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Mit der einzigen Zweiseil-Umlaufbahn der Schweiz lassen wir uns in Vierergondeln von Bad Ragaz auf die Hochebene Pardiel befördern. Mit Rollen laufen die Gondeln auf einem Trageseil, während sie durch ein Zugseil nach oben gezogen werden. Die bequemen 1100 Höhenmeter kosten 26 SFR. Auf dem Heidipfad, einem schmalen Kiesweg, laufen wir bis zum Aussichtspunkt Schwarzbüel (4-Länder-Blick). Der Blick hat sich aber heute in ein Wolkenkleid eingehüllt. Man hat ihn wohl bei schönem Wetter, wo sicher auch die Badeschlappen im Gänsemarsch gehen, denn der gut ausgebaute Weg verläuft konstant auf einer Höhe. Inzwischen hat auch leichter Regen eingesetzt, der uns bis zum Gipfel begleiten wird und in seiner Intensität proportional zu den Höhenmetern zu sein scheint. Ab Schwarzbüel geht ein Pfad durch eine angeblich romantische Hochmoorlandschaft steil hinauf. Wir sind so in Regenkleidung eingehüllt, dass wir auch kaum den Viltersersee wahrnehmen, den der Pfad unmittelbar streift. Auf der Höhe folgen wir einem Wegweiser in Richtung Pizolhütte. Bis zu einem Schneefeld sind die roten Markierungen auf den Steinen gut zu erkennen. Durch den Regen sind im Schneefeld keine Spuren zu sichtbar. So kommen wir vom Pfad ab und stehen schliesslich ratlos in dichten Wolken und weglosem Gelände. Bergauf muss es gehen und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wie ein kleines Häuschen in Sicht kommt, ist unser erster Gedanke, vor Wind und Regen unterzustehen. Aber das Häuschen bietet weder Schutz noch Einlass. Der Versuch scheitert, auf der Wanderkarte unsere Position zu finden. Falsche Kleidung lässt so Manchen frösteln, so dass wir bald diesen ungastlichen Ort wieder verlassen. Wir finden die roten Markierungen wieder und folgen bis zu einem Wegweiser, der die Pizolhütte in einer ungeahnten Richtung ausweist. Haben wir in Nebel und Wolken so die Orientierung verloren? Es scheint so, denn plötzlich taucht vor uns der Wangsersee und gleich dahinter die Pizolhütte auf. Genau so plötzlich reisst die Wolkendecke auf und wärmende Sonnenstrahlen treffen auf uns. Fast vergessen ist der Regen, auch wenn immer wieder Wolkenschwaden kurzzeitig die Sonne verdecken. Mühsam eichen wir unseren inneren Kompass neu und begreifen, wo wir vom richtigen Weg abgekommen sind. Auf der Höhe wandern wir nun von der Pizolhütte zum Bergrestaurant Laufbödenstübeli, das wir im Nebel zuvor nur ganz knapp verfehlt hatten. Beide Berghäuser halten noch ihren Winterschlaf, obwohl sie im Winter Hochsaison haben. Von Laufböden geht es teilweise am Lift entlang über den Bergrücken Zanuzegg auf einem Güterweg hinunter bis Pardiel. Aus Mangel an Fahrgästen hat die Seilbahn ihren Betrieb unterbrochen. So kehren wir noch im Berggasthaus Pardiel ein, bis uns die Seilbahn wieder nach Bad Ragaz befördert.