 42: Blick Richtung Druesberg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 43: Alm Gigen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 44: Silberen und Glärnisch | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 45: Bergwiese und Schneereste | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 46: Ju52 | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 47: Schneefelder | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 48: Berglandschaft | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 49: Silberen unter Wolken | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 50: Silberen unter Wolken | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 51: Schneelandschaft | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 52: Felskante | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 53: Silberen unter Wolken | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 54: Pfad am Schneefeldrand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 55: Berglandschaft | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 56: Schneegipfel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 57: Blick Richtung Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 58: Rast auf Passhöhe | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 59: Wolken überm Silberen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 60: Quak-Quak | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 61: Blick Richtung Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 62: Schneefeld | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 63: Spuren im Schneefeld | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 64: Blick zum Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 65: Blick ins Chinzertal | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 66: Pfad in der Felswand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 67: Pfad in der Felswand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 68: Pfad in der Felswand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 69: Pfad in der Felswand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 70: Seenalp und Chaiserstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 71: Abstieg unterm Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 72: Alm Zingel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 73: Geissstock | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 74: Abstieg unterm Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 75: Abstieg von Alm Zingel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 76: Abstieg von Alm Zingel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 77: Abstieg von Alm Zingel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 78: Abstieg von Alm Zingel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 79: Abstieg von Alm Zingel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 80: Gartenwirtschaft bei Alt Stäfeli | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 81: Abstieg unterm Wasserbergfirst | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 82: Kuhglocken | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 83: Wiesenpfad bei Liplisbüel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 84: Hüribach | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 85: Blick ins Muotatal | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 86: Schweinerei | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 87: Blick ins Muotatal | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 88: Waldpfad | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 89: Blick ins Muotatal | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 90: Hüribach |
So. 23.05.2010, Rigi | Fr. 25.06.2010, Rund um den Neuenalpspitz |