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Dreibündenstein (336)
Dienstag 06.09.2011

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - St. Gallen - St. Margrethen - Sargans - Chur   

Route: Brambrüesch - Spundisköpf - Spundisköpf See - Hühnerköpfe - Furggabüel - Dreibündenstein - Emser Skihütte - Alp Urtgicla - Juchs (Giufs) - Chur (Seilbahn)

Gehzeit: ca. 6:40 h
Brambrüesch - Spundisköpf ... 0:40 h
Spundisköpf - Spundisköpf See ... 0:15 h
Spundisköpf See - Hühnerköpfe ... 0:20 h
Hühnerköpfe - Furggabüel ... 0:45 h
Furggabüel - Dreibündenstein ... 0:05 h
Dreibündenstein - Emser Skihütte ... 0:45 h
Emser Skihütte - Alp Urtgicla ... 0:35 h
Alp Urtgicla - Juchs (Giufs) ... 1:15 h
Juchs (Giufs) - Chur (Seilbahn) ... 2:00 h

Höhendifferenz: ca. 650m

Distanz: ca. 23km


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Von der Autobahnausfahrt Chur Süd (Nr. 17) fahren wir Richtung Stadtmitte und werden von den Wegweisern direkt auf den grossen Parkplatz der Bergbahnen Chur Dreibündenstein geleitet. Bis die nächste planmässige Bergfahrt stattfindet haben wir noch 10 Minuten Zeit. So können wir gemütlich in die Wanderschuhe umsteigen und ein Ticket für die Bergfahrt kaufen.

Das Ticket Chur - Brambrüesch kostet 16,00 CHF. Wir sind die einzigen Fahrgäste in der überdimensionalen Seilbahnkabine, eher schon Seilbahnhalle. Vor der Abfahrt ruft die Ticketverkäuferin noch auf den Parkplatz hinunter, wo ein Biker gerade sein Fahrrad vom Autodach herunter hebt und zusammenschraubt. Der will aber erst mit der nächsten Bahn fahren, also geht es sofort los.

Schnell mutiert das Häusermeer von Chur zu einer Spielzeuglandschaft. Unter der Seilbahntrasse schlängelt sich ein kühn angelegter Bikerweg mit Steilwandkurven und Sprungschanzen den Berg herunter. Bei der Mittelstation Känzeli steigen wir in eine kleine Gondel um und lassen uns noch mal bequem mehr als 400 Höhenmeter hinauf tragen - so macht Wandern echt Spass.

Erst in 1600 m.ü.d.M. betreten wir bei Brambrüesch die Bergwelt, die nach oben mehr für den Wintersport eingerichtet ist. Kettenlose Pistenraupen stehen aufgebockt im Schatten der Bergstation. Eine kleine Bimmelbahn schlummert unter einem Zeltdach in Warteposition. Sie bringt im Winter die Skifahrer zum etwa einen Kilometer entfernten Skilift, der auf den Furggabüel hinauf führt. Dort wollen wir auch hin, jedoch auf Schusters Rappen.

Wir wählen für den Aufstieg einen indirekten Weg, über die Spundisköpf. Auf dem Wanderwegweiser am Bähnlizelt sind die Spundisköpf mit 45 Minuten Gehzeit angegeben. Durch den dichten Wald führt unser Pfad steil hinauf. Zwischen Baumlücken hindurch sehen wir hie und da zur Calanda hinüber, einem bekannten Bergzug auf der anderen Seite des Rheins.

Nach einer knappen dreiviertel Stunde deuten Holzgeländer an, dass es rechterhand ziemlich steil abwärts gehen muss. Tatsächlich stehen wir bald auf einer Aussichtskanzel, hoch über dem Rheintal. Richtung Norden sehen wir über Chur bis zu den Liechtensteiner Bergen und den Gipfeln des Rätikon und im Westen über dem Vorderrhein die Gipfel der Surselva.

Im Südwesten erblicken wir den Furggabüel, ein Grashügel, auf dessen Gipfel ein Sessellift im Winter die Skifahrer ausspuckt. Nur wenige Meter hinter dem Furggabüel befindet sich der Dreibündenstein, zu dem wir unterwegs sind. Kaum eine viertel Stunde laufen wir weiter, hinab zum Spundisköpf See, den wir im ersten Moment beinahe übersehen. Das seichte Wasser ist mit allerlei Grünzeug bewachsen, so dass sich der kleine See farblich kaum von der grünen Umgebung abhebt.

Ein Almhelfer ist gerade damit beschäftigt, Weidezäune abzubauen, damit sie im kommenden Winter nicht von den Schneemassen beschädigt werden. Zu den Gipfeln, die über der Surselva zu sehen sind, kann er nur wage Angaben machen, da er selbst den ersten Sommer in dieser Gegend verbringt. Wir können die Gipfel auch nicht eindeutig zuordnen, sind aber sicher, dass der Tödi und der Vorab mit seinem Gletscher dabei sind.

In einem Bogen wenden wir uns in Richtung Süden, zur Seilbahntrasse des Sessellifts, und steigen in Seilbahnnähe während 20 Minuten zur Mittelstation hinauf. Bei einer kleinen Pause schauen wir zurück zu den Spundisköpf, über denen im Hintergrund das Prättigau vom Rheintal abzweigt. Im Norden haben wir freie Sicht auf die Calanda, die wie viele andere Wanderziele ebenfalls noch auf unserer Todo-Liste zu finden ist.

Nach der kurzen Pause folgen wir weiter der Seilbahntrasse und stossen nach etwa 10 Minuten auf einen Wanderwegweiser, der unter Anderem auch die Richtung zu einem Gedenkstein für die Bomber Lady Patricia anzeigt. Da wir annehmen, dass es sich bei der Bomber Lady nicht um eine nackte Frau handelt, bleiben wir unserer Richtung treu. Später lesen wir im Internet, dass die Bomber Lady ein Kriegsflugzeug war, das in dieser Gegend abgestürzt ist.

Der offizielle, markierte Wanderweg führt uns nach einer dreiviertel Stunde im Osten am Gipfel des Furggabüel vorbei. Das wird uns erst richtig bewusst, wie wir an einem Wanderwegweiser lesen, dass die Gehzeit zum Dreibündenstein nur noch 5 Minuten dauert, in der Richtung aber kein Gipfel zu sehen ist. Hingegen sehen wir hinter uns im Norden, auf einer Anhöhe in nur wenigen Hundert Metern Entfernung, die Bergstation des Sessellifts.

Diese Anhöhe wollen wir auf jeden Fall mitnehmen und laufen zurück. Im Nu sind wir am höchsten Punkt des Furggabüel, wo auch die Seilbahn endet. Ein frischer Wind pfeift uns um die Ohren. Trotzdem wollen wir am höchsten Punkt unserer Wanderung etwas verweilen, zumal wir hier eine herrliche Rundumsicht geniessen dürfen.

Auf grossflächigen Holzbänken mit grossen Rückenlehnen finden wir etwas Windschutz. Neben uns zieren auch ein mannsgrosser Steinmann und mehrere kleine Tümpel den Gipfel. Wegen des Windes fällt die Gipfelrast kürzer als geplant aus. Bis zum Wanderwegweiser steigen wir den Weg hinab den wir herauf gekommen waren und stehen wenige Minuten später am Dreibündenstein.

Der Dreibündenstein markiert einen geologischen Grenzpunkt, an dem sich die drei ehemaligen Teilstaaten Gotteshausbund, Oberer oder Grauer Bund und der Zehngerichtebund, die im heutigen Kanton Graubünden liegen, berührten. Ein älteres Paar, das am Fusse des Gedenksteins rastet, erklärt und die Namen der meisten umliegenden Gipfel.

Über die Wiesen setzten wir weglos unsere Wanderung fort. Dabei streifen wir einen kleinen See, in dessen klarem Wasser die Pflanzen auf den Seegrund zu sehen sind. Die Witterung hat tiefe Furchen in das Gelände gegraben, die allesamt grasbedeckt sind. Nach ein paar Minuten stossen wir wieder auf den markierten Wanderweg.

Wie mit dem Lineal gezogen ist jetzt ein mehrere Hundert Meter langer, gerader Abschnitt der Grenzlinie dieser ehemaligen Teilstaaten zu beobachten, bestehend aus einer Naturstein-Mauer und einem Weidezaun. Genau auf der Grenzlinie verläuft der Wanderweg. Wir folgen der Grenzlinie bis zum Emser Skihaus. Hier zweigt unser Wanderweg nach rechts, in Richtung Norden ab. Leider ist das Emser Skihaus im Moment nicht bewirtschaftet, so dass wir eine Rast ausfallen lassen.

Die ersten Meter nach der Skihütte suchen wir noch nach Wegmarkierungen, stossen schliesslich aber auf einen Wirtschaftsweg, dessen Richtung uns plausibel erscheint. Nach einer halben Stunde hören wir lautes Geläut von Kuhglocken. Fünf Minuten später passieren wir eine weidende Kuhherde oberhalb der Alp Urtgicla.

Eine weitere halbe Stunde noch folgen wir dem Wirtschaftsweg, der jetzt weite Kehren nach Westen und Osten macht. Dann verlässt ein schmaler Pfad im spitzen Winkel nach rechts den Wirtschaftsweg. Eine Stunde lang verlieren wir kaum an Höhe. Immer wieder geht es auf der einen Seite in einen Tobel hinein und auf der anderen Seite wieder heraus. Schliesslich steigt der Pfad noch einmal ordentlich an und über einen Wiesenhang erreichen wir Giufs (Bezeichnung in den Karten), das auf Wanderwegweisern und vor Ort mit Juchs beschrieben ist.

Laut digitaler Wanderkarte von Kompass soll es hier eine Einkehrmöglichkeit geben. Und tatsächlich finden wir das Restaurant Juchs, das jedoch seine Fensterläden geschlossen hat. Und wir hatten uns so darauf gefreut. Wenigstens wollen wir bei der Aussichtsterrasse rasten. Tische und Bänke stehen bereit.

Da lesen wir auf einer Tafel den Schriftzug "Selbstbedienung". Und so kommen wir doch noch zu einem kühlen Bier. Auf genauere Schilderungen wird wegen der Möglichkeit des Missbrauchs verzichtet. Eine sportliche Bikerin macht einen kurzen Stopp und lässt sich auf ein kleines Schwatzchen mit uns ein.

Nach einer ausgiebigen Rast verlassen wir die Häusergruppe über den Wirtschaftsweg, auf dem gelegentlich ein Holztransporter dicke Baumstämme abtransportiert. Die geplante Abzweigung direkt nach dem Ortsausgang verpassen wir, genauso die nächste und letzte Möglichkeit, nach Schönegg so abzuzweigen, dass nicht viele Höhenmeter zu machen sind.

Deshalb laufen wir auf dem Wirtschaftsweg zunächst einen Kilometer nach Osten und dann wieder einen Kilometer nach Westen und verlieren dabei doch etwa 250 Höhenmeter. Endlich sehen wir am Wegesrand eine rotweisse Markierung, die uns wieder vom Wirtschaftsweg weg führt. Über einen steilen Gratweg kürzen wir eine kilometerlange Schleife des Wirtschaftsweges ab.

Dann folgt erneut ein Abschnitt auf dem Wirtschaftsweg, eine nicht markierte Abkürzung und wieder Wirtschaftsweg. Mehrfach sind Wegweiser nach Schönegg anzutreffen, aber jetzt wäre diese Richtung mit einem heftigem Aufstieg verbunden. So bleiben wir meist auf dem Wirtschaftsweg und steuern nach Gefühl die Stadt Chur an.

Mit den Bezeichnungen Chur-Obertor und Chur-Süd können wir nicht direkt was anfangen, so entscheiden wir uns für Chur-Süd, zumal Juchs, wo wir gerade her kommen, auf einem Wegweiser in gleicher Richtung wie Chur-Obertor angezeigt wird. Auch ein entgegenkommender Biker wundert sich über diesen Wegweiser und fragt uns nach dem richtigen Weg nach Juchs. Wir schicken ihn dort hin wo wir her kommen.

Am Ortsrand von Chur endet der Fussweg an einer vielbefahrenen Strasse. Fehlende Fusswege und Baustellen zwingen uns, die Strasse zu überqueren. Auf einer anderen Strassenseite geht es nur durch eine Betonröhre weiter. Über weitere Baustellen und Gehwege entlang der verkehrsreichen Strasse laufen wir noch über einen Kilometer bis zum Parkplatz der Bergbahnen Chur Dreibündenstein.

Wer diese Wanderung nachvollziehen möchte, sollte sich doch eher in Richtung Chur-Obertor orientieren.

Bild 1: Chur von oben

Bild 2: Chur und Rhein

Bild 3: Chur und Rhein

Bild 4: Blick von Spundisköpf (1846m)

Bild 5: Chur, Rheintal und Rätikon

Bild 6: Calanda

Bild 7: Vorderrhein

Bild 8: Giufs oder Juchs (1378m)

Bild 9: Furggabüel (2174m)

Bild 10: Furggabüel

Bild 11: Tödi (3614m)

Bild 12: Vorab (3028)

Bild 13: Spundisköpf See

Bild 14: Brunnen beim Spundis See

Bild 15: Schesaplana (2964m)

Bild 16: Calanda

Bild 17: Sessel bei Hühnerköpfe

Bild 18: Blick auf Spundisköpf

Bild 19: Herbstliche Heidelbeersträucher

Bild 20: Alpenpflanze

Bild 21: Rätikon, Rheintal und Spundisköpf

Bild 22: Gürgaletsch (2441m)

Bild 23: Blick Richtung Rätikon

Bild 24: Furggabüel

Bild 25: Hochebene beim Dreibündenstein

Bild 26: Sitzbank auf dem Furggabüel

Bild 27: Steinmann und Strasse nach Flims

Bild 28: Blick ins Rheintal

Bild 29: Stein- und Wandersmann

Bild 30: Auf dem Furggenbüel

Bild 31: Auf dem Furggenbüel

Bild 32: Sessel überm Rheintal

Bild 33: Drusenfluh (2827m)

Bild 34: Dreibündenstein (2160m)

Bild 35: Furggabüel und Calanda

Bild 36: See beim Dreibündenstein

Bild 37: See beim Dreibündenstein

Bild 38: See beim Dreibündenstein

Bild 39: See beim Dreibündenstein

Bild 40: Grenze zwischen ehem. Teilstaaten

Bild 41: Blick Richtung Calanda

Bild 42: Calanda und Emser Skihütte

Bild 43: Blick Richtung Calanda

Bild 44: Herbstblatt

Bild 45: Blick Richtung Ringelspitz (3247m)

Bild 46: Alp Urtgicla

Bild 47: Blick ins Rheintal

Bild 48: Alp Urtgicla und Calanda

Bild 49: Kuh mit zwei Köpfen

Bild 50: Alp Urtgicla und Ringelspitz

Bild 51: Alp Urtgicla und Rheintal

Bild 52: Enzian

Bild 53: Enzian

Bild 54: Giufs oder Juchs

Bild 55: Giufs oder Juchs

Bild 56: Wirtschaftsweg Juchs - Chur

Bild 57: Blick Richtung Chur

Bild 58: Calanda

Bild 59: Twintower von Chur
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