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Rund um die Lütispitz (226)
Dienstag 09.09.2008

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Wil - Wattwil - Neu St. Johann - Bernhalden - Lutertannen   

Route: Lutertannen - Unt. Hohfeld - Ob. Hohfeld - Lauchwis - Schrenit - Mutteli - Farenboden - Tal - Wart - Hinterwinden - Windenpass - Hoffert - Lutertannen

Gehzeit: ca. 5:30 h
Lutertannen - Unt. Hohfeld  ... 0:30 h
Unt. Hohfeld - Ob. Hohfeld  ... 0:20 h
Ob. Hohfeld - Lauchwis  ... 1:10 h
Lauchwis - Schrenit  ... 0:20 h
Schrenit - Mutteli  ... 0:20 h
Mutteli - Farenboden  ... 0:20 h
Farenboden - Tal  ... 0:30 h
Tal - Wart  ... 0:30 h
Wart - Hinterwinden  ... 0:10 h
Hinterwinden - Windenpass  ... 0:10 h
Windenpass - Hoffert  ... 0:30 h
Hoffert - Lutertannen  ... 0:40 h

Höhendifferenz: ca. 1050m

Distanz: ca. 15km


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Lichtkugeln mit einem Schweif aus Rauch schweben vom Gipfel. So eine Begrüssung hatten wir nicht erwartet. Doch der Spektakel gilt leider nicht uns. Das Schweizer Militär treibt ein Spielchen unterm Säntis.

Ein Offizier ermahnt uns, das Übungsgelände nicht zu betreten. Unsere Route liegt jedoch abseits des Schlachtfeldes. Mit den Worten "Achtung Wanderer" werden wir einer Gruppe von Soldaten angekündigt. Wir schwenken ein weisses Tuch und werden deshalb nicht beschossen.

Mit einem mulmigen Gefühl und der Hoffnung, dass sich keine Kugel verirrt, jagen wir den Berg hinauf und drosseln unser Tempo erst in sicherer Entfernung. Abseits der asphaltierten Wirtschaftswege führen die Wanderwege über die grünen Wiesen. Nach einer knappen halben Stunde und ca. 200 Höhenmetern passieren wir die Alp Unt. Hohfeld.

Der Nordhang wird jetzt erheblich steiler. Über einen Wiesenpfad steigen wir in 20 Minuten zur noch mal 200 Höhenmeter höheren Alp Ob. Hohfeld auf. Im Osten ragen die steilen Gipfelzacken des Silberplatten in den blauen Himmel. Auch der Stockberg im Westen zeigt seinen spitzigen Gipfel.

Nach einer kurzen Pause verfolgen wir den Bergpfad, der nun in Richtung Westen verläuft, am steilen Nordhang entlang, immer auf die Gipfelzacken des Silberplatten zu. Die meisten Höhenmeter der mehr als 2 km langen Teilstrecke sind in der zweiten Weghälfte zu bewältigen. Der Pfad ist gut ausgetreten, so dass man auch trotzt Tiefblick die Aussicht bis zum Bodensee geniessen kann.

Von Weitem ist schon die Wiese mit dem Namen Lauchwis am Westhang des Stoos zu sehen, über die ein Pass leicht den Ausläufer des Alpstein überqueren lässt. Wir erreichen die Lauchwis knapp eine Stunde nach Verlassen der Alp Ob. Hohfeld.

Die sonnige Lauchwis lädt zu einer längeren Pause ein, nicht zuletzt um auf ein paar Nachzügler zu warten. Der Blick öffnet sich nun auch in Richtung Süden, wo mehrere Gipfel der Churfirtsen und der Alvierkette zu sehen sind. Beim Blick in den Norden hat man den Eindruck, man könne vom Kronberg aus in den Bodensee spucken.

Die länger werdenden Schatten treiben uns weiter. Gen Süden steigen wir ab und erreichen nach 20 Minuten die Alp Schrenit, die bereits im Schatten der Berge liegt. Von einem frechen Pferd werden wir empfangen, das einen mit der Schnauze schubst, wenn man ihm den Rücken kehrt. Der Wirt gibt uns Auskunft über den Weiterweg, der nicht ganz einfach zu finden sein soll. Es handelt sich dabei nicht um einen offiziellen Wanderweg, denn wir wollen möglichst wenig absteigen.

Von Alp Schrenit bis Alp Mutteli nutzen wir jedoch noch den rotweiss markierten Wanderweg, den man bestimmt zu einem der Schönsten zählen darf. Ein sehr breiter und bequemer Wiesenpfad quert den steilen Osthang des Schwarzchopf. Den freien Blick auf alle Gipfel der Churfirsten kann man in vollen Zügen geniessen.

Unmerklich geht es bergab zur Alp Mutteli, wo wir nach 20 Minuten von freilaufenden Schweinen, Ziegen und Schafen empfangen werden. Ziegen und Schafe kommen auch auf dem Weiterweg noch viele entgehen. Sie sind kein wenig scheu, sonst hätten sie auch ein Problem, auf dem schmalen eingezäunten Pfad, auf dem sie uns nicht ausweichen können.

Hinter uns leuchtet die Gipfelstation des Säntis in der Nachmittagssonne. Unter uns liegt der Gräppelensee, zu dem wir die 250 Höhenmeter auf keinen Fall absteigen wollen. Statt dessen suchen wir eine nicht markierte Querung, zu der wir jedoch 150 Höhenmeter aufsteigen müssen.

Eine viertel Stunde nach Verlassen der Alp Mutteli mündet der Wanderweg in einen Landwirtschaftsweg. Diesen biegen wir rechts ab und steigen in wenigen Minuten zur Alp Farenboden auf. Diese Alp schein schon mit dem Winterschlaf begonnen zu haben. Hier beginnt ein kleines Abenteuer.

Hinter der Alp verfolgen wir eine Spur, vermutlich von Rindern. Wir sehen, dass die einzige Möglichkeit zur Querung über eine Felslücke möglich sein muss. Laut Wanderkarte befindet sich hinter der Felslücke flacheres Gelände, die Seewis. Laut Wanderkarte hört aber dort auch der Weg auf. Wir steigen hinauf und sehen, dass nach der Felslücke ein Weiterkommen möglich ist.

Durch hohe Wiesen gelangen wir immer wieder an kurze Abschnitte, wo mit viel Fantasie ein Pfad vermutet werden kann. Schliesslich entdecken wir eine verlassene Alm, bei der es sich um die Alm Tal handeln müsste. Über den unwegsamen Wiesenhang steigen wir zu dieser Alm ab.

Die Vermutung, wo eine Alm, da auch ein Weg, entpuppt sich als Irrtum. Rund um die Alm ist kein Pfad zu finden. Offensichtlich wurde die Alm schon lange nicht mehr besucht. Wir steigen den Südhang durch das hohe Gras ab und halten uns westwärts. Etwas unangenehmer sind kleine Schotterfelder, auf denen man lieber nicht ins Rutschen kommt.

Zum ersten mal sind wir froh über die tiefen Löcher im Hang, die das Vieh mit seinen Hufen verursacht, sie geben uns Halt. So turnen wir eine halbe Stunde Richtung Westen, bis wir schliesslich die Alm Wart erreichen. Ein Schweizer Fähnchen und Geranien am Fenster zeigen an, dass die Alm bewirtschaftet ist.

Auf einem Schotterweg gelangen wir nun in nur 10 Minuten zur Alm Hinterwinden. Knapp 100 Höhenmeter müssen wir noch zum Windenpass aufsteigen. Über einen Serpentinenpfad erreichen wir in weniger als einer viertel Stunde den Pass. Jetzt geht es nur noch bergab. Das ist gut so, denn es ist schon 19:00 Uhr und der Tag beginnt sich zu verabschieden.

Nicht so gut ist der Abstieg vom Windenpass in Richtung Norden. Mangels Sonnenlicht ist der steinige Pfad nass und klitschig, Bodenkontakt mit dem Hosenboden nicht ausgeschlossen. An den Ästen der Sträucher kann man sich gelegentlich festhalten, das hilft. Nach 20 Minuten ist das Schlimmste geschafft. Über einen Kilometer zieht sich jetzt der Pfad auf einer Höhenlinie unterhalb der Lütispitz bis zur Alp Hoffert.

Meist abseits des Landwirtschaftsweges führt ein Wiesenpfad in Richtung Lutertannen. Angesichts der einsetzenden Dunkelheit ist es kein Nachteil, dass das letzte Stück bis Lutertannen auf einem Asphaltsträsschen zurückgelegt werden muss. Noch während dem Ausziehen der Wanderschuhe geht über dem Windenpass der Mond auf.

Bild 1: Feuerkugel mit Schweif

Bild 2: Alp Unt. Hohfeld

Bild 3: Silberplatten

Bild 4: Silberplatten

Bild 5: Pfad zur Lauchwis

Bild 6: Hinterfallenchopf, Hochalp, Spicher

Bild 7: Pfad zur Lauchwis

Bild 8: Schotterfeld, Säntisalp, Hochalp

Bild 9: Schotterfeld

Bild 10: Stockberg (1781m)

Bild 11: Säntisalp und Hochalp

Bild 12: Blick Richtung Bodensee

Bild 13: Schwägalp, Kronberg, Bodensee

Bild 14: Lauchwis (1829m)

Bild 15: Silberplatten (2158m)

Bild 16: Felsstruktur

Bild 17: exponiert

Bild 18: Blick auf Sonnenhalbriet

Bild 19: Schwägalp, Bodensee

Bild 20: Säntisalp

Bild 21: im Fels verloren

Bild 22: Gras auf Lauchwis

Bild 23: Blick Richtung Süden

Bild 24: Alp Schrenit (1646m)

Bild 25: Wildhuser Schafberg (2373m)

Bild 26: Schafe bei Schrenit

Bild 27: Alp Troosen (1327m)

Bild 28: Säntis (2503m)

Bild 29: schwindelfrei

Bild 30: Begegnung

Bild 31: Blick Richtung Gräppelen

Bild 32: Gräppelensee (1307m)

Bild 33: unmarkierter Pfad

Bild 34: Alp Tal und Churfirsten

Bild 35: Alp Hinterwinden (1542m)

Bild 36: Wegweiser im Tagesverlauf
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