So. 05.04.2009, Stadler Berg | So. 19.04.2009, Höhronen |
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Die Strasse nach Mühlrüti ist, von den Motorrädern abgesehen, schwach frequentiert. Das ist gut so, denn mehr als 1,5 km laufen wir am Rande dieser Strasse. Eine vernünftige Alternative hierzu gibt es nicht. Nach 20 Minuten zweigt endlich ein Landwirtschaftsweg von der Strasse ab. Im offenen Gelände führt der Weg in ein paar Kurven zum Anwesen Hüttenstetten. In absolut ruhiger Lage sucht hier eine Wohnung neue Mieter - ist auf einer Tafel zu lesen. Jetzt wird es anstrengend, denn knapp 300 Höhenmeter liegen zwischen uns und St. Iddaburg. Der schmale Pfad durch den blätterlosen Mischwald ist teilweise mit einer dicken Laubschicht bedeckt. Kaum nähern wir uns St. Iddaburg, läuten auch schon wieder die Glocken, für uns? Kurz vor dem Ziel biegen wir ab und folgen der Hinweistafel mit der Aufschrift "Zur Grotte". Stabile Geländer sichern den Pfad entlang der senkrechten Nagelfluhwände. Eine offene Holzkapelle an de Felswand mit Altar, Kerzen und Sitzbänken stellt die Grotte dar. Sie ist der Heiligen Idda gewidmet, die zu unrecht der Untreue bezichtigt wurde. In den Abgrund gestossen, nahm aber sie wie durch ein Wunder keinen Schaden und lebte fortan aus Dankbarkeit als Einsiedlerin im Wald. Von der Grotte sind es nur noch wenige Meter bis zur Kirche von St. Iddaburg. Dort findet gerade eine Ostermesse statt, die über Lautsprecher auch ins Freie übertragen wird. Kaum ein Kirchgänger ist zu Fuss gekommen, entsprechend vollgeparkt ist die Zufahrtstrasse zur Kirche. Wir geniessen die Fernblicke, wegen des Dunstes nur bis zum Säntis, aber auf der anderen Seite bis zur höchsten Erhebung des Kanton Thurgaus, dem Grat. Mit blossem Auge sind dort Personen zu erkennen. Nach einer kleinen Pause verlassen wir St. Iddaburg in Richtung Osten. Der Fussweg ist durch eine natürliche Mauer aus Nagelfluhgestein von der Fahrstrasse getrennt. Nach einem halben Kilometer mündet der Wanderweg in die Strasse. Um nicht die Strasse benützen zu müssen, zweigen wir Richtung Chalchtaren ab. Im Schatten des Waldes liegen noch letzte Schneereste. Im Freien Gelände laufen wir über Wege und Wiesen in Richtung Nordosten, stetig abwärts, bis in der Nähe von Eggsteig ein Wanderwegweiser nach Gähwil eine Gehzeit von 10 Minuten anzeigt. Das liegt ziemlich abseits unserer geplanten Route, aber eine Alternative wird nicht angezeigt. So früh im Jahr haben wir noch keine Hemmungen, über die Wiesen zu gehen. Keine 200 Meter dauert unsere Querfeldeinstrecke, schon stossen wir wieder auf einen markierten Wanderweg, der in eine uns sympathische Richtung verläuft. Es folgt der zweite Anstieg der Tour von insgesamt 120 Höhenmeter. Am Egg treffen wir auf die Zufahrtsstrasse nach St. Iddaburg. Eine Sitzbank und der Blick bis zum Säntis und den Churfirsten verführen zu einer Pause. Im Südwesten sehen wir den Sendemast auf dem Hörnli und im Nordosten Ortschaft Gähwil. Nach der Pause geht es über Landwirtschaftswege in Richtung Süden, knapp über 100 Höhenmeter hinunter über Hintersenis nach Bechten. Dort macht der Weg einen Bogen und verläuft einen Kilometer auf einer Höhenlinie in Richtung Nordwesten, bis er bei Tobel die Verbindungsstrasse Fischingen - Mühlrüti kreuzt. Durch den Wald laufen wird auf einem Landwirtschaftsweg entlang eines wilden Baches bis Holenstein hinauf. Die Höhendifferenz von 150 Metern verteilt sich auf 1,5 Kilometer. Bei einem Bauernhof gibt es allerlei Getier zu bestaunen. Ein Garten ist mit einem künstlerischen Holzzaun eingezäunt. Der Weg macht einen Bogen um fast 180 Grat und verläuft nun Richtung Osten auf den Grat zu. Knapp 30 Minuten dauert der Aufstieg über schmale Serpentinen bis zum höchsten Punkt Thurgaus. Der Höchste Punkt des Berges ist jedoch der Hohgrat, der mit 995,6m im Kanton Appenzell liegt. Vielleicht 10 Meter weiter in Richtung Norden steht der Grenzstein zwischen Appenzell und Thurgau. Daneben kennzeichnet eine Tafel den Höchsten Punkt Thurgaus mit 991,1m. Nahezu senkrecht ist die Wand im Osten unter uns. Nach St. Iddaburg könnte man eine Hängebrücke hinüber spannen. Ob sich jemand trauen würde, sie zu überschreiten ist jedoch fraglich. Luftlinie liegen die beiden Orte fast einen Kilometer auseinander. Von einer Hängebrücke könnte man über 250 Höhenmeter abstürzen. Wir bleiben auf dem Boden und verlassen den Grat in Richtung Norden. Zunächst entlang des Grates dann in langen Serpentinen erreichen wir über einen schmalen Pfad Hell (Höll). Dann geht es einen Kilometer gemütlich über einen Landwirtschaftsweg nordwärts bis Ottenegg. Dort wird die Waldkapelle (5 Min) angekündigt, die ebenfalls an die Heilige Idda erinnern soll. Durch den Wald und schliesslich über freies Gelände laufen wir den letzten Kilometer bis zum Ortsrand von Fischingen, dem Ausgangspunkt unserer Rundwanderung. | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 1: Hütte bei Fischingen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 2: Kloster Fischingen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 3: Pfad nach St. Iddaburg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 4: Kirche von St. Iddaburg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 5: Grotte | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 6: Blick zum Grat | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 7: Grat (996m) | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 8: Spiegelung | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 9: Blick Richtung Fischingen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 10: Blick Richtung Fischingen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 11: Nagelfluhwand | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 12: Waldpfad | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 13: Chalchtaren | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 14: Zweckentfremdet | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 15: Gähwil | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 16: Buschwindröschen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 17: Blick Richtung Hörnli | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 18: Pause am Egg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 19: Ortskern Gähwil | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 20: Säntis | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 21: Weidenkätzchen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 22: Wanderwegweiser | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 23: Wildwechsel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 24: Hintersenis und St. Iddaburg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 25: Tobel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 26: Schmetterling | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 27: im Tobel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 28: im Tobel | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 29: Wanderwegweiser | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 30: Ziege | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 31: Ziege | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 32: Kühe | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 33: Waldpfad | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 34: St. Iddaburg (966m) | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 35: St. Iddaburg | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 36: Abgrund am Grat | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 37: Fernsicht | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 38: Mühlrüti | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 39: Waldpfad | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 40: Stechpalme | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 41: Schlüsselblume mit Bärlauchblätter | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 42: Fischingen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 43: Kloster Fischingen | ||||||||||||||||||||||||||
Bild 44: Holzstapelwand |
So. 05.04.2009, Stadler Berg | So. 19.04.2009, Höhronen |