Sa. 17.04.2010, Bürgenstock | Do. 13.05.2010, Uschione |
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Wir haben noch knapp fünf Minuten Zeit, um für 12 Personen am komplizierten Ticket-Automaten die Fahrscheine von Brunnen nach Flüelen zu lösen. Dort beginnt unsere Tour auf dem Weg der Schweiz - Teil 2. Nur wenige Minuten dauert die Bahnfahrt und schon stehen wir am Hafen von Flüelen, am Südufer des Urner See. Besonders begeistert sind wir von der spitzigen Pyramide des 2540m hohen Gitschen, den wir in Laufe der Wanderung noch oft ablichten werden. Entlang der Uferpromenade verlassen wir den Bahnhof in Richtung Norden, vor Augen zwei Kirchen von Flüelen und darüber den Gipfel des Rophaien. Gute 20 Minuten laufen wir zwischen der Häuserreihe am Ufer des Urner See und der Bahnlinie bis zum Gruonbach, wo wir ein paar Meter zur Autostrasse hinauf steigen müssen, um über eine Brücke das breite Bachbett überqueren zu können. Doch nach der Brücke geht der Pfad wieder abwärts, zum Urner See hin. Eine Stunde lang folgen wir nun einem abwechslungsreichen Pfad, meist dicht am Ufer, bis zur Tellsplatte. Mal bergauf, mal bergab, teilt der Pfad den schmalen Uferstreifen mit Strasse und Bahn, die beide oft im Berg verschwinden. Wo der Uferstreifen durch eine senkrechte Felswand unterbrochen ist, wurde für den Wanderweg ein künstlicher Durchgang, eine Galerie oder ein Tunnel geschaffen. Besonders ruhig wird es dort, wo die alte Strasse mit ihren Tunnelabschnitten ausschliesslich den Wanderern und Radfahrern vorbehalten ist. Immer wieder bleiben wir kurz stehen und geniessen den herrlichen Ausblick über den blaugrünen Urner See, hinüber zu den Gipfeln von Gitschen, Uri Rotstock, Ober- und Niderbauen und wie sie alle heissen. Wenige Minuten vor der Axenflue, einem weiteren, sehr schönen Aussichtspunkt mit Blick auf Flüelen und den Urner See hinunter, können wir auf einer Panoramatafel die Namen der sichtbaren Bergriesen lesen. An einem kleinen Bahnwärterhäuschen vorbei, stossen wir auf das grösste Glockenspiel der Schweiz. Die 37 Glocken, von der Schweizer Schokoladenindustrie gestiftet, sollen ein Gesamtgewicht von 6 Tonnen haben. Über ein Schaltpult können durch Knopfdruck 20 verschiedene Melodien abgespielt werden, allerdings nur während der ersten 10 Minuten jeder vollen Stunde. Wir haben Glück, denn es ist kurz nach voll. Schnell wird das Gebimmel zu laut und wir flüchten. An einer Weggabelung entscheiden wir uns für die steile Treppe, die direkt an das Seeufer hinunter führt. Dort stossen wir auf die Tellskapelle, einem Schweizer Nationaldenkmal, wo Wilhelm Tell vor ein paar Jahren (1307) vom Schiff aufs Land gesprungen sein soll, weil der Landvogt Geßler ihm Böses antun wollte. Auch Lauffaule erreichen das Nationaldenkmal ohne Mühe, denn ganz in der Nähe gibt es an der Tellsplatte eine Schiffsanlegestelle. Wir laufen weitere 40 Minuten den spannenden Uferweg mit gelegentlichen Gegenanstiegen, über Treppen, Galerien und Tunnel, bis wir gegen Norden zum kleinen Örtchen Sisikon und zum steilen Fronalpstock hinüber sehen. Am Ortseingang berühren wir zum letzten mal kurz die Fahrstrasse, bevor wir sie in Sisikon unterqueren und Richtung Osten ein paar Hundert Meter ins Riemenstaldner Tal hinauf laufen. Eine Fussgängerbrücke ermöglicht das Überqueren des breiten Riemenstaldner Baches oberhalb von Sisikon. Beim anschliessenden Aufstieg, über den sonnigen Südhang, kommen wir ordentlich ins Schwitzen. Schritt für Schritt verbessert sich die Aussicht auf Sisikon mit Urner See und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund, die aber im Gegenlicht mehr und mehr im Dunst verschwimmen. Über 350 Höhenmeter steigen wir in einer knappen Stunde über Wirtschaftswege, teilweise asphaltiert, bis zum schönen Bergbauernhof von Tannen hinauf. Er gehört zu den ältesten in der Schweiz. Einen kleinen Abstecher zu einem Aussichtspunkt lässt sich niemand entgehen. Schon seit Stunden hoffen wir auf einen Grillplatz und nach 15 Minuten erreichen wir endlich den Rastplatz mit Wasserstelle, wie es in einem Wanderbuch beschrieben wird. So ganz zufrieden sind wir nicht. Das Grillholz ist ausgegangen und die Wasserstelle versiegt. Ausserdem weht auf der Schilthöhe, dem höchsten Punkt der Wanderung, ein frischer Wind. Doch eine kurze Pause gönnen wir und schon. Die nächste Station ist das Bergdorf Morschach, das laut einem Wanderwegweiser in 25 oder 50 Minuten erreicht werden kann. Wie so oft, entscheiden wir uns für die längere Variante. Die Häuser von Morschach sind schon zu sehen und vom aktuellen Standort haben wir den Eindruck, es handle sich um einen benachbarten Ortsteil von Brunnen, obwohl Brunnen 250 Höhenmeter tiefer liegt. Auf einem schmalen Pfad laufen wir in 30 Minuten leicht auf und ab von Schilti bis Dägenbalm, das laut Wanderwegweiser noch 10 Minuten von Morschach entfernt ist. Von der Höhe halten wir schon mal Ausschau nach einem Lokal mit Gartenterrasse. Das erste Lokal am Ortsrand von Morschach hätte sicher eine tolle Terrasse mit Blick auf Morschach, erfüllt jedoch nicht mehr seinen ursprünglichen Zweck. Es wurde inzwischen zum Asylantenwohnheim umfunktioniert. Zehn Minuten später finden wir aber im Ort ein Lokal mit einer Terrasse, wo wir es uns gut gehen lassen. Nach der Einkehr wartet noch ein letzter Anstieg auf uns, kein Fehler, da wir ja Kalorien getankt haben. Für den Aufstieg werden wir mit Tiefblicken auf Urner See und Brunnen belohnt. Nach 30 Minuten erreichen wir das Chänzeli, knapp 100 Höhenmeter unter Morschach. Tief unter uns verläuft ein Abschnitt der Axenstrasse, die wir schon so oft benutzt haben. Wir müssen ein Weilchen gucken und entdecken auch den Wolfsprung, ein Parkplatz, der von hier aus betrachtet direkt am Wasser liegt. So mancher fährt diesen Parkplatz an, wenn er in den Süden fährt und nach Brunnen aus dem Tunnel kommt. Am Parkplatz beeindruckt der gewaltige Abgrund zum Urner See hinunter. Rauch steigt auf. Der Wald wird wohl nicht brennen, also kann es nur ein Grillfeuer sein. So lange haben wir darauf gewartet und jetzt steigt uns der Grillduft in die Nase. Ein paar junge Grillierende erlauben uns, unsere Würstchen über ihre Glut zu halten. So kommen wir doch noch zu unserem Grillwürstchen. Mit Grillwürstchen im Bauch steigen wir schliesslich in 20 Minuten nach Brunnen hinunter, wo wir am Morgen in den Zug nach Flüelen gestiegen sind. | ||||||||||||||||||||||||
Bild 1: Hafen von Flüelen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 2: Flüelen und Rophaien | ||||||||||||||||||||||||
Bild 3: Gitschen (2540m) | ||||||||||||||||||||||||
Bild 4: Gitschen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 5: Gitschen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 6: altes Haus und altes Auto | ||||||||||||||||||||||||
Bild 7: Gitschen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 8: Blick auf Flüelen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 9: Bauen und Niderbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 10: Pfad am Fels | ||||||||||||||||||||||||
Bild 11: Blick übern Urner See Richtung Flüelen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 12: Gitschen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 13: Gitschen, Uri Rotstock, Schlieren, Schartihöreli | ||||||||||||||||||||||||
Bild 14: Gitschen, Uri Rotstock, Schlieren, Schartihöreli | ||||||||||||||||||||||||
Bild 15: Blick Richtung Flüelen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 16: Gitschen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 17: Gitschen, Uri Rotstock, Schlieren, Schartihöreli | ||||||||||||||||||||||||
Bild 18: Galerie | ||||||||||||||||||||||||
Bild 19: Blick Richtung Oberbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 20: Tunnel | ||||||||||||||||||||||||
Bild 21: Gitschen, Uri Rotstock, Schlieren, Schartihöreli | ||||||||||||||||||||||||
Bild 22: Blick durchs Tunnelfenster | ||||||||||||||||||||||||
Bild 23: Schutz vor Steinschlag, Niderbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 24: Galerie mit Blick zum Oberbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 25: Bergsicht mit Panoramatafel | ||||||||||||||||||||||||
Bild 26: Strassenbrücke | ||||||||||||||||||||||||
Bild 27: Glockenspiel | ||||||||||||||||||||||||
Bild 28: Glockenspiel | ||||||||||||||||||||||||
Bild 29: Tellskapelle | ||||||||||||||||||||||||
Bild 30: Blick zum Oberbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 31: Anlegestelle Tellsplatte | ||||||||||||||||||||||||
Bild 32: Uferweg | ||||||||||||||||||||||||
Bild 33: Uferweg | ||||||||||||||||||||||||
Bild 34: Zwischen Bahn und See | ||||||||||||||||||||||||
Bild 35: Uferweg | ||||||||||||||||||||||||
Bild 36: Uferweg | ||||||||||||||||||||||||
Bild 37: Oberbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 38: Blick Richtung Sisikon | ||||||||||||||||||||||||
Bild 39: Uferweg | ||||||||||||||||||||||||
Bild 40: Uferweg | ||||||||||||||||||||||||
Bild 41: Niderbauen Chulm | ||||||||||||||||||||||||
Bild 42: alte Strasse unterm Fels | ||||||||||||||||||||||||
Bild 43: Sisikon | ||||||||||||||||||||||||
Bild 44: alte Strasse am Fels | ||||||||||||||||||||||||
Bild 45: Sisikon | ||||||||||||||||||||||||
Bild 46: Riemenstaldner Bach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 47: Sisikon und Riemenstaldner Bach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 48: Sisikon mit Ober- und Niderbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 49: Bergpfad | ||||||||||||||||||||||||
Bild 50: Sisikon | ||||||||||||||||||||||||
Bild 51: Sisikon | ||||||||||||||||||||||||
Bild 52: Ober- und Niderbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 53: Ober- und Niderbauen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 54: Sisikon, Urner See, Gitschen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 55: diesige Bergsicht | ||||||||||||||||||||||||
Bild 56: Schmetterling | ||||||||||||||||||||||||
Bild 57: Schmetterling | ||||||||||||||||||||||||
Bild 58: Bauernhof unterm Fronalpstock | ||||||||||||||||||||||||
Bild 59: Morschach und Brunnen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 60: Pfad über Morschach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 61: Kirche und Kapelle in Morschach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 62: altes Haus in Morschach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 63: Zahnradschiene und Haus in Morschach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 64: Urner See im Abendlicht | ||||||||||||||||||||||||
Bild 65: Fronalpstock (1921m) | ||||||||||||||||||||||||
Bild 66: Pfad bei Morschach | ||||||||||||||||||||||||
Bild 67: Brunnen und Rigi Hochflue (1699m) | ||||||||||||||||||||||||
Bild 68: Brunnen | ||||||||||||||||||||||||
Bild 69: Blick vom Chänzeli | ||||||||||||||||||||||||
Bild 70: Blick vom Chänzeli | ||||||||||||||||||||||||
Bild 71: Gasthaus in Brunnen |
Sa. 17.04.2010, Bürgenstock | Do. 13.05.2010, Uschione |