Sa. 02.06.2012, Mittagplatte - Haupt | Sa. 23.06.2012, Pragelpass-Weg |
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Tatsächlich finden wir am nördlichen Ortsrand von Tamins gleich zwei Parkplätze, mit und ohne Markierungen. Am kleineren, unmarkierten Parkplatz hat der Energielieferant rhiienergie eine Karte mit verschiedenen Nordic Walking-Strecken aufgestellt. Gleich darauf zweigt ein Wirtschaftsweg nach links vom Asphaltsträsschen ab. Obwohl jegliche Markierung fehlt, trauen wir uns, den Wirtschaftsweg zu nutzen. Schon nach wenigen Minuten mündet der Wirtschaftsweg in eine Haarnadelkurve des Passsträsschens. Ein Wanderwegweiser zeigt Lawoitobel und Ringelspitz Hütte SAC in Richtung Süden an, wo ein breiter Wirtschaftsweg vom Passsträsschen abzweigt. Ein anderer Wanderwegweiser zeigt die Ringelspitz Hütte mit dem Zusatz "Winterweg" in Richtung Norden an. Über eine Stunde laufen wir die weiten Kehren des sanft ansteigenden Wirtschaftsweges durch den kühlen Sagiwald hinauf. Wir sind überrascht, dass wir in der Zeit auf eine Distanz von fast 4 km über 500 Höhenmeter gewonnen haben. Baumlücken geben Richtung Süden gelegentlich einen Blick auf den Hinterrhein mit den Ortschaften Bonaduz und Rhäzüns frei. Vom Wirtschaftsweg der stellenweise auf der rechten Seite von senkrechten Felswänden begleitet wird, inzwischen mit grünen Mittelstreifen, zweigt an einem Wanderwegweiser ein schmaler Pfad nach links ab. Wir befinden uns jetzt über dem Lawoitobel, in dem tief unten deutlich hörbar der Lawoibach braust. Spürbar erhöht sich die Steigung des Pfades, was sich besonders durch erhöhten Schweissfluss von der Stirn (natürlich in die Augen, vermischt mit Sonnenschutz) bemerkbar macht. In 25 Minuten steigen wir 200 Höhenmeter zu einer wunderschönen Hütte bei Vorder Säss auf. Jetzt haben wir eine Pause wirklich verdient. Ein Tisch mit zwei Bänken vor der Hütte zwingt förmlich dazu. Nach einer halben Stunde sind wir zu weiteren Anstrengungen motiviert. Langsam nähern wir uns dem Lawoibach. Nach etwas mehr als einem Kilometer verläuft der Pfad in wenigen Metern Abstand parallel zum Bachverlauf weiter. Der Wald weicht einem offenen Gelände mit kleineren Baumgruppen und einzelnen Lärchen, die gerade erst neue Nadeln bekommen haben. Vereinzelt decken Schneereste den Lauf des Baches ab. Durch Steine und Sand haben die Schneeflecken ihre weisse Farbe eingebüsst, aber das Wasser des Baches, das unterm Schnee verschwindet und ein paar Meter weiter wieder hervorsprudelt, ist glasklar. Eine Holzbrücke über den Bach hat den vergangenen Winter nicht unbeschadet überstanden. Glücklicherweise ist der Bach hier nicht so breit, so dass wir von Stein zu Stein darüber hüpfen können. Auf der anderen Bachseite laufen wir noch gut 10 Minuten bis zum Erreichen der Hütte am Hinter Säss. Das Hinter Säss liegt knapp 250 Höhenmeter über Vorder Säss. Bäume werden jetzt mehr und mehr von Latschenkiefern abgelöst. Ab und zu steht eine Lärche schräg in der Landschaft. Die Schneereste werden häufiger und decken an mehreren Stellen nicht nur den Bach, sondern auch den Pfad zu. Jetzt wieder im steileren Gelände, steigen wir den kurvigen Pfad etwas mehr als 200 Höhenmeter an und überqueren dabei einige Schneefelder. Über eine defekte Brücke kreuzt der Pfad den Bach ausgerechnet bei einem tiefen Einschnitt. Zwar ist die Brücke aus Beton, doch sie hat einen Knick nach unten und das Geländer wurde von den winterlichen Gewalten weggedrückt. Vorsichtig balancieren wir ohne die Möglichkeit uns festzuhalten über den beschädigten Betonstreifen. Die Brücke hält unserem Übergewicht stand. Richtung Süden sehen wir jetzt durch das Tal des Lawoibaches viele schneebedeckte Gipfel der Schweizer Alpen. Ein Wiesenpfad schlängelt sich weiter aufwärts. Nach 20 Minuten weht vor uns die Schweizer Fahne bei der Ringelspitzhütte. Die Hüttenwirtin erwartet uns schon. Sie hat heute Übernachtungsgäste und ist extra auf Grund unseres Anrufes etwas früher zur Hütte aufgestiegen, damit sie uns bewirten kann. Sie serviert uns eiskaltes Dosenbier von einer Brauerei, die ihren Namen von Nachbarberg geliehen hat. Viele Gipfel, die wir von hier aus sehen, kann die Hüttenwirtin beim Namen nennen. Nach 1:20 Stunden werden die ersten Mitwanderer unruhig und wir beenden die Rast am höchsten Punkt unserer Wanderung. Über Wiesenpfade laufen wir in einer viertel Stunde zur Grossalp hinab. Die Gebäude der Alp waren schon von der Ringelspitzhütte aus zu sehen. Noch ist die Alp und deren Umgebung blitzeblank sauber, denn für die Rinder hat die Saison noch nicht begonnen. Wir schauen noch einmal zurück, auf den unscheinbaren kleinen Hügel, auf dem inmitten von Latschenkiefern die Ringelspitzhütte sitzt und folgen dann einem Wirtschaftsweg in Richtung Osten. Schon nach wenigen Hundert Metern zweigt nach links ein Pfad ab, der uns natürlich lieber ist, als der breite Wirtschaftsweg. Wieder und wieder sehen wir rückblickend, zwischen den runden Hügeln im Vordergrund, die steile Spitze des Ringelspitz. Eine weite Kehre des Wirtschaftsweges kürzt der Wiesenpfad ab und kreuzt diesen nach einem Abstieg von ungefähr 70 Höhenmetern wieder. Dann säumen mehr und mehr grüne Lärchen den Wegesrand. Durch Baumlücken sehen wir immer wieder durchs Taminatal bis hin zur Schesaplana und kurze Zeit später blicken wir auf der anderen Seite in das Rheintal hinab, wo sich der Hinterrhein bis nach Reichenau schlängelt und sich dort mit dem Vorderrhein vereint. Nicht mehr enden wollende Hohlwege gehen abwärts, abwärts, abwärts, über lange Strecken hinweg sichtbar. Fast eine dreiviertel Stunde steigen wir so von der Grossalp ab. An einem Aussichtspunkt machen wir noch einmal Halt und schauen durch eine Baumlücke in Richtung Süden. Kurz darauf tritt der Pfad aus dem Wald und mündet nach weiteren fünf in einen Wirtschaftsweg. Von hier sehen wir jetzt recht gut den markanten Ringelspitz und die imposanten Orgeln. Zum ersten mal fällt uns im Westen ein interessanter Felsturm auf, der laut Karte auch Turm heissen muss. Knapp zehn Minuten folgen wir dem Wirtschaftsweg bis zu den Gebäuden am Kunkelspass. Glücklicherweise handelt es sich bei einem der Gebäude um ein Gasthaus, dessen Terrasse wir sofort für eine Einkehr nutzen. Zwei Varianten bieten sich nach der Pause an, nach Tamins zurück zu laufen. Wir verschmähen das Passsträsschen und entscheiden und für den Weg durch das Foppaloch, der mit einer Gehzeit von anderthalb Stunden sogar eine Viertelstunde kürzer ist, als auf dem das Passsträsschen. Über die Wiesen verlassen wir das Gasthaus Richtung Osten und passieren dabei einen Kaskadenbrunnen, zusammengesetzt aus mehreren ausgehöhlten Baumstämmen. Dann verschwindet der Pfad, und somit auch wir, im Wald. An der Öffnung eines elektrischen Weidezauns begegnen wir einem Biker, der den gleichen Weg nehmen will, wie wir. Daraus die Schlussfolgerung abzuleiten, es handle sich um einen gemütlichen Spazierweg, wäre ein schwerer Irrtum. Eine halbe Stunde steigen wir den schmalen und steinigen Pfad durch den dunklen Wald fast 250 Höhenmeter hinab. An manchen Passagen müssen wir an den Biker denken, vor allem dann, wenn wir eine berechtigte Bremsspur sehen. Erst jetzt sehen wir über unseren Köpfen senkrecht und überhängend aufragende Felswände. Laut einer Tafel an einem Wanderwegweiser befinden wir uns nun im Foppaloch. Noch weitere zweihundert Höhenmeter steigen wir den Pfad ab, passieren dabei so manchen steilen Schotterhang, bis der Pfad in das Passsträsschen mündet, auf dem wir gemütlich in 25 Minuten bis zum Ortsrand von Tamins laufen. | ||||||||||||||||||
Bild 1: Kirche von Tamins | ||||||||||||||||||
Bild 2: Orchidee | ||||||||||||||||||
Bild 3: Hinterrhein und Bonaduz | ||||||||||||||||||
Bild 4: Felswand im Sagiwald | ||||||||||||||||||
Bild 5: Vorder Säss (1422m) | ||||||||||||||||||
Bild 6: Wiesenblumen | ||||||||||||||||||
Bild 7: Schmetterling | ||||||||||||||||||
Bild 8: Felswand am Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 9: Baumstämme | ||||||||||||||||||
Bild 10: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 11: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 12: defekte Holzbrücke | ||||||||||||||||||
Bild 13: defekte Holzbrücke | ||||||||||||||||||
Bild 14: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 15: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 16: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 17: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 18: Hinter Säss (1667m) | ||||||||||||||||||
Bild 19: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 20: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 21: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 22: Felswand | ||||||||||||||||||
Bild 23: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 24: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 25: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 26: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 27: Lawoibach | ||||||||||||||||||
Bild 28: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 29: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 30: Schneereste | ||||||||||||||||||
Bild 31: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 32: defekte Betonbrücke | ||||||||||||||||||
Bild 33: defekte Betonbrücke | ||||||||||||||||||
Bild 34: Schneereste | ||||||||||||||||||
Bild 35: Lawoital | ||||||||||||||||||
Bild 36: Berglandschaft | ||||||||||||||||||
Bild 37: Brunnen unter Ringelspitzhütte | ||||||||||||||||||
Bild 38: Calanda | ||||||||||||||||||
Bild 39: Blick zur Grossalp | ||||||||||||||||||
Bild 40: Ringelspitzhütte (2000m) | ||||||||||||||||||
Bild 41: Ringelspitz unter der Wolke | ||||||||||||||||||
Bild 42: Blick Richtung Schesaplana | ||||||||||||||||||
Bild 43: Ringelspitzhütte (Bildmitte) | ||||||||||||||||||
Bild 44: Grossalp (1833m) | ||||||||||||||||||
Bild 45: Grossalp | ||||||||||||||||||
Bild 46: Weiden bei Grossalp | ||||||||||||||||||
Bild 47: Blick ins Taminatal | ||||||||||||||||||
Bild 48: Wirtschaftsweg auf Grossalp | ||||||||||||||||||
Bild 49: Ringelspitzhütte (li.), Ringelspitz (Mitte) | ||||||||||||||||||
Bild 50: Blick Richtung Calanda | ||||||||||||||||||
Bild 51: Blick zum Hinterrhein | ||||||||||||||||||
Bild 52: Bergwiese | ||||||||||||||||||
Bild 53: Lärchen Nähe Kunkelspass | ||||||||||||||||||
Bild 54: Orglen | ||||||||||||||||||
Bild 55: Ringelspitz | ||||||||||||||||||
Bild 56: Turm und Säsagit (li.) | ||||||||||||||||||
Bild 57: Gebäude am Kunkelspass | ||||||||||||||||||
Bild 58: Kaskaden-Brunnen am Kunkelspass | ||||||||||||||||||
Bild 59: Felswand am Foppaloch | ||||||||||||||||||
Bild 60: Foppaloch | ||||||||||||||||||
Bild 61: Fels am Foppaloch | ||||||||||||||||||
Bild 62: Girsch, Blick Richtung Norden | ||||||||||||||||||
Bild 63: Girsch, Blick Richtung Norden | ||||||||||||||||||
Bild 64: Cowboy | ||||||||||||||||||
Bild 65: Blick Richtung Foppaloch | ||||||||||||||||||
Bild 66: überschwemmte Wiese | ||||||||||||||||||
Bild 67: Bach | ||||||||||||||||||
Bild 68: Kirche von Tamins |
Sa. 02.06.2012, Mittagplatte - Haupt | Sa. 23.06.2012, Pragelpass-Weg |