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Am frühen Morgen, noch bevor die ersten Sonnenstrahlen die Freiburger Hütte erreichen, schleichen wir schon um die Hütte, um die vielen Motive der Umgebung mit der Kamera einzufangen. Im Formarinsee spiegeln sich die Gipfel der gegenüberliegenden Berge.
Die Tour beginnt hoch über dem schattigen Ostufer des Formarinsee. Der schmale Pfad ist feucht und somit etwa schlüpfrig. Exponierte Stellen sind mit einem Drahtseil gesichert. Aber nach 20 Minuten haben wir wieder trockenen und ebenen Boden unter den Füssen. Von der Formarinalpe laufen wir das Strässchen, das nach Lech hinunter führt, bis der Freiburger Höhenweg abzweigt. Zumindest ist das unsere Absicht. Da wir aber offensichtlich die Abzweigung verpasst haben, ist Querfeldein angesagt.
Im Hang über uns ist deutlich ein Pfad erkennbar. Diesen Pfad steuern wir über die Bergwiese an. Durch Latschenfelder führt er uns in Südlage hinauf zur Obergschröf, einer Hochebene. Zur Göppinger Hütte sind hier auf einem Wanderwegweiser noch 3:30 Stunden Gehzeit angegeben. Linkerhand ist die Ostspitze der Roten Wand zu sehen. Nach 20 Minuten ist die erste Schlüsselstelle zu überwinden. Unser Vierbeiner scheitert an den beiden Stiften, die als Aufstiegshilfe dienen sollen. Auf einem kleinen Umweg gibt Frauchen einen Schubs als Hilfestellung, so dass uns auch der Vierbeiner weiter folgen kann.
Zwischen dem Unteren Johannesjoch und dem Oberen Johannesjoch passieren wir einen kleinen See. Dann steigt der Weg noch einmal steil an und gelegentlich kommen auch die Hände zum Einsatz. Auf dem Oberen Johannesjoch haben wir einen fantastischen Blick, nicht nur auf die Rückseite der Roten Wand. In Richtung Norden sehen wir über die Johanneswanne hinweg unseren Weiterweg, der quer durch eine scheinbar senkrechte Wand verläuft.
So manchem wird nach Umdrehen zumute sein. Aber wenn man berücksichtigt, wie deutlich der Weg zu sehen ist und wie klein die darauf gehenden Wanderer wirken, muss der Weg ausreichend breit sein. Nach einer kleinen Trinkpause setzen wir den Weg, der jetzt den Namen Steinmayerweg trägt, fort. Langsam aber stetig geht es entlang der Schwarzen Wand aufwärts. Plötzlich taucht eine ganze Herde von Steinböcken vor uns auf. Sie beobachten uns aufmerksam und springen erst davon, wie wir ihnen bedrohlich nahe kommen.
Unterhalb der Johannesköpfe verliert sich der Pfad kurz in einem steilen Schotterfeld. Teilweise auf allen Vieren arbeiten wir uns mühsam den Hang hinauf, bis wieder ein deutlicher Pfad sichtbar ist. Auf einem Grat mit Schneeresten hat es ein Ende mit den Anstrengungen des Bergauf und bei einer Trinkpause geniessen wir die fantastische Sicht ins Tal der Lech. Im Süden können wir den Spullerschafberg und eine kleine Ecke des Spullersee sehen. Wenige Minuten nach Pausenende kommt die Göppinger Hütte in Sicht. Bis dort hin sind jedoch noch 200 Höhenmeter abwärts zu überwinden.
Durch die karge Berglandschaft benötigen wir etwa 30 Minuten für die 1,5 Kilometer zur Göppinger Hütte, die auf einer sonnigen Ebene Namens Gamsboden errichtet wurde. Auf der sonnigen Terrasse lassen wir uns erst mal ein Bier bringen, bevor wir weitere Pläne für den Rest des Tages schmieden. Während die Einen lediglich in Richtung Schneetal laufen, um den Th. -Prassler-Weg, die Strecke des nächsten Tages, aus der Ferne zu sehen, erklimmen die Anderen noch die 350 Meter höhere Hochlichtspitze.
Die Göppinger Hütte befindet sich im Moment im Umbau. Für einen Sonderpreis finden wir im Notlager ohne Türen und ohne Strom, auf Styropor und Isomatten, Unterkunft. Wegen der klammen Decken und Kissen spendiert uns der Wirt am Abend einen Extraschnaps.