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Uetliberg und Albiskette (276)
Mittwoch 24.03.2010

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Winterthur - Zürich - Triemli   

Route: Muggenbühl - Albisgüetli - Friesenberg - Uetliberg - Baldern - Felsenegg - Buechenegg - Reifholz - Albispass - Hochwacht - Schnabelburg - Langnau

Gehzeit: ca. 6:00 h
Muggenbühl - Albisgüetli  ... 0:30 h
Albisgüetli - Friesenberg  ... 0:25 h
Friesenberg - Uetliberg  ... 0:40 h
Uetliberg - Baldern  ... 1:00 h
Baldern - Felsenegg  ... 0:25 h
Felsenegg - Buechenegg  ... 0:25 h
Buechenegg - Reifholz  ... 0:25 h
Reifholz - Albispass  ... 0:25 h
Albispass - Hochwacht  ... 0:25 h
Hochwacht - Schnabelburg  ... 0:10 h
Schnabelburg - Langnau  ... 1:10 h

Höhendifferenz: ca. 800m

Distanz: ca. 22km




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In der Nähe des Bahnhof Brunau suchen wir vergeblich zwischen den Stützen der Autobahn einen freien Langzeitparkplatz. Für die vorhandenen freien Stellplätze am Bahnhof gilt eine Höchstparkzeit von 4 Stunden. Eine kleine Odyssee beginnt. Wo wir einen freien Parkplatz finden, erlaubt eine Tafel eine Parkzeit von höchstens 6 Stunden.

Endlich sind wir fündig, ziehen die Wanderschuhe an und marschieren los. Schon nach 100m lesen wir auf einer Tafel, dass bei widerrechtlichem Parken auf dem Privatgelände mit 200 CHF Busse zu rechnen ist. Beim Gastwirt eines Restaurants erbetteln wir die Parkerlaubnis. Er stimmt zögernd zu, dafür konsumieren wir auf seiner Terrasse einen Kaffee.

Dann kann es endlich mit gutem Gewissen los gehen. Eine Treppe zum Bahnhof Brunau hinunter, eine Fussgängerbrücke über die Bahngleise hinüber und durch einen Fussgängertunnel unter den Strassen hindurch, und schon stehen wir im Grünen. Der Sihl folgen wir 300m gegen die Flussrichtung und überqueren sie dann über eine breite Brücke.

Etliche Spaziergänger tummeln sich unweit der Sihl. Bezüglich Orientierung verlassen wir uns im Moment noch auf das Gefühl, denn verwertbare Wegweiser sind noch nicht in Sicht. Wir entfernen uns von der Sihl und entscheiden uns für ein Asphaltsträsschen, das Richtung Südwesten leicht durch einen Wald ansteigt. Nach etwa 500m verlässt das Strässchen den Wald und wir das Strässchen.

Rechterhand, auf einer Anhöhe, ist ein interessantes Gebäude in Form eines kleinen Schlosses zu sehen. Das wollen wir uns näher betrachten. Ausgerechnet der Schützenverein verlangt auf einer Tafel von den Nachbarn ab 22:00 Uhr absolute Ruhe. Tagsüber scheinen sich die Schützen bei ihrem Ballern nicht um die Nachbarn zu scheren. Im Schloss ist eine Gaststätte des Schützenvereins Albisgütli untergebracht.

Vom Schloss aus laufen wir etwa 150m direkt auf den Uetliberg zu. Dann biegen wir rechts in den Panoramaweg ein. Der führt uns etwa einen halben Kilometer in Richtung Nordwesten, zwischen Tennisplätzen und Schrebergärten hindurch. Noch immer ist kein Wegweiser zu sehen, der uns den richtigen Weg bestätigt. Deshalb fragen wir Passanten, die uns die ungefähre Richtung eines bequemen und eines anspruchsvolleren Weges verraten.

Letzteres entspricht eher unserem Geschmack. Etwa 100m folgen wir einem Bach in Richtung Cholbenhof, biegen dann rechts ab in Richtung Friesenberg, verlassen diesen Weg aber nach 200m wieder nach links und entdecken nach knapp 100m auf der rechten Seite einen Pfad, der im Wald verschwindet. Der Pfad entpuppt sich bald als Trimmdichpfad, umdrehen kommt aber nicht in Frage. Nach einen Linksbogen und mündet der Pfad schliesslich in Richtung Süden in eine Wegkreuzung (Rebeggstrasse - Friesenburgweg).

Ein schmaler Bergpfad mit Treppchen zweigt links vom Friesenburgweg ab. Wir fragen einen Lehrer, der seinen Schülern gerade Anweisungen gibt, ob dieser Pfad auf den Uetliberg führt. Er zögert, bestätigt und gibt aber zu bedenken, dass der Pfad steil und nicht einfach sei. Bei Abzweigungen sollen wir uns immer rechts halten. Über viele laubbedeckte Holzstufen gewinnen wir schnell an Höhe. Entlang einer senkrechten Felswand ist der Pfad durch ein Holzgeländer gesichert.

Später mutiert der Pfad zu einem schmalen Gratweg, dessen Abgründe aber dicht mit Sträuchern bewachsen sind. Zwei Waldarbeiter kommen uns entgegen. Auf die Frage, ob der Pfad zum Uetliberg führt, antworten sie mit einem Grinsen und den Worten: "einisch scho". Nach 20 schweisstreibenden Minuten kommen wir an eine Lichtung, wo sich ein paar ältere Männer bei einem Hexenhäuschen aufhalten. Sie raten uns vom weiteren Gratweg ab und empfehlen einen naheliegenden Treppenweg. Zunächst geht es auf einer Höhenlinie etwa 200m in Richtung Süden. Vor einer kleinen Brücke beginnt dann der anstrengende Schlussanstieg.

Über Zickzacktreppen sind über 400 Holzstufen zu bewältigen. Die manchmal etwas grossen Stufenabstände tragen nicht gerade zur Entspannung bei. Nach einer guten Viertelstunde erreichen wir ordentlich durchgeschwitzt die Höhe. In Fernsehturmnähe gönnen wir uns erst mal eine Rast und geniessen den etwas diesigen Ausblick auf die Stadt Zürich, die uns 470m tiefer vor Füssen liegt.

Ausgeruht laufen wir das kurze Wegstück zum Hotel auf dem Gipfel des Uetlibergs, vorbei an den übergrossen Tierfiguren mit ihren 4 Lampenkugeln auf deren Hirschgeweih. Auf der Aussichtsterrasse des Hotels sitzen viele Besucher am Mittagstisch, doch wir interessieren uns für den Aussichtsturm mit dreieckigem Fundament. Laut Aufschrift über dem Eingangstor des 72m hohen Eisenturms soll es der schönste Aussichtsturm der Schweiz sein. Von der Blattform in 30m über dem Boden haben wir einen grandiosen Ausblick in alle Himmelsrichtungen und auf die Teller der Terrassengäste.

Wir überschauen die volle Länge der Albiskette, würde sich deren Ende nicht im Dunst verlieren. Nachdem wir uns fast sattgesehen haben, folgen wir dem Wanderwegweiser, der in Richtung Südosten den Albispass mit einer Gehzeit von fast 3 Stunden angibt. Der Weg ist als Zürich-Zugerland Panoramaweg (47) bezeichnet. Am Ende der Aussichtsplattform unter dem Turm steigen wir eine steile Holztreppe hinunter, die am gut ausgebauten Gratweg endet.

Schon nach etwa 300m passieren wir ein weiteres Restaurant Namens Uto Staffel, wo auffällig viele Krawattenträger auf der Terrasse ihren Mittagstisch einnehmen. Eine Stunde lang laufen wir gemütlich, ohne nennenswerte Steigung, den breiten Panoramaweg in Richtung Süden. Durch die jahreszeitbedingt blätterlosen Laubbäume verlieren wir selten den Blick auf den Zürichsee hinunter. Oberhalb von Leimbach hängt eine Gondel bewegungslos am Drahtseil.

Nicht nur wir Wanderer, sondern auch die Mountainbiker ziehen einen schmalen Pfad durch den Wald dem breiten Schotterweg vor. Auf dem laubbedeckten Pfad muss so mancher Biker unseretwegen kurz absteigen. Wo der Pfad wieder in den Schotterweg mündet, glauben wir, auf einen Friedhof zuzulaufen, doch die Grabsteine entpuppen sich als Tisch- und Bankfüsse aus Beton. Ein verriegeltes Gebäude mit Aussichtsterrasse wurde offensichtlich schon längere Zeit nicht mehr genutzt. Im Wanderführer ist Balderen noch als Einkehrmöglichkeit aufgeführt.

Unser Weiterweg weicht nach links vom Schotterweg ab. Immer an der Gratkante entlang verläuft der Waldpfad in Richtung Südosten, passiert einen Funkturm und die Bergstation der Kabinenbahn Felsenegg, die den Berggrat mit Adliswil verbindet. Wir warten 5 Minuten die Abfahrt der Gondel ab, um ein Bild zu knipsen. Die Gehzeit auf dem Wanderwegweiser zum Berggasthaus Felsenegg ist mit 5 Minuten sehr grosszügig bemessen.

Wir freuen uns sehr, dass wir das rote Gebäude schon nach 3 Minuten erreichen und dass ein Tisch in der Sonne auf der exponierten Aussichtsterrasse frei ist. Dass wegen Betriebsferien Selbstbedienung ist, stört uns überhaupt nicht. Wir sitzen lange auf der Terrasse und bilden uns ein, dass sich die Sicht auf die schneebedeckten Glarneralpen zunehmend bessert.

Nach der langen Einkehr folgen wir weiter dem breiten Fussweg in südliche Richtung und erreichen nach 25 Minuten die Siedlung Buechenegg. Da in der Siedlung ein Passsträsschen unseren Wanderweg kreuzt, ist der Ort auch touristisch erschlossen. Ein Haus mit bunten Fensterläden und das Restaurant Chnuschper Hüsli fallen uns ins Auge. Bei letzterem könnte man schon wieder gemütlich auf der sonnigen Terrasse sitzen.

Wir können gerade noch widerstehen und setzen unseren Weg Richtung Süden fort. Ein Dipl. Päd. Psych. Lehrer hatte wohl schon etliche Wanderer vor seiner Haustüre stehen, weshalb er neben sein Firmenschild auch einen selbstgebastelten Wanderwegweiser mit der Aufschrift "Wanderweg Albis" aufgestellt hat. Und schon 3 Minuten später endet unser Weg vor der Haustüre seines Nachbarn. Wo der Weg eine Linkskurve machte, hätten wir unbeschildert geradeaus gehen müssen. Über die Wiesen landen wir an einem Zaun, der uns aber nicht daran hindert, auf den rechten Weg zu gelangen.

Ein breiter Landwirtschaftsweg führt nun durch den Wald. In den folgenden 25 Minuten treffen wir lediglich auf einen Lastwagen, der Holz aus dem Wald abtransportiert. Erst ein Kilometer vor Albis bekommen wir wieder ein paar Sonnenstrahlen ab. Bis zum Albispass verläuft der Weg entlang des Waldrandes.

Noch nicht müde genug, entscheiden wir uns am Albispass für einen Abstecher zu einem Aussichtsturm, der auf dem Wanderwegweiser mit einer Gehzeit von 30 Minuten angegeben ist. Wir erblicken ihn bereits nach 25 Minuten. Der hölzerne Turm Hochwacht ist gerade so hoch, dass seine überdachte Aussichtsplattform höher als die höchsten Baumgipfel sind. Eine herrliche Rundumsicht im Abendlicht lässt uns einige Zeit auf dem Turm verweilen.

Bevor wir vom Grat der Albiskette absteigen können, müssen wir noch die Schnabelburg passieren. Der Normalweg umgeht die Ruine rechterhand, wir wählen die Wegvariante direkt über die Burgruine, die auf dem Wanderwegweiser mit dem Verweis "Steiler Abstieg" versehen ist. Über einen schmalen und steilen Waldpfad erreichen wir die Mauerreste der Burg und fangen dort die allerletzten Sonnenstrahlen des Tages ein.

Tatsächlich geht es auf der anderen Seite der Ruine ziemlich steil abwärts und das Laub auf dem steilen Pfad verlangt höchste Aufmerksamkeit. Doch schnell sind wir auf einer Passhöhe, von wo ein breiter Waldweg nach Norden durch den Wildnispark Zürich hinunter führt. Eine gute Stunde sind wir bis zum Bahnhof Langnau-Gattikon unterwegs, am Ende durch die Wohnsiedlung Langnau.

Es dämmert schon, aber wie wir am Bahnhof vor dem Fahrkartenautomaten stehen, dämmert es uns überhaupt nicht. Viele Ortsnamen sind aufgeführt, doch nicht Brunau, unser Ziel. Ein Busfahrer verrät uns, dass wir Zürich als Ziel angeben müssen. Das muss ein Ortsunkundiger erst mal wissen. Wir kaufen die Tickets beim freundlichen Busfahrer, denn bei ihm gibt es Restgeld, am Automaten nicht.

In wenigen Minuten fahren wir 7 Stationen bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück.

Bild 1: Sihl und Uetliberg

Bild 2: Schützenhaus Albisgütli

Bild 3: Waldpfad ab Rebeggstrasse - Friesenburgweg

Bild 4: Waldpfad

Bild 5: Waldpfad

Bild 6: Gratweg

Bild 7: Gratweg

Bild 8: Zickzacktreppe

Bild 9: steile Holztreppe

Bild 10: Blick Richtung Zürich

Bild 11: Fernsehturm Uetliberg

Bild 12: Hotel Uetliberg

Bild 13: Albiskette und Glarneralpen

Bild 14: Albiskette und Glarneralpen

Bild 15: Blick über Zürich

Bild 16: Fernsehturm Uetliberg

Bild 17: Aussichtsplattform unterm Turm

Bild 18: Wanderwegweiser

Bild 19: Zürichsee und Zufahrt Uetlibergtunnel

Bild 20: Aussichtsturm Uetliberg

Bild 21: Treppe am Uetliberg

Bild 22: Treppe am Uetliberg

Bild 23: Aussichtsturm Uetliberg

Bild 24: Aussichtsturm Uetliberg

Bild 25: Aussichtsturm Uetliberg

Bild 26: Treppe am Uetliberg

Bild 27: Zürich-Zugerland Panoramaweg

Bild 28: Zufahrt Uetlibergtunnel (Westumfahrung)

Bild 29: Blick zum Uetliberg

Bild 30: Blick zum Uetliberg

Bild 31: Zürich-Zugerland Panoramaweg

Bild 32: Blick Richtung Glarneralpen

Bild 33: Seilbahn über Leimbach

Bild 34: Zürich-Zugerland Panoramaweg

Bild 35: Balderen

Bild 36: Blick Richtung Zürich

Bild 37: Zürich-Zugerland Panoramaweg

Bild 38: Zürich-Zugerland Panoramaweg

Bild 39: Felseneggbahn

Bild 40: Berggaststätte Felsenegg

Bild 41: Aussichtsterrasse Felsenegg

Bild 42: Blick Richtung Zürich

Bild 43: Uetliberg und Funkturm

Bild 44: Haus in Buechenegg

Bild 45: Blick Richtung Südosten

Bild 46: exotische Bäume

Bild 47: Aussichtsturm Hochwacht

Bild 48: Aussichtsturm und Mond

Bild 49: Laube am Aussichtsturm

Bild 50: Laube am Aussichtsturm

Bild 51: Albiskette und Alpensicht

Bild 52: Blick vom Aussichtsturm

Bild 53: Blick vom Aussichtsturm

Bild 54: Glarneralpen

Bild 55: Alpenblick

Bild 56: Alpenblick

Bild 57: Blick Richtung Zuger See

Bild 58: Blick Richtung Zuger See

Bild 59: Pfad zur Schnabelburg

Bild 60: Ruine Schnabelburg

Bild 61: Infotafel Schnabelburg

Bild 62: steiler Abstieg von der Schnabelburg

Bild 63: Weg nach Langenau

Bild 64: Weg ins Dunkel
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