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Fürstein (351)
Sonntag 27.11.2011

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Jestetten - Bülach - Kloten - Nord-/Westumfahrung Zürich - Luzern - Sarnen - Stalden - Glaubenbergpass   

Route: Glaubenbergpass - Sewenegg - Oberseewen - Fürstein - Wasserfallenegg - Änggenlauenen - Stäldili - Sattelpass - Miesenegg - Sewenegg - Glaubenbergpass

Gehzeit: ca. 6:20 h
Glaubenbergpass - Sewenegg ... 0:35 h
Sewenegg - Oberseewen ... 0:20 h
Oberseewen - Fürstein ... 0:55 h
Fürstein - Pause ... 0:15 h
Pause - Wasserfallenegg ... 0:40 h
Wasserfallenegg - Änggenlauenen ... 0:45 h
Änggenlauenen - Stäldili ... 0:30 h
Stäldili - Sattelpass ... 0:40 h
Sattelpass - Miesenegg ... 0:30 h
Miesenegg - Sewenegg ... 0:35 h
Sewenegg - Glaubenbergpass ... 0:35 h

Höhendifferenz: ca. 980m

Distanz: ca. 18km
      Panorama: www.alpen-panorama.de


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Minus zwei Grad, das ist ganz schön wenig zum Wandern, denken wir noch, wie wir auf den Sarner See zu fahren. Doch während der Auffahrt zum Glaubenbergpass steigt das Thermometer um fast vierzehn Grad, bis in den zweistelligen Bereich. Und das am ersten Advent.

Auf dem grossen, leeren Parkplatz gegenüber dem Berghotel Langis stellen wir unsere Fahrzeuge ab und entrichten brav die Parkgebühr von 6,00 CHF pro PKW, für einen Tag. Erst danach lesen wir bewusst den Namen des Lokals und stellen fest, dass wir noch nicht am Glaubenbergpass sind.

Um die geplante Wanderung zu verlängern und von Langis loszulaufen ist der Tag zu kurz. Also steigen wir wieder ein und fahren knapp zwei Kilometer weiter. Am Pass steht ebenfalls genügend Parkplatz zur Verfügung und das Parken ist gratis. Das Passhöchi-Beizli, eine Holzbaracke mit grosser Terrasse, hat noch geschlossen.

Wir achten gar nicht auf eventuell vorhandene Wanderwegweiser, denn die Richtung ist eindeutig. Das nach Südwesten von der Passstrasse abgehende Asphaltsträsschen ist unser Weg. Über eine Trittspur laufen wir bis zur Abzweigung und passieren dabei einen zugefrorenen Weiher.

Das kurvige Strässchen steigt leicht an und ist aussergewöhnlich gut gesichert, talseitig mit Leitblanken und bergseitig mit dicken Holzbalken. Der Fels am Strassenrand ist mit Ankern versehen, damit keine Steinbrocken auf die Strasse fallen können.

Nach einer guten viertel Stunde sehen wir rechterhand einen Pfad am Wiesenhang, den wir zwar über GpsWandern gesehen haben, der aber auf unserem Kartenmaterial (Kompass-Karte, Swiss Map) nicht eingezeichnet ist. Wir behalten ihn für den Rückweg vor und bleiben auf dem Asphaltsträsschen.

Etwa zehn Minuten später müssen wir an einer Weggabelung eine Entscheidung treffen. Während andere Wanderer gerade aus laufen, biegen wir rechts ab. Wir wundern uns weiterhin über die akkurate Befestigung des Strässchens, das nun beidseitig durchgängig mit dicken Baumstämmen begrenzt ist.

In einem grossen Bogen verläuft das Strässchen in Richtung Westen, durch eine trockene Moorlandschaft mit einzelnen Kieferbäumen. Nach gut zehn Minuten erreichen wir eine Passhöhe, wo das Stässchen tief in den Berg eingeschnitten ist. Neben einer Seilbahnkabine, die am Strassenrand auf einem Betonsockel befestigt ist, finden wir einen Wanderwegweiser mit der Aufschrift Sewenegg.

Von Sewenegg haben wir erstmals freie Sicht nach Westen, wo wir u.a. die Schrattenflue erkennen. Vor uns sehen wir in nächster Nähe zwei Gipfel, die wir noch nicht so eindeutig zuordnen können. Mindestens einer davon könnte unser Ziel, der Fürstein sein.

Nach einer Rechtskurve laufen wir auf dem ganz leicht abschüssigen Schotterweg etwa einen halben Kilometer in nördliche Richtung und entdecken dann nach einer S-Kurve durch die Baumlücken einen kleinen See, das Sewenseeli. Hinter dem See ragen die zwei Gipfel empor, von denen wir bestimmt einen besteigen werden.

In einem langgezogenen Linksbogen umgehen wir das Sewenseeli bis auf dessen Nordseite, wo auf einer Anhöhe eine Kapelle steht. Während einer kleinen Rast auf der Sitzbank vor der Kapelle hören wir den seltsamen Geräuschen zu, die der zugefrorene See von sich gibt, die wir anfänglich für Tierlaute halten.

Wir setzen den Marsch in westliche Richtung fort und steuern den Sattel zwischen den zwei Gipfeln an. Laut Wanderwegweiser sollen wir den Gipfel des Fürstein in 1 Std. 15 Min. erreichen. Den Aufstieg um 200 Höhenmeter zum Sattel schaffen wir in etwas mehr als einer halben Stunde. Dort stellt sich uns die Frage, ob wir den linken oder den rechten Gipfel besteigen.

Ein entgegenkommender Wanderer klärt uns auf. Der Rechte ist der Hauptgipfel des Fürstein, während der andere Gipfel, auf dessen Spitze im gleissenden Gegenlicht einige Personen zu erkennen sind, der Kleine Fürstein genannt wird. Über den Sattel zieht ein kühler Wind, so sind wir froh, dass der Weg zum Gipfel etwas unterhalb der Gratkante verläuft.

In einer viertel Stunde steigen wir auf den Hundert Meter höheren Hauptgipfel, von wo wir jetzt eine wunderbare Rundumsicht geniessen können. Wir sehen die nahen Berge um das Entlebuch, viele Gipfel der Zentralschweiz, ganz entfernte Gipfel des Alpstein und eine ganze Reihe von Viertausender der Berner Alpen.

Nur der kalte Novemberwind treibt uns vom Aussichtsgipfel an ein windschattiges Plätzchen unterhalb des Gipfels. Dort rasten wir und geniessen die Aussicht auf die Schweizer Bergkulisse und das Sewenseeli unterm Sewenegg. Wie der Wind seine Richtung ändert, wird es zum Sitzen zu frisch und wir beenden die Rast.

Unterm Nordostgrat glitzert in einer Mulde das blanke Eis in der Sonne. Wir tun gut daran, das vereiste Hangstück weiträumig zu umgehen. Nach wenigen hundert Metern macht der Pfad an der Bergkante einen Linksbogen und fällt durch den schattigen Nordhang steil ab, in Richtung Wasserfallen.

Noch ist der schmale Pfad im steilen Hang gut begehbar, doch nach zehn Minuten überdeckt ein meterdicker Eispanzer einen Abschnitt des Pfades. Gottseidank lässt sich die Stelle unterhalb der Vereisung umgehen, wobei auch unter dem scheinbar griffigen Gras pures Eis lauert. Inzwischen hat sich der Pfad in Richtung Westen gewendet.

Erst zwanzig Minuten später scheint uns am Wasserfallenegg wieder die Sonne ins Gesicht. Trotzdem behalten wir die warmen Jacken an, denn ein kalter Wind kommt uns entgegen. Am Fusse des Fürstein queren wir ein grösseres Geröllfeld. Im Blickfeld haben wir nun die Schrattenflue, der wir im Juni einen Besucht abgestattet hatten.

Dann durchstreifen wir ein aufregendes Labyrinth aus massiven Felsbrocken, gespickt mit Nadelbäumen. Durch die Baumlücken erblicken wir einen kleinen, romantischen See, der umgeben von Bäumen wenig Sonne abkriegt. Deshalb scheint er zugefroren zu sein, soweit wir dies aus der Entfernung beurteilen können.

Nach etwa zwanzig Minuten haben wir das Labyrinth hinter uns. Wir erlauben uns einen winzigen Abstecher zu einem schrägen Gipfelkreuz auf einem Grashügel. Von dort laufen wir weglos über die Wiesen zum markierten Pfad zurück. Hunderte von Silberdisteln, oft in kleineren Grüppchen versammelt, lassen das Fotografenherz höher schlagen. Wir fotografieren auch, wie wir die Silberdisteln fotografieren.

In weniger als einer halben Stunden steigen wir über Wiesenpfade zum Asphaltsträsschen bei Unter-Änggenlauenen ab. Der Weiterweg nach Stäldili wird auf dem Wanderwegweiser als Moorlandschaftspfad bezeichnet. Schon nach 600 Metern kürzt ein Wiesenpfad das Asphaltsträsschen ab. Zurück auf dem Asphaltsträsschen sind wir nach 10 Minuten beim Restaurant Staldili.

Nach den vielen parkenden Autos zu urteilen, hat das Restaurant Stäldili geöffnet, obwohl laut Info aus dem Internet ab Anfang November Betriebsferien sein sollten. Da wir nicht wissen, was an Überraschungen noch auf uns zu kommt, verkneifen wir uns schweren Herzens eine Einkehr. Noch knapp zehn Minuten folgen wir den Asphaltsträsschen in Richtung Süden, bis der Wanderweg nach links abzweigt.

Ostwärts geht es ein paar Meter auf einem Wirtschaftweg bis zu einem Bauernhof, dann folgt ein Wiesepfad, der bald im Wald verschwindet und unverschämt steil ansteigt. Im steilen Wald verschwimmt die Pfadspur, das sich wohl jeder seine Ideallinie sucht. Viele Bäume sind mit Markierungen versehen, so dass man sich trotzdem kaum verlaufen kann. Mehr als eine halbe Stunde mühen wir uns für die fast 250 Höhenmeter zum Sattelpass ab.

Da die Passhöhe nicht der höchste Punkt unseres Rückweges ist, freuen wir uns mehr auf die Sonne, die wir die letzte halbe Stunde vermisst hatten, als darüber, den Sattel erreicht zu haben. Vom Sattel laufen wir 350m, nur leicht ansteigend, einen Wirtschaftsweg bis zu einem Bauernhaus. Glaubenberg ist jetzt, um 14:50 Uhr, auf einem Wanderwegweiser mit 2 Std. 10 Min. Gehzeit angeschrieben. Da könnte es vor der Ankunft schon fast dunkel werden.

Bis zum Miesenegg steigen wir noch einmal auf über 1700m ü.d.M. an. Dazu benötigen wir eine halbe Stunde. Der anfangs steile und felsige Pfad mündet bald in eine trockene Moorlandschaft. Auf dem Miesenegg bleibt uns die Moorlandschaft erhalten und wir bleiben eine gute halbe Stunde fast auf einer Höhenlinie, von leichtem Auf und Ab abgesehen.

Während wir vom Miesenegg zum Sewenegg unterwegs sind, haben wir noch mal die beiden Gipfel des Fürstein vor Augen. Manchmal müssen wir genau hinschauen, um den Pfad nicht zu verlieren. Schliesslich stossen wir am Sewenegg wieder auf das Asphaltsträsschen, das wir am Morgen bereits gelaufen sind.

Vierhundert Meter laufen wir von Sewenegg das Asphaltsträsschen in Richtung Osten den Berg hinunter. In der Rechtskurve verlassen wir das Strässchen und behalten die Richtung über einen Wiesenpfad für den nächsten halben Kilometer bei. Der Wiesenpfad mündet dann wieder in das Asphaltsträsschen, auf dem wir in einer viertel Stunde nach Nordosten zum Glaubenbergpass zurück finden.

Bild 1: Passhöchi Beizli Glaubenberg

Bild 2: Strässchen Passhöhe - Sewenegg

Bild 3: trockene Moorlandschaft

Bild 4: trockene Moorlandschaft

Bild 5: Blick Richtung Schrattenflue

Bild 6: Fürstein (2040m)

Bild 7: Hütte unterm Sewenegg

Bild 8: Sewenseeli

Bild 9: Sewenseeli und Fürstein

Bild 10: Kleiner und Grosser Fürstein

Bild 11: Kleiner Fürstein

Bild 12: Kleiner Fürstein

Bild 13: Kapelle überm Sewenseeli

Bild 14: Sewenseeli

Bild 15: Kapelle

Bild 16: Kreuz und Kleiner Fürstein

Bild 17: Kapelle

Bild 18: breiter Pfad und Grosser Fürstein

Bild 19: trockene Moorlandschaft

Bild 20: Silberdistel

Bild 21: trockene Moorlandschaft

Bild 22: Südgrat Fürstein

Bild 23: Schwändiflue

Bild 24: Aufstieg zum Fürstein

Bild 25: Blick Richtung Süden

Bild 26: kleiner Fürstein

Bild 27: Schwändiflue

Bild 28: Südgrat Fürstein

Bild 29: steiniger Pfad zum Fürstein

Bild 30: Blick zum Sewenseeli

Bild 31: Blick Richtung Pilatus

Bild 32: Äbnistettenflue

Bild 33: Schwändiflue

Bild 34: Fürsteingipfel und Pilatus

Bild 35: Fürsteingipfel

Bild 36: Fürsteingipfel

Bild 37: Gipfelkreuz Fürstein

Bild 38: Bergkulisse im Gegenlicht

Bild 39: Blick Richtung Pilatus

Bild 40: Fürsteingipfel

Bild 41: Äbnistettenflue

Bild 42: Schimbrig und Pilatus

Bild 43: Bergkulisse und Sewenseeli

Bild 44: Fürsteingipfel

Bild 45: Brisen mit Haldigrat

Bild 46: Äbnistettenflue

Bild 47: Fürsteingipfel

Bild 48: Eisfeld

Bild 49: Eisfeld unterm Fürsteingipfel

Bild 50: Fürsteingipfel

Bild 51: steiniger Pfad

Bild 52: Eispanzer

Bild 53: Eispanzer

Bild 54: Blick Richtung Schimbrig

Bild 55: steinige Landschaft

Bild 56: Geröllfeld und Schrattenflue

Bild 57: Schwändiflue

Bild 58: kleiner See und Schwändiflue

Bild 59: kleiner See und Schwändiflue

Bild 60: Kreuz über Ober Änggenlauenen

Bild 61: Alm über Ober Änggenlauenen

Bild 62: Schwändiflue

Bild 63: Schwändiflue

Bild 64: Schwändiflue

Bild 65: Stall bei Unter Änggenlauenen

Bild 66: Bauernhaus

Bild 67: Blick Richtung Schwändiflue

Bild 68: Blick Richtung Schwändiflue

Bild 69: Berggasthaus Stäldili

Bild 70: Biker und Schwändiflue

Bild 71: Holzstege

Bild 72: Blick Richtung Westen

Bild 73: Wegweiser am Sattelpass

Bild 74: Blick vom Sattelpass

Bild 75: Wirtschaftsweg am Sattelpass

Bild 76: Alm Nähe Sattelpass

Bild 77: Alm Nähe Sattelpass

Bild 78: Alm Nähe Sattelpass

Bild 79: Hütte Nähe Sattelpass

Bild 80: Blick Richtung Südosten

Bild 81: Miesenstock

Bild 82: Fürstein

Bild 83: Miesenstock

Bild 84: Miesenstock

Bild 85: Fürstein

Bild 86: Moorlandschaft

Bild 87: Pfad Nähe Sewenegg

Bild 88: Pfad Nähe Sewenegg

Bild 89: Blick Richtung Pilatus

Bild 90: Abendstimmung

Bild 91: Spannort
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