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Tanneggergrat (353)
Donnerstag 15.03.2012

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - Fischingen   

Route: Fischingen - Rotbüel - Sädelegg - Schmidrüti - Habärg - Sitzberg - Wolfsgrueb - Niederwis - Tanneggergrat - Dussnang - Fischingen

Gehzeit: ca. 5:40 h
Fischingen - Rotbüel ... 1:20 h
Rotbüel - Sädelegg ... 0:45 h
Sädelegg - Schmidrüti ... 0:25 h
Schmidrüti - Habärg ... 0:30 h
Habärg - Sitzberg ... 0:05 h
Sitzberg - Wolfsgrueb ... 0:30 h
Wolfsgrueb - Niederwis ... 0:30 h
Niederwis - Tanneggergrat ... 0:25 h
Tanneggergrat - Dussnang ... 0:35 h
Dussnang - Fischingen ... 0:35 h

Höhendifferenz: ca. 540m

Distanz: ca. 20km


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Südlich des Klosters Fischingen, an der Abzweigung nach Kirchberg, finden wir am Strassenrand kostenlose Gelegenheit zu parken. Ein paar Meter laufen wir nordwärts am Kloster vorbei und die Strasse hinunter. Dann zweigt nach links ein Wanderweg ab. Der Wanderweg zeigt das Ziel Rotbüel an, auf einigen Wanderkarten unter dem Namen Roopel aufgeführt.

Nach den letzten Häusern steigt der Weg sofort steil an und wendet sich nach links in Richtung Südwesten. In der ersten halben Stunde gewinnen wir über 200 Höhenmeter. Eine Tafel verspricht in einer Minute Gehzeit einen Aussichtspunkt. Er liegt abseits unserer geplanten Route, aber diese eine Minute wollen wir investieren.

Vermutlich hat die Tafel durch den Wachstum der Bäume ihre Aktualität eingebüsst, denn auch nach mehreren Minuten Gehzeit können wir den angekündigten Aussichtspunkt noch nicht erkennen. Wieder zurück bei einer Holzhütte mit Grillstelle können wir durch Baumlücken das Kloster Fischingen sehen. Das muss wohl der beschriebene Aussichtpunkt sein.

Wir setzen unseren Weg Richtung Südwesten fort. Die Steigung ist jetzt etwas moderater. Oberhalb des Bauernhofs Gnist bewundern wir die langen Schatten, die wir talwärts werfen. Die Landschaft, die wir im Nordwesten überblicken, ist mit Bauernhöfen, Wiesen und kleinen Waldstücken übersäht.

Nach knapp anderthalb Stunden mündet der Wanderweg bei Rotbüel in den Züri-Oberland-Höhenweg. Eine auffällige Bergkuppe erhebt sich am Rande der Siedlung. Da müssen wir hinauf, durch den soeben verstreuten Kuhmist. Unter der Kuppe streifen wir den Kuhmist von den Schuhsolen ab. Währen wir von der Kuppe die Aussicht geniessen, holt der Bauer Nachschub.

Unter der Kuppe befindet sich das Wasserreservoir der Siedlung Rotbüel. Wir fragen uns, ob die Kuppe natürlich oder aufgeschüttet ist. Der Bauer kommt mit einer neuen Mistfuhre und bevor er uns vollständig eingekreist hat, steigen wir wieder herunter und umgehen jetzt aber die mistigen Wiesen.

Im schattigen Wiesenhang suchen wir bewusst die Schneereste und hinterlassen dort einige braune Spuren. Der Züri-Oberland-Höhenweg folgt nun einem asphaltierten Strässchen in Richtung Nordwesten. Im leichten auf und ab ist nun das Gehen auf der sonnigen Hochebene richtig erholsam. Ein Bauer befreit eine Bergwiese mit seinem Blassauger von altem Laub.

Ungefähr einen Kilometer weiter passieren wir ein paar Häuser von Zinggen. Ein Haus, das wir erst für eine geschlossene Gaststätte halten, entpuppt sich als geschlossene Schule. Die grösste Gefahr auf dem Höhenweg stellen wohl die Bauern dar, die ihre Gülle im Akkord auf die Felder karren. Dabei musste schon so mancher Strassenbegrenzungspfosten daran glauben.

Wäre da nicht der Dunst, könnten wir nach einem weiteren Kilometer von einem Rastplatz bei Sädlegg ganz wunderbar die Alpenkette bewundern. So können wir sie nur erahnen. Noch einen Kilometer weiter stossen wir auf ein Reklameschild, das uns von der geplanten Route abbringt. Das Reklameschild kündigt in 1km Entfernung das Gasthaus zum Freihof an.

Wir wollen den Umweg über das Gasthaus machen, zumal der geplante Weiterweg auf einer Fahrstrasse verlaufen würde. Aber auch der Weg zum Gasthaus ist asphaltiert. Er weicht von unserer geplanten Route in Richtung Westen ab. Nach einer Linkskurve können wir das Gasthaus schon aus der Ferne sehen. Wir lassen uns auf den gepolsterten Stühlen vor dem Gasthaus nieder und genehmigen uns ein kühles Bier.

Ausgeruht setzen wir nach der Erfrischung den Weg in Richtung Sitzberg fort. Dabei passieren wir den Sitz der FIGU (Freie Interessengemeinschaft für Grenz- und Geisteswissenschaften und Ufologiestudien), ein passables Anwesen mit exotischen Aussenanlagen. Von einem Froschteich geht lautes Gequake aus, das ganz schnell verstummt, wie wir näher kommen.

Nach 20 Minuten mündet der Wanderweg in ein Asphaltsträsschen. In Blickrichtung fällt eine Baumgruppe auf der Spitze eines Hügels auf. Natürlich müssen wir dort hinauf. Oben erwarten uns zwei Sitzbänke und eine tolle Rundumsicht. Im Norden sehen wir auf die Häusergruppe von Sitzberg mit Kirche.

Nach einer kleinen Rast steigen wir über die steilen Wiesen weglos in Richtung Sitzberg ab. Offensichtlich werden die Wiesenhänge im Winter zum Skifahren genutzt. Das bezeugen die Flutlichtanlagen und die Pistenraupe, die jetzt ihren Sommerschlaf hält.

Ab dem Ortsausgang von Sitzberg bewegen wir uns auf der Grenzlinie zwischen den Kantonen Zürich und Thurgau, oder zumindest nahe dran. Anfangs verläuft der Wanderweg in gebührendem Abstand parallel zur Autostrasse, dann durch den Wald in Richtung Norden bis zur Wolfsgrueb. Hier verlassen wir den Züri-Oberland-Höhenweg und wenden uns Richtung Osten ab.

Wir passieren nach 5 Minuten den ersten Wanderwegweiser, auf dem der Tanneggergrat aufgeführt ist. Ein langes Stück folgen wir dem Waldrand auf der Sonnenseite und haben stets eine tolle Aussicht zu den leider im Dunst etwas unscharfen, schneebedeckten Alpengipfeln. Etwas mehr als einen Kilometer laufen wir schliesslich wieder auf Asphalt, bis zur kleinen Siedlung Niederwies.

Keine Menschenseele ist zu sehen. Lediglich ein angeketteter Hund kläfft uns kurz an. Vom Wanderwegweiser erfahren wir, dass wir uns auf dem Thurgauer Rundwanderweg befinden. Östlich der Siedlung steigt der Wanderweg kurz an. Bevor der Pfad auf der Höhe im Wald verschwindet, weisst eine kleine Tafel darauf hin, dass für den Tanneggergrat Trittsicherheit und gute Schuhe erforderlich sind.

Schon bald befinden wir uns auf den Grat, der beidseitig sehr steile bis fast senkrechte Abgründe aufweisst. Vor allem auf der dunklen Nordseite schaut man nach unten ins Schwarze. Aber der beidseitige Baumbewuchs verleiht dem Wanderer eine subjektive Sicherheit. Ohne die Bäume wäre der Pulsschlag mit Sicherheit höher.

Etwa zwanzig Minuten tanzen wir auf dem teilweise recht schmalen Grat in Richtung Osten. Auf einer breiteren Gratfläche verführt uns eine Sitzbank zu einer kleinen Rast. Dann ziehen wir weiter und passieren nach gut 5 Minuten die Grundmauern des Wehrturms Tannegg, der vom Bischof von Konstanz im 13. Jahrhundert erbaut wurde.

Ab jetzt geht es abwärts. Durch Baumlücken haben wir freie Sicht auf die Häuser von Dussnang, die mehr als 100 Höhenmeter tiefer liegen. In gut 10 Minuten steigen wir einen Waldpfad über weite Kehren bis zur Ortschaft Tanegg ab. Dort zwingt uns ein Wanderwegweiser in eine Richtung (nach rechts) die uns spanisch vorkommt. Doch ein paar Meter weiter quert eine Brücke einen Bach und die Richtung stimmt wieder.

Schon nach ein paar Minuten Waldweg queren wir den Bach über eine alte, überdachte Holzbrücke wieder auf die andere Seite. Von dort sehen wir die zwei Kirchtürme von Dussnang, die wir auf einem nicht markierten Wiesenpfad ansteuern. Bei einem Gasthaus mündet der Pfad in die Dorfstrasse. Leider ist das Gasthaus geschlossen, doch auf der anderen Strassenseite sitzen ein paar Gäste vor einer anderen Gaststätte.

Mit dem Ausruf "Schau, da kommen schon die ersten Wanderer" (auf Schweizerdeutsch) werden wir empfangen. Noch bevor wir unser Hefeweizen getrunken haben, verschwindet die Sonne hinter einem Hügel. Während der Rast können wir mehrmals einen Bauern beobachten, der mit seinem grossen Traktor mit Gülle-Anhänger in einem Affenzahn ungebremst an einer Kreuzung von der Hauptstrasse abzweigt.

Die letzten zwei Kilometer stehen an. Nach wenigen hundert Metern verlässt die Wanderroute die Autostrasse und umgeht eine Siedlung westwärts. Wir erhaschen die letzten Sonnenstrahlen, die durch ein Tal noch ihren Weg zu uns finden. Vor uns sehen wir schon einen Weg, der am Waldrand steil ansteigt. Spätestens am Wanderwegweiser stirbt die Hoffnung, dass es nicht unser Weg sein soll.

Gegenseitig motivieren wir uns, den letzten Anstieg schnell hinter uns zu bringen. Nach ein paar anstrengenden Minuten sehen wir auf der Höhe durch eine Baumlücke die Häuser und das Kloster von Fischingen. In weniger als 10 Minuten laufen wir zur Durchgangsstrasse von Fischingen hinunter.

Bevor wir die Strasse überqueren, wollen wir ein herannahendes Motorrad abwarten. Doch wie der Motorradfahrer unsere Absicht erkennt, reduziert er seine Geschwindigkeit und lässt uns den Vortritt. Mit dieser positiven Erfahrung sind wir fast am Ende der Wanderung. Nur noch über eine Treppe zum Parkplatz des Klosters hinauf und am Kloster entlang bis zum Strassenrand, wo unser Auto abgestellt ist.

Bild 1: Kloster Fischingen

Bild 2: Erker in Fischingen

Bild 3: Kloster Fischingen

Bild 4: Haus in Fischingen

Bild 5: Wirtschaftsweg bei Fischingen

Bild 6: Waldweg

Bild 7: Hütte mit Grillstelle

Bild 8: Kloster Fischingen

Bild 9: Baumstumpf mit Zeichen

Bild 10: Kreuz in Baumrinde

Bild 11: Bauernhof Gnist

Bild 12: Laubweg

Bild 13: Baumpilz

Bild 14: Rotbüel

Bild 15: Berner Alpen

Bild 16: Rozbüel (Roopel)

Bild 17: Wasserreservior Rotbüel

Bild 18: Blick Richtung Hörnli

Bild 19: Haus von Zinggen

Bild 20: altes Schulhaus

Bild 21: Querschnitt

Bild 22: Ferienhaus

Bild 23: Blick durch Baumlücke

Bild 24: Misteln

Bild 25: Alpenblick

Bild 26: Reklame für Gasthaus

Bild 27: Gasthaus zum Freihof

Bild 28: alter Briefkasten

Bild 29: Türglocken

Bild 30: alte Tanksäule

Bild 31: Märzenbecher

Bild 32: Wanderwegweiser

Bild 33: Froschteich

Bild 34: Frosch mit Laich

Bild 35: Habärg

Bild 36: Habärg

Bild 37: Sitzberg

Bild 38: Waldweg

Bild 39: Pfad durch Stechpalmen

Bild 40: Gämswurz

Bild 41: Blick Richtung Säntis

Bild 42: Baumpilz

Bild 43: Pfad am Waldrand

Bild 44: altes Fahrrad

Bild 45: Hinweis zum Tanneggergrat

Bild 46: Tanneggergrat

Bild 47: Tanneggergrat

Bild 48: Mauerreste Wehrburg Tannegg

Bild 49: Infotafel Burg Tannegg

Bild 50: Säntis

Bild 51: Dussnang

Bild 52: Dussnang

Bild 53: Pfad Tanegg - Dussnang

Bild 54: Brücke bei Dussnang

Bild 55: Fischingen mit Kloster

Bild 56: Sonnenuntergang an der Thur bei Weiningen
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