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Am östlichen Ende des Montafoner Tals parken wir direkt an der Talstation der Seilbahn, die Freizeitler von Partenen (1024m) aus zur Jausenstation Tafamint (1550m) auf die Tafamuntalpe befördert. Berg- und Talfahrt kosten für einen Erwachsenen 7,10 Euro. Die Fahrt geht an einer beinahe senkrechten Wand entlang und dauert nur wenige Minuten. Ein Wegweiser zeigt an, dass unser Ziel, die Versalspitze (2462m), nur 2 Gehstunden entfernt liegt. Gleich hinter der Jausenstation führt der Bergpfad schon in den schattigen Wald. Bei den sommerlichen Temperaturen kommt uns das nicht ungelegen. In kurzen und sehr steilen Kehren machen wir schnell viele Höhenmeter. Nach einer knappen Stunde stehen wir fast 500 Meter höher in freiem Gelände. Der Pfad schlängelt sich nun, oberhalb der Baumgrenze, um mächtige Lawinenverbauungen. In respektabler Entfernung ist schon das Gipfelkreuz der Versalspitze zu sehen. Laut Angaben des Wegweisers soll uns nur noch eine halbe Stunde vom Gipfel trennen. Nicht vorstellbar, da doch die Personen auf dem Gipfel als fast unsichtbare Pünktchen erscheinen. Über eine Hochebene mit mässiger Steigung führt der Pfad nun geradlinig zum Jöchli (2405m) hin, vorbei am mächtigen aber zerfallenen und nicht mehr bewirtschafteten Versalhaus. Eine kurze Steinwüste trennt (10 Minuten) das Jöchli und den Gipfel und tatsächlich, nach nur 2 Stunden Gehzeit stehen wir am Gipfelkreuz der Versalspitze. So flach der Aufstieg vom Norden her ist, um so steiler fällt der Berg zum Süden hin ab. Direkt unter unseren Füssen, fast 1500 Meter tiefer, sind die kleinen Häuser von Partenen zu erkennen. Viele uns bekannte Gipfel um uns herum erkennen wir wieder, wie Biz Buin, Hohes Rad, Schesaplana und Patteriol. Freier Blick auf die Stauseen Kops und Vermunt und auf die vielen Kehren der Silvretta-Hochalpstrasse. Am gegenüberliegenden Hang sehen wir auch die Europatreppe, die längste, gerade Treppe Europas, mit 4000 Stufen, 700 Höhenmetern und einer maximalen Steigung von 86%. Nach einer Rast steigen wir wieder zum Jöchli ab, umgehen ein grösseres Schneefeld und steigen ab zur Verbellaalpe. Von hier aus führt ein ebener Weg mehrere Kilometer auf knapp 2000 Meter am Hang entlang. Das Gelände wandelt sich langsam in eine Moorlandschaft, mit vielen kleinen Tümpeln und Wollgras. Am schönen Wiegensee machen wir noch mal eine kleine Rast und geniessen die Ruhe. Knappe 1000 Meter über uns ist das Gipfelkreuz der Versalspitze zu erkennen, das wir nun beinahe umrundet haben. Ein Wegweiser kündigt letzte 45 Minuten Gehzeit zur Bergstation der Tafamuntbahn an. Dort setzen wir uns noch auf die Terrasse und geniessen die Stille und die Aussicht, bevor wir mit der Bahn zum Ausgangspunkt zurück fahren.