Mo. 18.08.2014, Plaun Pardatsch | Di. 23.09.2014, Gross Mälchtal |
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Während der Fahrt durch das Val Medel zum Stausee geniessen wir eine herrliche Landschaft, die es sich auch lohnen würde, zu erwandern. Ab der Staumauer fahren wir etwa zweihundertfünfzig Meter am See entlang und finden an der Postbus-Haltestelle "Staudamm St. Maria" einen Parkplatz, sogar kostenfrei. Am Strassenrand laufen wir zur Staumauer zurück. Um dem Druck des Wassers Stand zu halten, ist die Staumauer wie wohl alle Staumauern zum Wasser hin gewölbt. Es Scheint fast so, als wäre die Aussenmauer auf der seeabgewandten Seite sogar überhängend. Ein Holzhäuschen, mitten auf der Staumauer, mit kleinen Fensterchen, entpuppt sich als Messstation. Wir dachten zuerst, es handle sich um ein Klohäuschen. Während wir auf der über einen halben Kilometer langen und fast hundert Meter hohen Staumauer unterwegs sind, unterdrücken wir besser den Gedanken, dass sie brechen könnte. Die Wassermassen würden vielleicht alle Häuser des Val Medel bis nach Disentis spülen. Auf der anderen Seite stösst die Staumauer an eine Felswand. Dort parken auch ein paar Autos. Wir laufen den breiten Wirtschaftsweg, der nun mehr als einen Kilometer weit am Ufer des Stausees in Richtung Süden verläuft. Anfangs steigt der Weg etwas an und passiert dann felsige Wände, von denen sich nicht alle als echt erweisen. Denn wofür muss an einer Felswand ein Vorhängeschloss hängen? Es wird sich um eine militärische Angelegenheit handeln. Zwei ältere Schweizer Wanderer kommen uns entgegen und erzählen uns ganz stolz, dass sie in ihrem hohen Alter noch zu Fuss beim Blausee (Lai Blau) droben waren, immerhin fünfhundert Meter Höhenunterschied. Sie verraten uns auch, dass es sich bei der Baustelle auf dem Dreitausender Scopi, auf der anderen Seeseite, um ein militärisches Projekt handelt. Ansonsten ist unser Gesprächsthema das hohe Preisniveau in der Schweiz. Nach einem leichten Rechtsbogen, vom Stausee weg zum Val Rondadura hin passieren wir eine Melkstation mit einer Seilbahnkabine als Unterstandshäuschen für den Bauern. Hier endet auch der Wirtschaftsweg. Den Weiterweg kann man sich aussuchen, unter den vielen Pfaden, die das liebe Vieh hinterlassen haben. Wir laufen wenige hundert Meter auf nicht eindeutigen Pfaden dem Aua dalla Val entgegen, der ein Teil seines Wassers aus dem Blausee bezieht und wie so viele andere Flüsschen und Bäche den Stausee füllen. Ein Wanderwegweiser zeigt an, dass der Wanderweg in Richtung Westen zum Lai Blau hinauf führt. In einem Steinemeer sehen wir einen Holzsteg, der den Bach Richtung Süden überquert. Auf der anderen Bachseite ist der Pfad wieder eindeutig und mit frischer Farbe deutlich rotweiss markiert. Zwischen Heidelbeersträuchern nähern wir uns dem Seeufer und einem Hochspannungsmast, der die seeüberspannende Stromleitung trägt. Wir glauben den Stromfluss hören zu können, finden dann aber heraus, dass das Geräusch von einer durch den Wind vibrierenden Querstrebe verursacht wird. Etliche Bächlein stürzen über Felsstufen und Seegrasblüten wehen im Wind wie weisse Friedensfahnen. Wie Rauchschwaden hängen weisse Wolkenfetzen an den Dreitausendern der Umgebung fest. Ein Wanderwegweiser zeigt an einer Weggabelung eine Abzweigung ins Val Cadlimo an. Wir bleiben aber in Seenähe und überqueren noch einen Holzsteg, unter dem kristallklares Wasser durch ein felsiges Bachbett fliesst. Kurz darauf zweigt wieder ein Wanderweg nach Südwesten ab. Laut Wanderweg gelangt man durch das Val Termine über drei Pässe, deren Namen wir noch nie gehört haben. Wir machen einen Linksschwenk und folgen nun ostwärts dem Seeufer. Die Staumauer, in zwei Kilometer Entfernung, sieht man über den See hinweg nur noch als helle Linie. Der jetzt breite Weg mündet nach einem halben Kilometer in einen Fahrweg, der seine Existenz bestimmt dem Militär zu verdanken hat. Wer weiss, was sich so alles hinter den Toren an den Berghängen verbirgt. Nach einigen Rechts- und Linksbögen erreichen wir in gut einem halben Kilometer Hospezi Sta Maria, die Gaststätte am Lukmanierpass und an der Grenze zum Tessin. Der frische Wind animiert uns zu einer Einkehr in der Gaststätte. Die dreihundert Meter entfernte Einfahrt der Galerie ist von der Gaststätte gut zu sehen. Von den beiden Schweizern, die wir anfänglich getroffen haben wissen wir, dass der Wanderweg über der Galerie verläuft. Aber für Wanderer wurden diese dreihundert Meter vergessen. Es gibt keinen Wanderwegweiser, keine Markierungen, keinen Pfad, keine Trittspur und auf keiner Karte eine Verbindung, ausser der Strasse. Wir laufen also am Strassenrand bis zum Eingang der Galerie und finden dann am rechten Strassenrand eine Trittspur, zu der wir aber über einen Weidezaun steigen müssen. Auf dem Dach der Galerie verläuft dann eine zwei Kilometer lange, deutliche Spur in Richtung Norden. Auf halber Strecke werden wir kurz von Vermessungstechnikern aufgehalten, deren Messung wir nicht stören dürfen. Am Ende der Galerie steigen wir zur Strasse hinab. Am nördlichen Eingang der Galerie finden wir einen Wanderwegweiser, der Hospiz S. Maria in der Richtung anzeigt, aus der wir gerade kommen. Bis zu unserem Parkplatz laufen wir zweihundert Meter am Strassenrand und verdrücken uns hinter die Leitplanke, wie LKWs von einem Zirkusbetrieb entgegen kommen. | ||||||||||||
siehe auch
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Bild 1: Lai da Sontga Maria | ||||||||||||
Bild 2: Staudamm | ||||||||||||
Bild 3: Lai da Sontga Maria | ||||||||||||
Bild 4: Lai da Sontga Maria mit Staudamm | ||||||||||||
Bild 5: Weg zum Val Rondadura | ||||||||||||
Bild 6: künstlicher Fels | ||||||||||||
Bild 7: Weg zum Val Rondadura | ||||||||||||
Bild 8: Pflanze am Fels | ||||||||||||
Bild 9: Holzsteg über Aua dalla Val | ||||||||||||
Bild 10: P. Vallatscha, P. Miez, Scopi | ||||||||||||
Bild 11: Bach und Steinermeer | ||||||||||||
Bild 12: Blick Richtung Scopi | ||||||||||||
Bild 13: Holzsteg | ||||||||||||
Bild 14: Val Rondadura | ||||||||||||
Bild 15: Flechten am Stein | ||||||||||||
Bild 16: Blick Richtung Scopi | ||||||||||||
Bild 17: felsiges Bachbett | ||||||||||||
Bild 18: P. Vallatscha, P. Miez, Scopi | ||||||||||||
Bild 19: Lai da Sontga Maria | ||||||||||||
Bild 20: steiniger Wanderweg | ||||||||||||
Bild 21: Wollgras im Wind | ||||||||||||
Bild 22: Wollgras im Wind | ||||||||||||
Bild 23: Lai da Sontga Maria und Scopi | ||||||||||||
Bild 24: Fels und Wasser | ||||||||||||
Bild 25: Scopi | ||||||||||||
Bild 26: Berglandschaft | ||||||||||||
Bild 27: Holzsteg im Val Termine | ||||||||||||
Bild 28: felsiges Bachbett | ||||||||||||
Bild 29: Lai da Sontga Maria | ||||||||||||
Bild 30: Alpengewächs | ||||||||||||
Bild 31: die Kuh, die aus dem Wasser kam | ||||||||||||
Bild 32: die Kuh, die aus dem Wasser kam | ||||||||||||
Bild 33: Alpenblumen | ||||||||||||
Bild 34: Sitzgruppe und Gedenkstein | ||||||||||||
Bild 35: Galerie am Ostufer | ||||||||||||
Bild 36: Galerieeingang | ||||||||||||
Bild 37: Hospezi Sta Maria | ||||||||||||
Bild 38: Warntafel | ||||||||||||
Bild 39: Hospezi am Lukmanierpass | ||||||||||||
Bild 40: Pfad über der Galerie | ||||||||||||
Bild 41: Wolken über den Bergen | ||||||||||||
Bild 42: Wolkenloch | ||||||||||||
Bild 43: Val Termine und Piz Rondadura | ||||||||||||
Bild 44: Wasserfall | ||||||||||||
Bild 45: Lai da Sontga Maria mit Staudamm | ||||||||||||
Bild 46: Lai da Sontga Maria und Piz Rondadura | ||||||||||||
Bild 47: Galerie von oben | ||||||||||||
Bild 48: Wasserfall | ||||||||||||
Bild 49: Eisenhut am Wasserfall |
Mo. 18.08.2014, Plaun Pardatsch | Di. 23.09.2014, Gross Mälchtal |