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Tierwis - Lauchwis (181)
Samstag 18.08.2007

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Wil - Wattwil - Unterwasser - Laui (1086)   

Route: Laui - Thurwis - Chlus - Chlingen - Tierwis - Stoossattel - Lauchwis - Schrenit - Laui

Gehzeit: ca. 7:00 h
Laui - Chlingen ... 1:40 h
Chlingen - Tierwis ... 1:10 h
Tierwis - Stoossattel ... 1:30 h
Stoossattel - Lauchwis ... 1:00 h
Lauchwis - Laui ... 1:40 h

Höhendifferenz: ca. 1100m

Distanz: ca. 12km


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Das Wetter richtet sich leider nicht nach den aktuellen Prognosen der Wetterfrösche. Lediglich die Vorhersage der Niederschlagswahrscheinlichkeit von 0% können wir bestätigen, allerdings gilt das auch für die Sicht, nämlich 0% Fernsicht. Anfangs lässt noch blauer Himmel, den wir durch die kleinen Wolkenlöcher sehen können, auf Besserung hoffen.

Die schmale Strasse ab Wildhaus endet für den öffentlichen Verkehr bei Laui. Der von hohen Bäumen umgebene Parkplatz kostet 5 Franken für 12 Stunden. Wohl dem, der den Betrag in Münzen passend hat, denn der Parkautomat nimmt es genau. Auf dem Strässchen, das ab Laui nur mit einer Bewilligung befahren werden darf, laufen wir in 20 Minuten einen guten Kilometer leicht bergauf bis Thurwis.

Den Wanderwegweiser an einer Weggabelung ignorieren wir. Er gibt als Gehzeit zur Tierwis 2:50 Stunden an, genauso wie der Wegweiser an unserem Ausgangspunkt, den wir vor 20 Minuten verlassen haben. Wir nehmen den direkteren Weg und laufen in Richtung Norden geradewegs auf einen Wasserfall zu. Dessen Wasser fliesst über die Stäntisthur später in die Thur, die nach ca. 130 km in den Rhein mündet.

Am Fusse des Wasserfalls endet der Schotterweg. Eine schmale Spur schlängelt sich ab hier in kurzen Serpentinen einen steilen Wiesenhang hinauf. Je höher wir aufsteigen um so schlüpfriger wird der Boden. Durch das häufige Umgehen von Schlammlöchern verlieren wir die Wegmarkierungen und steuern deshalb querfeldein direkt die Alm "Unter den Platten" an.

Nach einer kleinen Trinkpause laufen wir über einen Landwirtschaftsweg in Richtung Osten bis Chlus, wo ein steiler Bergweg nach Norden abzweigt. Knapp 40 Minuten benötigen wir für die 200 Höhenmeter zur Alm Chlingen. Noch ist die Sicht frei bis hinunter nach Unterwasser, doch je höher wir aufsteigen, um so dichter wird der Nebel. Die meisten Berggipfel sind völlig eingenebelt.

Die Umgebung wird zunehmend felsiger. Ab und zu sind zur Überwindung von Steinstufen auch die Hände im Einsatz. Hinter einer Bergkante kommt schliesslich das Berggasthaus Tierwis zum Vorschein. Zerklüftetes Gestein, sogenannte Karrenfelder, trennen uns noch vom Berggasthaus. In 15 Minuten steigen wir durch die Felsen auf und ab bis wir nach einem letzten Anstieg auf der Terrasse des Berggasthauses stehen.

Bei Tierwis treffen sich Wanderwege aus allen Himmelsrichtungen, von der Schwägalp aus dem Norden, vom Säntis aus dem Osten, von Wildhaus aus dem Süden und von Lauchwis aus dem Westen. Während der einstündigen Pause lichtet sich der Nebel nicht die Spur. Wir müssen also den Pausenplatz verlassen, ohne die bestimmt grandiose Aussicht geniessen zu dürfen.

Unser Weiterweg beginnt auf der anderen Seite des Berggasthauses, auf der einen Seite zur Türe hinein und auf der anderen Seite wieder hinaus. Unterhalb des messerscharfen Berggrats verläuft der schmale Pfad entlang des steilen Berghangs in Richtung Südwesten. Bereits 15 Minuten später unterbrechen wir unseren Marsch um an einem lauschigen Plätzchen einen verspäteten Geburtstagssekt zu nippen. Ach, könnten wir doch den Sekt mit Red Bull tauschen, das uns Flügel verleiht. So müssen wir mit eigener Muskelkraft weiterhüpfen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Etwa eine Stunde bewegen wir uns in Richtung Südwesten, oft hüpfend von Stein zu Stein, immer im sicheren Abstand zum Berggrat. Im Nebel verpassen wir fast die steilen Wände der Silberplatten. Immer wieder sind interessante Felsformationen zu bestaunen. Ein letzter Anstieg bringt uns auf den Stoossattel. Von entgegen kommenden Wanderern erfahren wir, dass es ab von nun an nur noch bergab geht. Doch zuerst müssen wir noch die fast senkrechte Nordwand des Stoss queren. Dank des dichten Nebels können wir nicht sehen, wie weit wir bei einem Ausrutscher fallen würden.

Nach 10 Minuten steigen wir am Grat über einen Zaun zum Südhang hinüber. Der nasse Boden des steilen Wiesenhangs erweist sich teilweise als Rutschbahn. Deshalb ist Vorsicht geboten. Für die 200 Höhenmeter abwärts vom Stoossattel zur Lauchwis benötigen wir fast 30 Minuten. Im dichten Nebel lädt uns das Etappenziel Lauchwis nicht zum verweilen ein. Wir laufen weiter und während von den Vorauslaufenden zu vernehmen ist, dass keine Markierungen mehr zu sehen sind, hören wir von unten eine fremde Stimme, die und rät, umzudrehen. Ein Wanderer, der den richtigen Weg gefunden hatte, beobachtet uns und bringt uns auf den richtigen Weg - Dankeschön!!!

Erst 20 Minuten später löst sich der Nebel etwas auf. Bei der Alm Schrenit unterhalten wir uns während einer Trinkpause mit dem Bewohner und bewundern den handgemachten Sonnenschirm. Anschliessend queren wir auf einer Höhenlinie etwa 500 Meter einen Berghang in Richtung Norden. An der steilen Südwand des Stoos können wir mehrere Seilschaften von Kletterern beobachten, die sich auch von den Nebel nicht abschrecken lassen.

Dann wird es richtig steil. Auf eine Distanz von etwa 200 Metern sind fast genau so viele Höhenmeter abwärts zu überwinden. Das fällt aber niemandem wirklich auf, denn der ausgewaschene und felsige Pfad führt durch dichtes Gebüsch. Ab der alten Siedlung Troosen kann man während des Gehens wieder die Landschaft anschauen, denn ein Landwirtschaftsweg führt hinunter nach Alpli.

Inzwischen hat die Sonne wieder ein Schlupfloch durch die Wolken gefunden. Am Kiosk in Laui kaufen wir eine Wurst zum selber Grillen. Grillfeuer und Grillzange sind im Preis inbegriffen. Die Wanderung wollen wir bei guter Sicht wiederholen.

Bild 1: Blick Richtung Säntis

Bild 2: Kühe bei Alpli

Bild 3: Berglandschaft

Bild 4: Wachstum aus dem Fels

Bild 5: Wasserfall

Bild 6: Unter den Platten

Bild 7: Chlingen (1662m)

Bild 8: Berglandschaft

Bild 9: Sicht bis Unterwasser

Bild 10: Berggasthaus Tierwis

Bild 11: Überquerung Karrenfelder

Bild 12: Berggasthaus Tierwis

Bild 13: Berggasthaus Tierwis

Bild 14: Schweizerflagge im Nebel

Bild 15: Grenzkopf (2193m)

Bild 16: Berggasthaus Tierwis (2085m)

Bild 17: Berggasthaus Tierwis

Bild 18: Felsformation

Bild 19: Pfad durch Schotterfeld

Bild 20: Felsformation

Bild 21: Wachstum aus dem Fels

Bild 22: Stein mit Warzen

Bild 23: Schnittlauch und Farn im Schotterfeld

Bild 24: Felsformation

Bild 25: Felsformation

Bild 26: Stoossattel (2044m)

Bild 27: Lauchwis (1829m)

Bild 28: ausgewaschener Fels

Bild 29: Kuh mit schwarzer Maske

Bild 30: Berglandschaft
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