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Schießhorn (182)
Sonntag 26.08.2007

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - St.Margrethen - Chur - Arosa (1850m)   

Route: Arosa (Kläranlage) - Furggatobel - Obersäss - Schießhorn (2605m) - Schönböden - Alteinsee - Alteiner Wasserfälle - Isel - Arosa

Gehzeit: ca. 5:30 h
Arosa - Schießhorn ... 2:50 h
Schießhorn - Schießhornfurgga ... 0:30 h
Schießhornfurgga - Alteinsee ... 0:30 h
Alteinsee - Grosser Wasserfall ... 0:50 h
Grosser Wasserfall - Kleiner Wasserfall ... 0:20 h
Kleiner Wasserfall - Arosa ... 0:30 h

Höhendifferenz: ca. 1000m

Distanz: ca. 12km


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Eigentlich muss man nur den Wegweisern folgen, um auf der Strasse über Chur nach Arosa zu gelangen. Aber bei der Einfahrt nach Chur kündigt uns eine Hinweistafel eine Behinderung für unsere Weiterfahrt an. Und da ist sie schon, die Behinderung. Im Zentrum von Chur ist die Strasse nach Arosa wegen einer Veranstaltung gesperrt. Eine freundliche Polizistin zeigt uns die Richtung der Umleitung an: "immer dem Auto da vorne nach". Wie das Auto mitten in der Fussgängerzone der Innenstatt umdreht, drehen wir auch um. Aber der zweite Anlauf klappt besser und wir treffen auf die schmale Bergstrasse nach Arosa. Gelegentlich begegnet uns ein Oldtimer. Je näher wir uns Arosa nähern, um so häufiger kommt so eine alte Karre entgegen, manchmal auch bedrohlich weit auf unserer Spur.

Laut Wanderführer beginnt unsere Tour an der Kläranlage von Arosa. Wie empfohlen, folgen wir dem Schild "Isel". Bei einem gebührenpflichtigen Parkplatz verweist eine grosse Tafel auf einen weiteren Parkplatz. Dieser liegt etwas abseits und scheint nichts zu kosten, wie für uns geschaffen. Wir ziehen die Wanderschuhe an und marschieren zum nächsten Wanderwegweiser. Der zeigt 15 Minuten Gehzeit bis zum eigentlichen Ausgangspunkt unserer Tour an. Eigentlich kein Problem, aber der Ausgangspunkt liegt 100 Höhenmeter tiefern. Die 100 Höhenmeter am Ende der Wanderung ist uns ein Dorn im Auge, also zurück zum Auto und mit mehreren Pferdestärken weiter zur Kläranlage.

Schon nach wenigen Minuten Fussmarsch kommen wir zur Hängebrücke, die im Wanderführer als "wackelig" bezeichnet wird. Eigentlich macht sie eine robusten Eindruck, doch das Verbotsschild mit der Aufschrift "Schaukeln verboten" animiert direkt zu einer Stabilitätskontrolle. Natürlich schaukeln wir nicht, ist ja verboten. Aber im kräftigen Gleichschritt kommen doch Schwingungen auf, die einem das Gefühl vermitteln, als wenn man zu tief ins Glas geschaut hätte. Die ideale Gelegenheit, einem Antialkoholiker den Zustand der Betrunkenheit zu vermitteln.

Ein hervorragend präparierter Weg durch den Wald schein erst mal an unserem Ziel vorbei zu führen. Doch nach einem guten Kilometer biegt er schliesslich in südöstliche Richtung ab und steigt dann auch ordentlich an. In unzähligen Kehren sind wir viel zu schnell unterwegs. Bereits nach einer Stunde lassen wir die Baumgrenze hinter uns. Obwohl wir uns schon 500 Höhenmeter über Arosa befinden, verraten uns einzelne Wortfetzen aus den Lautsprechern in Arosa, dass sich dort alles um Oldtimer dreht. Wir hatten es ja schon bei der Anfahrt vermutet.

Beim Weitermarsch vom Obersäss in Richtung Schiesshornfurrga schalten wir einen Gang zurück. Das Gelände ist etwas flacher und baum- und strauchlos. Die Abzweigung zum Schießhorn verpassen wir. In der Wanderkarte ist auch kein offizieller Weg eingezeichnet. Wir sehen aber den Gipfel und da wollen wir hin. Was bleibt da übrig, als querfeldein auf den Gipfelgrat zuzugehen. Immer steiler wird das Gelände. Manche bewegen sich schon auf allen Vieren. Die Hoffnung, am Grat wieder standfesteren Boden unter den Füssen zu haben, platzt wie eine Seifenblase. Die andere Seite des Grat ist Senkrecht.

Wenigstens ist auf dem Grat eine Spur zu erkennen, die direkt zum Gipfel führt. Wie sollte es anders sein in der Schweiz, am Gipfel weht eine Schweizer Fahne, während das bescheidene Gipfelkreuz in ein paar Metern Entfernung an einem tieferen Standort aufgestellt ist. Wunderschön die Aussicht in alle Richtungen, weniger schön das Geplärre aus den Lautsprechern in Arosa, für jemanden, der Ruhe sucht. Vom Gipfel aus sehen wir auch direkt hinunter, zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, etwa 1000 Meter tiefer.

Während die Minderheit den exponierten Rastplatz geniesst, macht sich der Rest Gedanken, ob der Weiterweg mental problemlos zu bewältigen ist. So fällt die Gipfelpause eher etwas kurz aus. Aber der Abstieg zur knapp 200 Meter tieferen Schiesshornfurgga ist zwar steil, jedoch nicht ausgesetzt. Die auf dem Wegweiser angekündigten 30 Gehminuten von der Schiesshornfurgga zum Alteinsee erscheinen uns endlos. Im Nachhinein; es waren genau 30 Minuten. Eine Tafel kündigt eine Selbstversorgerhütte an. Tatsächlich wurde an alles gedacht. Kalte Milch in einer Kanne, heisses Wasser für Kaffee oder Tee und Joghurt, der leider alle ist, stehen bereit.

Während unserer Pause trifft auch der Hüttenwirt, Reto Weber, ein. Die frei herumlaufenden Hühner lassen sich weder von uns, noch von den verspielten Ziegen, noch von dem Hund vertreiben. Nachdem wir die Milchkanne geleert haben, beenden wir auch unsere Pause. Nach etwa 30 Minuten tauchen die ersten Latschen und Sträucher auf. Je tiefer wir kommen, um so mehr Schotter haben wir unter den Füssen. Eine knappe Stunde nach der Pause zeigt ein Wegweiser den "Grossen Wasserfall" an. Ein schmaler Pfad mit viel Tiefblick bringt uns in wenigen Minuten in Sichtweite des Wasserfalls.

Die letzten Meter sind sehr steil und ausgesetzt. Den Stress schenken wir uns, zumal von einer Aussichtsterrasse aus der Wasserfall in voller Höhe zu bewundern ist. Nach einer kurzen Trinkpause wandern wir zurück zum Wegweiser, der auch einen "Kleinen Wasserfall" ankündigt. Die weiteren Serpentinen im Schotterfeld können vielfach abgekürzt werden. Ein kleiner Abstecher mit einem abschliessenden, schweisstreibenden Anstieg bringt uns zum "Kleinen Wasserfall".

Im breiten, nahezu ausgetrockneten Bachbett des Alteinbach laufen wir in etwa 30 Minuten bis zur wackeligen Hängebrücke, die sicher im Frühling bei Schneeschmelze Sinn macht. Jetzt sind wir doch froh, zum Schluss nicht 100 Höhenmeter nach Arosa hinauf laufen zum müssen.

Bild 1: Hängebrücke

Bild 2: Blick Richtung Arosa

Bild 3: Buckelpiste

Bild 4: Arosa und Weisshorn (2653m)

Bild 5: Nordwand Schiesshorn

Bild 6: Furrgahorn (2727m)

Bild 7: Edelweiss

Bild 8: Schiesshorn (2605m)

Bild 9: Blick auf Arosa

Bild 10: Aufstieg zum Schiesshorn

Bild 11: Maienfelder Furgga

Bild 12: Blick auf Arosa

Bild 13: Blick auf Arosa

Bild 14: Jammertälli

Bild 15: Gipfelgrat zum Schiesshorn

Bild 16: Blick auf Arosa

Bild 17: Schiesshorn

Bild 18: Furrgahorn

Bild 19: Abstieg Schiesshornfurgga

Bild 20: Wegweiser Alteinsee

Bild 21: Reto Webers Hütte

Bild 22: Alteinsee und Strel (2674m)

Bild 23: Selbstversorgung

Bild 24: Blick auf Arosa

Bild 25: Schiesshorn

Bild 26: Alteinbach und Arosa

Bild 27: Grosser Wasserfall

Bild 28: Kleiner Wasserfall

Bild 29: Bachbett Alteinbach

Bild 30: Hängebrücke und Schiesshorn
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