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Hochälpele (309)
Donnerstag 03.03.2011

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Rorschach - St.Margrethen - Lustenau - Dornbirn - Bödele   

Route: Bödele - Oberlose - Lanklift - Hochälpele - Gschwendtsattel - Bregenzer Hütte - Alpe Rothenbach - Lustenauer Hütte - Hochälpele Alp - Bödele

Gehzeit: ca. 5:10 h
Bödele - Oberlose ... 0:20 h
Oberlose - Lanklift ... 0:40 h
Lanklift - Hochälpele ... 0:30 h
Hochälpele - Gschwendtsattel ... 0:30 h
Gschwendtsattel - Bregenzer Hütte ... 0:55 h
Bregenzer Hütte - Alpe Rothenbach ... 0:30 h
Alpe Rothenbach - Lustenauer Hütte ... 0:40 h
Lustenauer Hütte - Hochälpele Alp ... 0:15 h
Hochälpele Alp - Bödele ... 0:50 h

Höhendifferenz: ca. 550m

Distanz: ca. 14km








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Mit Skepsis suchen wir über Google eine Livecam im Bregenzerwald, die uns verraten soll, ob um Bödele, auf ca. 1150m, noch Schnee liegt. Schliesslich wollen wir eine Schneeschuhtour machen. Über http://www.bergfex.at/ werden wir tatsächlich fündig. Die Seite zeigt Bilder im Viertelstundentakt, auf denen eine geschlossene Schneedecke zu erkennen ist.

Strahlend blauer Himmel und frische Temperaturen knapp über Null erwarten uns auf der Passhöhe von Bödele. Werktag und Weiberfastnacht hält wohl viele Skifahrer vom winterlichen Freizeitvergnügen ab, so dass wir am Strassenrand genügend Parkplatz finden.

Gleich werden die Schneeschuhe ausgepackt und an die Wanderschuhe getackert. Für zwei Kameraden ist dies die erste Schneeschuhwanderung. Die kurze Böschung direkt neben der Strasse ist für sie schon die erste Herausforderung, die sie aber spielend meistern. Dann stehen wir auf der Ebene, wo ein paar Kinder ihre Schlitten zur Rodelbahn ziehen.

Die Schneeschuhe drücken sich nur wenige Zentimeter in die gefrorene Schneedecke. Wir queren Richtung Südwesten die Ebene Oberlose und umgehen die Talstation eines kleinen Schleppliftes, bei dem ein paar wenige Kinder sich zum Skivergnügen bereit machen.

Bevor wir einer Schneeschuhspur folgend in den lichten Wald eintauchen, machen wir noch mit einem Teil des Loipenangebots Bekanntschaft. Dass wir ein paar Meter der Langlaufloipe folgen und diese ein paar mal kreuzen, stört keinen Menschen, denn es ist keiner da.

Fast eine viertel Stunde folgen wir der Spur durch Wald und Baumgruppen, bis wir schliesslich an eine bestens präparierte und absolut menschenleere Piste stossen. Zwischen Pistenrand und Waldgrenze schlängelt sich eine Schneeschuhspur nach oben, die wir nutzen, bis weit oben die Piste an den Waldrand stösst.

Dann gehen wir auf die griffige Piste, an deren Rand wir uns sicher fühlen, auch wenn jetzt 2-3 Skifahrer hinunter schwingen. Nach einem 20-minütigen Aufstieg stossen wir Am Lank auf ein Gipfelkreuz, ab dem wir in 10 Minuten das obere Ende eines Sessellifts erreichen. Sicher bedauert uns so mancher Skifahrer, weil wir die bequeme Aufstiegshilfe verschmähen.

Jetzt geht es endlich ganz weg vom Skizirkus, auch wenn dieser im Moment mangels Masse wirklich nicht stört. Eine knappe halbe Stunde lang folgen wir immer in Gratnähe einer Schneeschuhspur in Richtung Südwesten. Im bewaldeten Westen drohen steile Abhänge während im Osten immer wieder einzelne Skifahrer durch Baumlücken zu beobachten sind. Ein paar Skilifte enden vom Osten her unweit des Grats.

Zu bestaunen gibt es bizarre Eismäntel um Sträucher und Bäume und Tiefblicke in dunstgefüllte Täler. Zuerst sehen wir nur das schneebedeckte Dach der Hochälpelehütte, doch dann kommt die sonnengeflutete Giebelseite zum Vorschein, wo uns ein freier Tisch zum Verweilen einlädt. Während wir einen Jägertee trinken, schwächen leichtere Wolken das Sonnenlicht.

Bevor es uns kalt wird, setzen wir unseren Weg in Richtung Süden fort. Jetzt ist die Winterlandschaft ganz menschenleer, da südlich vom Hochälpele kein Lift mehr installiert ist. Weiterhin folgen wir in Gratnähe einer Schneeschuhspur, ohne die wir wohl vom rechten Weg abkommen würden.

Ein steiler und unberührter Schneehang lockt und für einen Moment von der vorgelegten Spur weg, aber ein weiterer Abschnitt unseres Weges führt wieder über eine Skipiste, auf der alle Spuren untergehen. Die Skipiste ist jedoch wegen Betriebspause eines nahegelegenen Skilifts verwaist, so bleibt es menschenleer.

Nach dem letzten Gratstück erreichen wir eine halbe Stunde seit Verlassen der Hochälpelehütte den Gschwendsattel. Auf der Wanderkarte umgeht der Wanderweg den Gräsakopf im Süden. Doch wir steuern über den Grat direkt den Gipfel an.

Auf einem Vorgipfelchen wird uns dann der Weiterweg zu heikel. Würden wir auf dem schmalen, schneebedeckten Grat abrutschen, wäre ein Sturz in den Stacheldraht sicher. Deshalb drehen wir lieber südwärts ab und stossen schliesslich wieder auf eine Spur, die uns aber zu einer Hütte in eine Sackgasse führt.

Nicht mal hundert Meter unterhalb der Hütte entdecken wir eine Spur in Richtung Osten, die uns passend erscheint. Dieser Spur folgen wir in der Hoffnung, dass der Spurenleger wusste, was er tut. Zweifel kommen erst auf, wie wir uns zwischen den Bäumen und unter niedrigen Ästen hindurch bücken müssen. Inzwischen ist uns klar, dass der Spurenleger nicht den Normalweg benutzt hat.

Viele einsame Lichtungen durchstreifen wir, immer der einen Spur des Unbekannten entgegen. Endlich kommt wieder ein offizieller Wanderwegweiser zum Vorschein, der in Richtung Bregenzer Hütte zeigt. Die ist bereits in wenigen hundert Metern am Waldrand zu sehen.

Tief verschneit macht die Bregenzer Hütte einen verschlafenen Eindruck. Wir treffen einen einzigen Wanderer an, der neben der Hütte auf einer Bank sitzt. Wir machen nur eine kurze Rast, denn wir wollen noch zur Rothenbachalpe. Der Fremde erklärt uns, das kein Pfad zur Rothenbachalpe gespurt ist.

Wir finden aber eine Spur, die jedoch bald nach unserem Empfinden zu weit nach Süden abdriftet. Deshalb biegen wir nach wenigen Metern ostwärts in unberührtes Gelände ab und ziehen eine neue Spur in die Schneelandschaft. Im Wald ist der Schnee noch schön pulverig. Nach einigen zig Metern abstieg landen wir auf einer grösseren Lichtung mit einer abgebrannten Alpe.

Ein Smart-Phone mit integriertem Allerlei verrät uns, dass es sich um die Hochstätten-Alpe (auf anderen Karten auch Hofstätt genannt) handelt. Wir wissen jetzt, dass wir uns nordöstlich auf einer Höhenlinie halten müssen, um die Rothenbachalpe zu finden. Das ist einfacher gesagt als getan, da das Gelände von mehreren Bergeinschitten mit Bachläufen durchzogen ist.

In einem abenteuerlichen Querwaldein-Lauf mit mehreren Bachüberquerungen über Schneebrücken gelangen wir auf eine grössere Lichtung. Dem Gefühl nach könnte auf so eine Lichtung eine Alpe passen. Die Richtung ist eigentlich klar, da auf der Karte eine Aussichtspunkt in der Nähe der Alpe eingezeichnet ist. Also muss die Alpe an einer Bergkante liegen.

Die Spitze eine Laubbaumes hinter einer Anhebung könnte auf die versteckte Rothenbachalpe hindeuten. Wir laufen auf die blattlosene Laubbaumspitze zu und tatsächlich taucht ein Haus auf, das sich als Rothenbachalpe entpuppt. Wäre die Sicht klar, hätten wir einen tollen Blick auf die Bregenzerach und die markante Kanisfluh. So müssen wir uns mit deren trotzdem imposanten Umrissen begnügen.

Nach einer kurzen Pause verlassen wir die Rothenbachalpe wieder und finden unweit der Alpe einen Wegweiser, der den Aussichtspunkt Rothenbachschrofen ankündigt. Durch die unberührte Schneelandschaft stapfen wir auf den höchsten Punkt der Hochebene zu. Dort finden wir an den Bäumen weitere rote Farbmarkierungen, die uns direkt an die Kante eines Abgrundes führen.

Der atemberaubende Tiefblick wird leider vom Dunst etwas geschmälert, beeindruckt aber allemal. Wir distanzieren uns wieder von der gefährlichen Kante und folgen den roten Markierungen, die jetzt gut sichtbar an den Bäumen zu sehen sind. Entlang des Wandrandes und später etwas aufsteigend durch den lichten Wald ziehen wir eine neue Spur, bis wir auf den geräumten Winterwanderweg stossen, der von Bödele bis zur Bregenzer Hütte führt.

Auf dem Winterwanderweg laufen wir in 10 Minuten bis zur Lustenauer Hütte, wo wir einer Einkehr nicht widerstehen können. Der Tatsache, dass sich im Rucksack auch eine funktionierende Taschenlampe befindet, ist es zu verdanken, dass wir noch ein zweites Hefeweizen bestellen dürfen. Wie wir nach einem Würstchen mit Kartoffelsalat die Hütte wieder verlassen, steht die Sonne noch am Horizont.

Nach 15 Minuten Gehzeit auf dem Winterwanderweg, jetzt ohne Schneeschuhe, erreichen wir die Hochälpelealpe mit der Benediktkapelle. Schon bevor wir in die Lustenauer Hütte eingekehrt waren, hatten wir durch eine Baumlücke die Hochläpelealpe mit der Kapelle gesehen.

Erst nach weiteren 50 Minuten erreichen wir Bödele, wo der Pistendienst bereits mit dem Verwischen der Spuren des Tages beschäftigt war. Der Pistenraupenfahrer sprüht nicht gerade vor Begeisterung, wie wir noch ein paar Fussabdrücke in der frisch gewalzten Piste hinterlassen. Ohne Schneeschuhe holen wir uns zum Schluss noch nasse Füsse, beim Queren des letzten Schneehanges vor dem Auto.

Bild 1: Schneeschuhspur bei Oberlose

Bild 2: Gegenlicht

Bild 3: Skipiste bei Oberlose

Bild 4: Entlang der Skipiste

Bild 5: Baum im Winterkleid

Bild 6: Eisüberzug

Bild 7: Blick in die Winterlandschaft

Bild 8: Karren und Staufenberg

Bild 9: Eismantel

Bild 10: Blick Richtung Süden vom Hochälpele

Bild 11: Hochälpelehütte (1460m)

Bild 12: Grat am Hochälpele

Bild 13: Schneeschuhe

Bild 14: Abseits der Piste

Bild 15: Gratwanderung

Bild 16: Schneeschuh im Wald

Bild 17: Gschwendtalpe und Staufenberg

Bild 18: Schneeschuhwanderer

Bild 19: Eiszapfen am dünnen Faden

Bild 20: Blick Richtung Hochälpele (re.)

Bild 21: Schneeschuhspuren

Bild 22: Bregenzer Hütte (1290m)

Bild 23: im Zickzack

Bild 24: Hochstetten-Alpe (1221m)

Bild 25: Winterlandschaft

Bild 26: Winterlandschaft

Bild 27: Rothenbachalpe mit Kanisfluh (re.)

Bild 28: Damülser Mittagsspitze (2095m)

Bild 29: Blick Richtung Hangspitze (1746m)

Bild 30: Schneeschuhwanderer bei Rothenbachalpe

Bild 31: Blick vom Rothenbachschrofen zur Bregenzerach

Bild 32: Blick vom Rothenbachschrofen

Bild 33: Hochälpele-Alpe (1250m)

Bild 34: Lustenauer Hütte (1243m)

Bild 35: Winterwanderweg und Benediktkapelle

Bild 36: Benediktkapelle

Bild 37: Winterwanderweg

Bild 38: Blick Richtung Hangspitze und Mörzelspitze
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