So. 04.05.2008, Hochstuckli | Fr. 23.05.2008, Guarne - Foppate |
| ||||||||||||
Noch bevor wir im kleinen Hotel Post unsere Zimmer beziehen, befinden wir uns schon auf Wanderschaft. Eigentlich stehen wir mit einem Bein fast in Italien, doch ein Zaun hindert den Fussgänger daran, unkontrolliert die Grenze zu passieren. Am Grenzbach entlang laufen wir zum Grenzposten hinunter und passieren diesen ohne auch nur beachtet zu werden. Im italienischen Nachbarort Dogana verlassen wir die Strasse wieder und bekommen sofort nasse Hosenbeine. Das lange Gras trieft vor Nässe. Über steile Treppen aus Naturstein, wie sie im Bergell überall üblich sind, gewinnen wir schnell an Höhe. Vom grossen Gärtner Natur sind die Stufen in den schönsten Farben mit Blumenbüschel überwachsen, so dass man lieber darüber fliegen statt laufen möchte. Baumlücken erlauben immer wieder einen Tiefblick und der Schweizer Grenzort Castasegna wird zunehmend kleiner. Als Ersatz zum blauen Himmel bietet uns die Natur unendlich viele moosbewachsene Felsen, die im leuchtenden grün fast unecht aussehen. Jede kleinste Felsritze wird von irgend einer Pflanze als Standort genutzt. Und wo keine Ritzen sind, zieren Flechten und Moose den Fels. Nach einer Stunde Treppensteigen erreichen wir eine kleine Siedlung auf einer grünen Hochebene. Am plätschernden Brunnen warten wir auf Nachzügler, da sich hier der Weg gabelt. Bis auf über 3000m könnte man weiter aufsteigen. Doch wir wollen auf dieser Höhe bleiben. Meterhohe Felsgrate quer über die Wiesen laden zum turnen ein. Zwei Hunde der Bergbewohner begrüssen uns kläffend. Offensichtlich bekommen sie nicht all zu oft Fremde zu Gesicht. Auf grünen Wiesen queren wir die Hochebene, bevor wir wieder etwas absteigen, um an geeigneter Stelle über eine kleine Holzbrücke einen im Tobel herunterstürzenden Bach überschreiten zu können. An einer Weggabelung entscheiden wir uns für einen Abstecher, der uns noch mal einen heftigen Aufstieg beschert. Die Steintreppen bringen uns ordentlich ins Schwitzen, doch dafür begleitet uns der ständige Anblick eines hohen Wasserfalls. Das junge Farn am Wegesrand ist so makellos, dass man es fast für künstlich halten könnte. Auf einer weiteren Hocheben, dem Ziel unseres Abstechers, legen wir wieder eine kleine Rast ein und geniessen die friedliche Stille auf dieser einsamen Höhe. Wolkenlücken geben den Blick auf einzelne Hütten der benachbarten Hänge frei. Der Rückweg erfordert hohe Konzentration auf den nassen und rutschigen Steintreppen, die nur darauf warten, von einem Hosenboden geküsst zu werden. Schliesslich überraschen uns die steilsten Treppen (gefühlt) des Bergells. Wären da nicht überall die Bäume und Sträucher, die manchmal scheinbar aus dem blanken Fels wachsen, würde sich so mancher weigern, die Treppen hinunter zu steigen, aus Furcht, zu leicht in den freien Fall zu geraten. Nach millionen(?) Stufen erreichen wir das Örtchen Villa, welches durch des Bergeller Tal in Richtung Maloja führt. Nach kurzer Zeit entfernt sich gottseidank ein Fussweg vom Strassenrand und entlang des Flusses Maira erreichen wir bald unsere Pension Post im Schweizer Grenzort Castasegna. | ||||||||||||
Bild 1: Steintreppe mit Blumen | ||||||||||||
Bild 2: Steintreppe | ||||||||||||
Bild 3: Blick auf Castasegna | ||||||||||||
Bild 4: Steintreppe | ||||||||||||
Bild 5: Castasegna (690m) | ||||||||||||
Bild 6: Soglio (1090m) | ||||||||||||
Bild 7: Hauswurz | ||||||||||||
Bild 8: Hütten | ||||||||||||
Bild 9: Siedlung | ||||||||||||
Bild 10: Blick Richtung Soglio | ||||||||||||
Bild 11: Ziegen | ||||||||||||
Bild 12: Wasserfall | ||||||||||||
Bild 13: Flussübergang | ||||||||||||
Bild 14: Hochebene Fiona | ||||||||||||
Bild 15: Hütten in Wolken | ||||||||||||
Bild 16: Waldweg | ||||||||||||
Bild 17: Wasserfall | ||||||||||||
Bild 18: Felsweg | ||||||||||||
Bild 19: Steintreppe |
So. 04.05.2008, Hochstuckli | Fr. 23.05.2008, Guarne - Foppate |