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Mit unseren Rucksäcken sind wir eher eine Randgruppe, denn die meisten Seilbahnnutzer haben ein Mountainbike auf dem Buckel. Wir lösen ein Retour-Ticket für 10,00 Euro (16,00 SFR), mit der Absicht, auch für den Rückweg den Sessellift zu nutzen. Während der Bergfahrt sehen wir unter uns die 1,4 km lange Freeridestrecke des Bikeparks und die Kurven der 1,3 km langen Sommerrodelbahn. Ausserdem führt von der Bergstation eine 4 km lange Trottinettabfahrt bist zur Talstation. Hätten wir das geahnt, hätten wir vielleicht nur eine Bergfahrt gelöst. An der Bergstation treffen wir einen Mitwanderer aus Liechtenstein. Ein Wegweiser zeigt in Richtung Osten, zum Talsee. Immer den Markierungen folgend stehen wir nach einer Hausumrundung plötzlich wieder an der Bergstation der Sesselbahn. Beim zweiten Anlauf klappt es besser. Auf einem asphaltierten Strässchen verlieren wir fast 200 Meter an Höhe. Vor uns türmt sich der mächtige Mürtschenstock auf, den wir umrunden wollen. Unweit vom Talsee wenden wir uns von diesem ab und folgen dem Wegweiser zu Hüttenberge. Auf einem Schotterweg geht es noch mal knapp 150 Meter abwärts. Bei Hüttenberge staunen wir über ein Strassenschild, das 40% Gefälle anzeigt. Es folgt ein gemütlicher Anstieg auf einem Asphaltsträsschen, vorbei an Almwiesen, die gerade in mühsamer Handarbeit abgeerntet werden. Über einem Bachlauf kann sich noch ein letzter Rest von Eis und Schnee im kühlenden Schutz von Erdboden halten. Hier zweigt der Pfad vom Asphaltsträsschen ab und verschwindet im schattigen Wald. Ungefähr 500 Höhenmeter geht es nun steil aufwärts meist durch bewaldetes Gelände, bis wir oberhalb der Baumgrenze der prallen Sonne ausgesetzt sind. Dafür ist jetzt der Weg nicht mehr so steil. Über uns die Ostflanke des Mürtschenstocks mit seinen Schneeresten in den schattigen Mulden. Nach weiteren 200 Höhenmetern erreichen wir Robmen, den zweithöchsten Sattel unserer Wanderung. Inmitten bunter Blumenwiesen gönnen wir uns eine längere Rast und verspeisen unser mitgebrachtes Vesper. In einer kleinen Hütte auf Passhöhe wird auch warmer Kaffee angeboten. Um auf den höchsten Sattel der Tour zu gelangen, den wir südlich des Mürtschenstocks passieren, müssen wir zunächst knapp 150 Höhenmeter absteigen. Ein schmaler Pfad quert den Hang unterhalb des Mürtschenstock-Südgipfels, dem Ruchen. Unter uns fliesst der Mürtschbach durch ein idyllisches Tal. Noch bevor es zum Mürtschenfurggel wieder aufwärts geht, verliert sich die Spur. Etwas spärlich sind einzelne Markierungen an den Felsen zu erkennen. Erfolgreich suchen wir den Weg durch sumpfiges Gelände. Ab dem zugigen Mürtschenfurggel ist die Spur wieder deutlicher erkennbar. Für eine kurze Trinkpause suchen wir ein windstilles Plätzchen zwischen den Felsen unterhalb des Sattels. Auf der schattigen Nordseite können wir vereinzelt Schneefelder zum abrutschen nutzen. An einigen Stellen ist der Pfad von Bächlein überspült. Nach etwa 300 Höhenmeter Abstieg erreichen wir die Baumgrenze und zwischen den Bäumen taucht der Spaneggsee auf. Bei der Alpe Hummel verlassen wir den regulären Wanderweg und folgen einer sehr dünnen, teilweise nicht mehr erkennbaren Spur, zum 100 Meter tiefer gelegenen See. Am Spaneggsee erlauben wir uns einen längeren Aufenthalt, u.a. zum Baden und Wein trinken. Erst jetzt wird uns bewusst, dass wir unter Zeitdruck stehen, da um 17:00 Uhr der letzte Sessel ins Tal abfährt. Querfeldein, teilweise über Schotterhänge, folgen wir dem Seeufer, um schliesslich wieder auf den Wanderweg zu gelangen. Über Stufen geht es in kurzen Serpentinen steil hinunter, ins fast 400 Meter tiefere Hinter Tal. Dort geht es etwa 2 km fast ohne Höhenverlust bequem über einen Schotterweg zum Talsee. Bei normalem Gehtempo würden wir nach 200 Meter Anstieg den letzten Sessel der Bergbahn erreichen. Alternativ könnten wir von hier aus 300 Höhenmeter zur Talstation der Bergbahn absteigen. Wir entscheiden uns für die Alternative und können so oberhalb des Talsees noch gemütlich auf einer Gasthaus-Terrasse ein kühles Radler trinken. Danach geht es noch mal steil bergab, zunächst über ein Asphaltsträsschen, dann über einen Schotterweg. Wie wir den Parkplatz an der Talstation erreichen, hat die Seilbahn ihren Betrieb bereits eingestellt.
Statt Nutzung der Seilbahn kann auch der gebührenpflichtige Parkplatz unterhalb des Talsees benutzt werden, um die Wanderung um den Mürtschenstock zu machen.