So. 19.11.2006, Sternenberg - Hagheerenloch | Sa. 02.12.2006, Tanzboden |
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Hier geht es gleich zur Sache. Ein steiler, laubbedeckter Pfad führt am Rande des Tobels durch den Chrummfluewald hinauf, zur Alm Vordere Chrumfluh. Hier gönnen wir uns nach der ersten Wanderstunde eine kleine Trinkpause. Inzwischen ist es uns auch ordentlich warm geworden, sodass die dicken Jacken im Rucksack verschwinden. Auch die nächste Stunde besteht kein Anlass, die Jacken wieder aus dem Rucksack zu holen, denn es geht über sonnige Wiesenhänge steil hinauf zur Alp Wildegg. Unser Ausgangsort Euthal am Sihlsee liegt schon 600 Höhenmeter unter uns und nur noch 150 Höhenmeter trennen uns vom Ziel, dem Gipfel des Chli Aubrig. Bei dem schönen Novemberwetter ist die Alp Wildegg bewirtschaftet. Die Terrassenplätze sind gut belegt. Da der Chli Aubrig von der Alp Wildegg aus nur ein Abstecher für uns ist, beschliessen wir, auf dem Rückweg hier einzukehren. Der Wanderwegweiser zeigt 20 Gehminuten zum Gipfel des Chli Aubrig an. Auf dieser Höhe liegen bereits Schneereste in den schattigen Mulden der Bergwiesen. Auf dem schmalen Gipfelgrat müssen wir die knappe Sitzgelegenheit mit einigen anderen Wanderern teilen. Ein plötzlicher Schrei lässt uns aufhorchen. Nicht ein Kamerad stürzt den 40 Grad steilen Hang hinunter, sondern seine beiden Äpfel, die er gerade verspeisen wollte. Wie ein Pingpongball machen die Äpfel meterhohe Sprünge und bleiben erst liegen, wie sie mit blossem Auge kaum noch zu erkennen sind. Trotzdem geniessen alle die längere Gipfelrast und die herrliche Aussicht. Besonders die Mythen, das Wahrzeichen des Kantonshauptorts Schwyz, stechen ins Auge. Auf der anderen Seite sehen wir in der Ferne den Säntis und zum Greifen nahe, der Gross Aubrig, der aber nur etwa 50 Meter höher als der Chli Aubrig ist. Ein junger Mann von einer anderen Wandergruppe sammelt beim Abstieg die beiden verloren gegangenen Äpfel ein, legt sie an einen Baumstumpf und gibt uns ein Zeichen. Der Gedanke an Apfelkompott ist weit verfehlt. Keiner der beiden Äpfel hat nach den immerhin 70 Höhenmetern auch nur eine einzige Delle. Das sind eben Bodenseeäpfel, richtig gewachsen und nicht vom Supermarkt. Der Abstieg, zurück zur Alp Wildegg dauert nur ein paar Minuten. Wir machen es wie die Äpfel, nehmen den direkten Weg, nur etwas langsamer und weniger pingpong. Bei der Alp Wildegg scheinen nun alle sonnigen Sitzplätze belegt. Doch nach etwas Aufrücken haben wir auch mit 10 Personen noch Platz auf den Sitzbänken. Hier gönnen wir uns noch einmal eine Stunde Ruhe. Der Rückweg ist weniger anstrengend als der Hinweg. Fast auf einer Höhe bleibend wandern wir in Richtung Süden zum Chräwäldli und weiter Richtung Westen über Büel zum Stöfeli. Die 200 Höhenmeter Abstieg zwischen Alp Wildegg und Stöfeli sind auf fast 4 Kilometer verteilt, die wir in einer gemütlichen Stunde laufen. In der Nähe von Stöfeli verlassen uns die Wegmarkierungen. Eigentlich sollten wir zurück, zur letzten Markierung und einen neuen Anlauf machen. Doch die Mehrheit wünscht sich Abenteuer und das Gelände unter uns sieht auf den ersten Blick machbar aus. Zu dieser Jahreszeit wird auch kein Bauer schimpfen, weil wir seine Weiden zertrampeln. Ein Wanderkamerad kehrt jedoch um und entscheidet sich für den Normalweg. Der Rest der Gruppe steigt die steile Kuhweide ab, unter einem Stacheldrahtzaun hindurch und balancierend an zahlreichen Wasserlöchern vorbei. Im unteren Bereich finden wir einen Hirtenpfad und schliesslich einen Wirtschaftsweg und endlich ein Asphaltsträsschen, das direkt an den Eubach in Ober Euthal führt. Die Sonne versteckt sich bereits hinter den Bergen und die Temperatur entspricht nun eher dem Monat November. Nach einem gutem Kilometer Marsch entlang des Eubachs erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung. So wie die Wanderung begonnen hat, so endet sie auch, mit Warten. Unser Kamerad, der so vernünftig war, den bezeichneten Weg zu gehen, scheint verloren gegangen zu sein. Nachdem unsere Glieder vom Warten an der Kälte wieder steif geworden sind, suchen wir eine benachbarte Gaststätte auf. Während wir uns über das weitere Vorgehen Gedanken machen stolpert das verlorene Schaf zur Türe herein. Da waren sie wieder beieinander, die 10 kleinen Negerlein. | ||||||||||||||
Bild 1: Wanderweg im Chilentobel | ||||||||||||||
Bild 2: Euthal am Sihlsee | ||||||||||||||
Bild 3: Euthal am Sihlsee (892m) | ||||||||||||||
Bild 4: Blick von Wildegg zum Sihlsee | ||||||||||||||
Bild 5: Blick von Wildegg zum Chli Aubrig | ||||||||||||||
Bild 6: Alp Wildegg (1504m) | ||||||||||||||
Bild 7: Gross Aubrig (1695m) | ||||||||||||||
Bild 8: Chli Aubrig (1642m) | ||||||||||||||
Bild 9: Gross Aubrig | ||||||||||||||
Bild 10: Blick Richtung Mythen | ||||||||||||||
Bild 11: Gipfelanstieg Chli Aubrig | ||||||||||||||
Bild 12: Gipfelkreuz Chli Aubrig | ||||||||||||||
Bild 13: Blick vom Chli Aubrig zum Sihlsee | ||||||||||||||
Bild 14: Blick vom Chli Aubrig auf Wildegg | ||||||||||||||
Bild 15: Mythen, Sihlsee, Euthal | ||||||||||||||
Bild 16: Gross Aubrig | ||||||||||||||
Bild 17: Chli Aubrig | ||||||||||||||
Bild 18: Gross Aubrig | ||||||||||||||
Bild 19: Chli Aubrig und Wildegg | ||||||||||||||
Bild 20: Gross Aubrig (l.) und Chli Aubrig (r.) | ||||||||||||||
Bild 21: Gegenlicht | ||||||||||||||
Bild 22: Esel in Euthal |
So. 19.11.2006, Sternenberg - Hagheerenloch | Sa. 02.12.2006, Tanzboden |