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Schafberg (246)
Dienstag 30.06.2009

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Rorschach - St.Margrethen - Sargans - Landquart - Küblis - St.Antönien   

Route: St. Antönien - Aschüel - Junker - Hubelboden - Bärgli - Carschinasee - Schafberg - Carschina Hütte - Mittelsääs - St. Antönien

Gehzeit: ca. 6:00 h
St. Antönien - Aschüel  ... 0:30 h
Aschüel - Junker  ... 0:30 h
Junker - Hubelboden  ... 0:40 h
Hubelboden - Bärgli  ... 0:40 h
Bärgli - Carschinasee  ... 0:20 h
Carschinasee - Schafberg  ... 1:00 h
Schafberg - Carschina Hütte  ... 0:20 h
Carschina Hütte - Mittelsääs  ... 0:40 h
Mittelsääs - St. Antönien  ... 1:20 h

Höhendifferenz: ca. 1050m

Distanz: ca. 20km


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Wohl kaum ein anderes Bergdorf hat so viel Parkplätze zu bieten, wie St. Antönien. Doch überall sind Parkautomaten aufgestellt. Es ist ratsam, den Obulus zu entrichten, denn wenn man nicht bezahlt, kann es vorkommen, dass man den Parkplatz kaufen muss (so teuer sind die Bussen in der Schweiz). Für 5 Schweizerfranken dürfen wir den ganzen Tag parkieren.

Am Wanderwegweiser gegenüber dem Kirchturm mit dem steilen Dach zeigen fast alle Tafeln in Richtung Partnun. Also folgen wir dieser Richtung, obwohl die unbeschilderte Richtung besser gepasst hätte. Nach 200m steht dann an einer Abzweigung nach links Aschüel angeschrieben. Das liegt auf unserer Route.

In einer halben Stunde laufen wir auf dem Asphaltsträsschen nach Aschüel hinauf und gewinnen dabei die ersten 200 Höhenmeter. Die auf dem Wanderwegweiser angegebenen Ziele können wir auf unserem kleinen Kartenausschnitt nicht finden, also gehen wir den Weg, der uns am besten gefällt (Richtung Salfisch). Ein schmaler Pfad führt durch eine bunt blühende Wiese.

Dass der schöne Pfad über 500m immer nur abwärts geht, macht uns stutzig. Ein intensiver Blick auf unsere Wanderkarte lässt uns erahnen, das wir auf Abwegen sind. Weit über uns ist die Stützmauer einer Strasse zu erkennen, doch davon trennt uns eine steile Viehweide. Trotzdem steuern wir direkt diese Stützmauer an und quälen uns den steilen Hang hoch. Weidende Kühe und Pferde laufen neugierig auf uns zu, als ob sie uns sagen wollten: "Das ist unsere Weide".

Am Strässchen angekommen könnte uns der Wanderwegweiser weiter helfen, wäre das Ziel Hubelboden auf unserer Karte eingetragen. Instinktiv entscheiden wir uns für diese einzig richtige Richtung. Fast durch den Hausflur des Bauernhofes Junker führt der Wanderweg bergauf. Nach etwa einem Kilometer mässigem Anstieg durch den Wald verlässt der Wanderweg diesen. Der Blick zur steilen Ostflanke des Chüenihorn wird frei und im Hintergrund vermuten wir den Schafberg.

Die Darstellung des weiteren Weges auf der digitalen Karte von SwissMap stimmt tatsächlich mit der Realität überein. Die Richtung lässt sich oft nur erraten, deshalb ist der Weg auf der Karte mit Aussetzern eingezeichnet. Mit dem Wissen, dass der Westen unsere Richtung ist, lässt sich auf der Höhe ein Wegweiser erahnen. Ab und zu bestätigt eine im hohen Gras versteckte Markierung den richtigen Weg.

Am Hubelboden, der auf der topografischen Karte nur als kleiner Punkt und auf der Wanderkarte überhaupt nicht eingezeichnet ist, machen wir eine kleine Trinkpause. Fast anderthalb Stunden sind wir nun unterwegs und haben in der Zeit gute 500 Höhenmeter absolviert. Auf dem Weiterweg passieren wir unterhalb des Chüenihorn-Grat eine kleine Blockhütte. Hier beginnen die Lawinenverbauungen, die St. Antönien im Winter vor Lawinen schützen sollen.

Ein schmaler Pfad quert nun den ziemlich steilen Südhang des Chüenihorn. Wir staunen nicht schlecht, wie nach ein paar Minuten plötzlich ein Auto vor uns steht. Der Pfad mündet in ein befestigtes Fahrsträsschen, das St. Antönien mit den Häusern von Bärgli verbindet. Zwei Mal ändert sich die Richtung des Strässchens in einer Haarnadelkurve, bis wir nach fast 2 km Bärgli erreichen. Unweit der Holzhütten legen wir eine kleine Trinkpause ein.

Nach der Pause folgen wir dem Wanderwegweiser in Richtung Carschinasee. Bereits nach 5 Minuten taucht über einer Kuppe die felsige Spitze der Sulzfluh auf und nach weiteren 5 Minuten spiegelt sich diese Spitze im stillen Wasser des Carschinasee. Immer auf Motivsuche umrundet der Eine mit der Kamera den kleinen See, während es sich der Rest der Gruppe auf einer Sitzbank bequem macht.

Wir wären nicht in der Schweiz, gäbe es nicht auch hier ein Kästchen mit Einwurfschlitz für harte Stutz (Schweizer Franken). An einem kleinen Steg ist ein Ruderboot fest gemacht, dessen Benutzung pro Fahrt (max. 15 Minuten) und Person 2 SFR kostet.

In Richtung Norden führt der Pfad weiter zur Carschina-Hütte, eine Hütte des SAC. Erst wie wir nach etwa 500m eine Erhebung umrunden, kommt die Hütte zum Greifen nahe ins Blickfeld. Das raubt den Meisten die Motivation, die anstehenden 300 Höhenmeter weglos zum Gipfel des Schafberg zu erklimmen. Nur der Kameramann nimmt die Strapazen auf sich, in der Hoffnung, von dort oben das ultimative Bild knipsen zu können.

Die ersten 500m ist es nur ein Auf und Ab in sehr feuchtem Gelände. Doch dann steigt der Wiesenhang steil an. Nach anstrengenden 40 Minuten ist der Gipfel des Schafberg erreicht. Nur auf Grund der Lage und der Umgebung ist er zu identifizieren, ein Gipfelkreuz gibt es nicht. Während die hellen Wände der Sulzfluh im Sonnenlicht strahlen, verstecken sich die Gipfel der benachbarten Drusenfluh in dunklen Wolken.

Nur 20 Minuten dauert der Abstieg um ca. 200 Höhenmeter direkt über den Grat bis zur Carschina-Hütte hinunter. Mit der Bewirtung der Hütte wurde nach der letzten Winterpause erst vor zwei Wochen wieder begonnen. Schnell trinken wir in den letzten Sonnenstrahlen noch ein kühles Hefeweizen (7 SFR). Dann ist ein zügiger Abstieg angesagt, da die blauen Stellen am Himmel immer dünner werden.

Ein Bergweg, der nur mit sehr geländegängigem Fahrzeug befahren werden kann, bringt uns 200 Höhenmeter zur Obersäss hinunter. Ab dort führt ein asphaltiertes Strässchen im weiten Zickzack noch einmal 400 Höhenmeter zur Untersäss. Zwischen drin gibt es noch ein Mittelsäss. Die gesamte Strecke schaffen wir deshalb in einer Stunde, da uns ein kurzer Regenschauer Beine macht. Ausserdem wollen wir den fernen Donnerschlag nicht unbedingt aus der Nähe hören.

Wie so üblich, zieht sich die Reststecke in die Länge. Die 3,5 km Asphaltsträsschen entlang des Tälli-Bach erscheinen uns schier endlos. Immerhin sind inzwischen die nassen Hosen wieder trocken. Erst auf den letzten Metern taucht der langersehnte Kirchturm von St. Antönien mit dem steilen Dach vor uns auf.

Bild 1: Kirche von St. Antönien

Bild 2: Chrüz (2196m)

Bild 3: Häuser von Aschüel

Bild 4: Pfad durch Blumenwiese

Bild 5: Aufstieg zum Junker

Bild 6: Junker (1652m)

Bild 7: Blick Richtung Westen

Bild 8: Spitzi-Obersäss (1746m)

Bild 9: Bergerrosion

Bild 10: blauer Schmetterling

Bild 11: Pfad unter den Lawinenverbauungen

Bild 12: Schanielatobel

Bild 13: Chüenihorn (2413m)

Bild 14: statt Herzchen

Bild 15: Chrüz

Bild 16: Wiss Platte und Schijenflue

Bild 17: Sulzfluh über Carschinasee

Bild 18: Trollblumen am Carschinasee

Bild 19: Moos und Bach auf über 2000m

Bild 20: Sulzfluh (2710m)

Bild 21: Sulzfluh und Wiss Platte

Bild 22: Girenspitz (2369m)

Bild 23: Sulzfluh und Craschina-Hütte

Bild 24: Schafberg (2456m)

Bild 25: Carschina-Hütte

Bild 26: Drusenfluh (2827m)

Bild 27: Sulzfluh und Craschina-Hütte

Bild 28: Bauernhof bei St. Antönien
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