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Leutschachhütte (331)
Sonntag 31.07.2011

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Jestetten - Bülach - Kloten - Nord-/Westumfahrung Zürich - Goldau - Axenstrasse - Erstfeld - Amsteg - Intschi   

Route: Arnisee - Hinter Arni - Heitersbüel - Nidersee - Leutschachhütte - Obersee - Langschälengrätli - Sunnig Grat - Sunniggrathütte - Arnisee

Gehzeit: ca. 6:00 h
Arnisee - Hinter Arni ... 0:15 h
Hinter Arni - Heitersbüel ... 0:20 h
Heitersbüel - Abzweit Sunniggrat ... 0:30 h
Abzweit Sunniggrat - Leutschachhütte ... 1:20 h
Leutschachhütte - Langschälengrätli ... 1:45 h
Langschälengrätli - Sunnig Grat ... 0:25 h
Sunnig Grat - Sunniggrathütte ... 0:15 h
Sunniggrathütte - Arnisee ... 0:55 h
Arnisee - Seilbahn ... 0:15 h

Höhendifferenz: ca. 1000m

Distanz: ca. 16km


        ähnliche Wanderung siehe auch:   31.08.2005 (Mi) Sunnig Grat (107)




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Jede Menge Gratisparkplätze stehen in Inschi, unweit der Seilbahnstation, zur Verfügung. Obwohl laut Internet für heute auf Arni ein Gottesdienst angesagt ist, sind wir die einzigen Fahrgäste. Als ob man auf uns gewartet hätte, fährt die Seilbahn sofort los. Das Retour-Ticket für einen Transport über 700 Höhenmeter ist für Schweizer Verhältnisse mit 14 CHF erstaunlich günstig.

Leider transportiert uns die Seilbahn nicht über die Wolkendecke, so dass wir von der umgebenen Bergkulisse noch keine Ahnung haben. Etwas abseits des Arnisee steigen wir bei bedecktem Himmel aus der kleinen Kabine. Schon nach wenigen hundert Metern reisst die Wolkendecke über dem Arnisee auf und es gibt einen ersten Ausblick auf einen benachbarten Dreitausender.

An einer Informationstafel am Ufer des Arnisee hängen jede Menge Wanderwegweiser, die mehrere Strecken zur Leutschachhütte anbieten. Die angekündigten Gehzeiten liegen zwischen 2h 45min und 4h 40min, letzteres als Bergweg blauweiss markiert. Wir entscheiden uns für den einfacheren und zeitlich kürzeren Weg über Furt.

In der ersten Viertelstunde laufen wir, ideal zum aufwärmen, auf einem breiten Weg westwärts, bis Hinter Arni. Dort lesen wir auf einer Holztafel, dass die Leutschachhütte bewartet ist. Das bedeutet, ein Hüttenwart befindet sich oben und die Hütte ist bewirtet. Ein Naturlehrpfad führt zur SAC-Hütte. Deshalb sind in bestimmten Abständen Holztafeln angebracht, mit kurzen Infos zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Mit Blick in das nebelverhangene Tal Leitschach, steigen wir jetzt auf schmalerem Pfad weitere 15 Minuten leicht an und stossen an einen hausgrossen Felsbrocken, an dem unter dem Stierkopf des Kantonswappen eine Tafel verrät, dass wir uns am geometrischen Mittelpunkt des Kanton Uri befinden.

Entlang des Baches geht es weiter mässig aufwärts. Mehr und mehr geben Wolkenlückeen felsige Gipfel benachbarter Berge frei und darüber leuchtet blauer Himmel. Wir passieren eine neue Holzhütte und queren über eine Holzbrücke den rauschenden Bach. Ein Wanderwegweiser bietet jetzt zwei Varianten zur Leutschachhütte an, den Höhenweg und den Hüttenweg. Wir entscheiden uns für Letzteres und behalten uns den Höhenweg für den Rückweg auf.

Zwei kleine Kälber kommen uns auf dem Wanderweg entgegen. Sie werden aber von ihrer Mutterkuh, die ihnen fürsorglich hinterher trottet, streng bewacht. Wie wir ein Kalb streicheln wollen, schubst die Mutterkuh ihr Kleines beiseite. An einer Holztafel hängt die Spis-Charte des Alpbeizli Furt. Wir lassen das Beizli links liegen uns setzen unseren Marsch fort.

Vorbei an einem Wasserfall wird es jetzt erheblich steiler. Im Zickzack geht es bis zu einem Fels hinauf, an dessen Wand eine Kette befestigt ist. Wir balancieren auf zwei Balken über einen Bach und gehen zunächst ebenerdig auf einen smaragdgrünen See zu. Selbst im Schatten der Wolken leuchtet der See fast unnatürlich. Und traut sich mal ein Sonnenstrahl durch eine Wolkenlückee auf die Seeoberfläche, ist es kaum mehr auszuhalten.

Weit über unseren Köpfen weht die Schweizer Flagge, dort muss wohl die Leutschachhütte sein, die auf der zweidimensionalen Karte nur knapp 200m vom Ufer des Nidersee liegen soll. Über mehrere Serpentinen steigen wir in etwa 10 Minuten zur wunderschönen Leutschachhütte hinauf. Auf der Terrasse finden wir einen sonnigen Platz, denn über uns öffnen sich die Wolken.

Immer wieder zeigen sich benachbarte Berggipfel zwischen den Wolkenlückeen und verschwinden auch genauso so schnell wieder hinter vorbeiziehenden Wolkenfetzen. Wir hoffen auf völliges Aufklaren und bleibe sitzen und sitzen und sitzen. So erleben wir die längste, aber kurzweiligste Pause in unserer Wandergeschichte. Wie bei einem Alpenflug ändert sich laufend die Kulisse.

Auch nach 3 Stunden Pause würden wir nicht aufbrechen, würde nicht die letzte Seilbahn am Arnisee um 19:55 Uhr ins Tal fahren. Auf der Karte sehen wir, dass ein weiterer See, der Obersee, in Hüttennähe liegt und vom Hüttenpersonal erfahren wir, dass es sich lohnt, einen Abstecher dort hin zu machen.

Wir folgen dem Wanderwegweiser, der nach Norden den Höhenweg zur Sunnigrätli Hütte anzeigt. Da nach wenigen hundert Metern immer noch keine Abzweigung zum Obersee auftaucht, laufen wir einfach weglos nach links, in der Hoffnung, so auf den See zu stossen. Tatsächlich liegt er schon wenige Minuten später vor unseren Füssen.

Die gegenüberliegende Felswand bildet sich so deutlich in der spiegelglatten Seeoberfläche ab, dass die Uferlinie kaum zu erkennen ist. Kolonnen von Sílberdisteln säumen das diesseitige Ufer. Ein Wanderer scheint auf dem Floss am Seeufer zu schlafen. Wir drücken unseren Stempel in das Gipfel(?)buch, das in einem Militärfessnapf in Ufernähe deponiert ist und kehren zurück auf unseren Höhenweg.

An einem grossen Felsbrocken teilt sich der Wanderweg. Ein blauweiss markierter Panoramaweg zweigt nach links ab. Wir bleiben auf dem Höhenweg zum Sunniggrat, der rotweiss markiert ist. Der schmale Höhenweg wendet sich allmählich Richtung Osten und fällt leicht ab. Zwar sehen wir in das Tal Leitschach, durch das wir aufgestiegen waren, doch die Gipfel verhüllen sich in Wolken.

Eine kurze, mit Ketten gesicherte Passage steigen wir mit Handeinsatz ab. Nach einer guten Stunde steigt der Pfad ordentlich an und erreicht schliesslich über ein Schotterfeld am Langschälengrätli wieder die Höhe der Leutschachhütte. Von hier sehen wir auf eine Hochebene mit mehreren kleinen Seen und dahinter den Sunnig Grat mit Gipfelkreuz. Erst bei genauem Hinsehen entdecken wir an einem der Seen auch die Sunniggrätli Hütte.

Vom Langschälengrätli steigen wir in nördliche Richtung etwa 100 Höhenmeter ab und schwenken dann nach Osten, auf den Sunnig Grat zu. Nach einem nicht erwähnenswerten Gegenanstieg nähern wir uns durch Kiefernlatschen und Heidelbeersträucher dem Gipfelkreuz des Sunnig Grat. Linkerhand können wir im Dunst gerade noch so den Urner See erkennen.

Etwas langsamer als erwartet nähert sich das Gipfelkreuz, das doch schon seit geraumer Zeit zum Greifen nahe schien. Doch schliesslich nehmen wir über massive Felsblöcke die letzten Hürden zum Gipfelziel. Obwohl sich manche Nachbargipfel in Wolken verstecken ist die Aussicht fantastisch. Der benachbarte Dreitausender, der Bristen, hat nur eine Wolkenkragen. Auch bis zum Fuss des Bristen ist die Sicht frei und wir sehen dort den Ort Amsteg und den Eingang in das Maderanertal.

Steil unter uns liegt der Arnisee auf einer schattigen Hochebene. Etwas abseits des Seeufers ist die Bergstation der Gondelbahn zu sehen, wo unsere Wanderung begonnen hat und enden wird. Wegen der fortgeschrittenen Stunde und der Unsicherheit, den Fahrplan der Seilbahn richtig interpretiert zu haben, verweilen wir nur kurz am Gipfel.

Auf dem kürzesten Weg steuern wir die Sunniggrätli Hütte an, die etwas mehr als 50 Höhenmeter südwestlich unter uns liegt und erreichen sie etwa in einer viertel Stunde. Vom Hüttenwirt erfahren wir, dass die letzte Seilbahn erst in 3 Stunden fährt. Das animiert uns dazu, auf der Terrasse der Hütte noch eine Zeit lang zu verweilen.

Im Schatten einer Wolke, die einfach nicht weichen will, kommen wir langsam ins Frösteln, so dass wir den letzten Abstieg von etwa 650 Höhenmetern in Angriff nehmen. Der schmale Pfad führt zunächst durch sumpfiges Moorgebiet, mit Heidelbeerstäuchern und Kiefernlatschen. Dann geht es im Zickzack steil durch den Wald hinunter.

Der offizielle Pfad ist oftmals wegen unzähliger Abkürzungsspuren schlecht erkennbar. So freuen wir uns über jede rote Markierung an einem Baum oder Stein. Nasser Boden und rutschige Wurzeln erfordern hohe Aufmerksamkeit. Aber als geübte Wanderer erreichen wir das Ufer des Arnisee nach weniger als einer Stunde.

Der kürzeste Weg zur Seilbahnstation wäre jetzt gegen den Uhrzeigersinn um den See. Wir umrunden den See jedoch in entgegengesetzter Richtung. Über eine Treppe taucht der Weg in den Wald ein. Im Wald ist der ufernahe Weg bestens mit Holzspänen und Holzstegen präpariert.

Bei der Seilbahnstation wartet bereits eine Familie auf die Abfahrt der Bahn. Zusammen mit uns wird die Kabine jedoch voll, so dass die Wartezeit entfällt und die Seilbahn unverzüglich abfährt.

Bild 1: Wolkenloch am Arnisee

Bild 2: Wolkenloch am Arnisee

Bild 3: Sennhütte

Bild 4: Raupenkarre

Bild 5: Infotafel Leutschachhütte
www.leutschach.ch

Bild 6: Wanderwegweiser

Bild 7: Bach im Tal Leitschach

Bild 8: Geometrischer Mittelpunkt

Bild 9: Wanderweg im Leitschach

Bild 10: Alpenblumen

Bild 11: Geräteschuppen am Fels

Bild 12: Kuhfamilie

Bild 13: Mutterkuh mit Kalb

Bild 14: Glockenblume

Bild 15: Wasserfall bei Furt

Bild 16: Tafel am Naturlehrpfad

Bild 17: Blick ins Leitschach

Bild 18: Wolken

Bild 19: kettengesicherter Pfad

Bild 20: Nidersee

Bild 21: Pfad am Nidersee

Bild 22: Nidersee

Bild 23: Wolkenlückee

Bild 24: Nidersee

Bild 25: Alpenblumen

Bild 26: Leutschachhütte (2208m)

Bild 27: Wolken über der Leutschachhütte

Bild 28: Wolkenloch

Bild 29: Leutschachhütte

Bild 30: Wolkenloch

Bild 31: Aussichtsterrasse

Bild 32: Kantonswappen

Bild 33: Wolkenloch

Bild 34: Wolkenloch

Bild 35: Wollgras

Bild 36: Leutschachhütte

Bild 37: purpurroter Enzian

Bild 38: Leutschachhütte

Bild 39: Wachhund

Bild 40: Wolkenlücke

Bild 41: Tiefblick

Bild 42: Berggipfel

Bild 43: Nidersee

Bild 44: Wolkenlückeen

Bild 45: Wolkenlückeen

Bild 46: Leutschachhütte

Bild 47: Leutschachhütte

Bild 48: weglos zum Obersee

Bild 49: Obersee

Bild 50: Obersee

Bild 51: beim Obersee

Bild 52: Obersee

Bild 53: Obersee

Bild 54: Disteln am Obersee

Bild 55: Leutschachhütte

Bild 56: Leutschachhütte

Bild 57: Alpenblumen

Bild 58: Höhenweg

Bild 59: Blick zum Sunnig Grat

Bild 60: Sunnig Grat unter Wolken

Bild 61: Sunnig Grat und Gr. Windgällen

Bild 62: Sunniggrätli Hütte und Bristen

Bild 63: Sunnig Grat und Gr. Windgällen

Bild 64: Blick Richtung Urner See

Bild 65: Sunnig Grat (2033m)

Bild 66: Sunnig Grat und Bristen

Bild 67: Blick zum Arnisee

Bild 68: Amsteg und Maderaner Tal

Bild 69: Sunniggrätli Hütte

Bild 70: See bei Sunniggrätli Hütte

Bild 71: See bei Sunniggrätli Hütte

Bild 72: Wolken

Bild 73: Arnisee

Bild 74: Arnisee

Bild 75: Arnisee

Bild 76: Arnisee

Bild 77: Waldweg am Arnisee

Bild 78: Arnisee

Bild 79: Steg am Arnisee

Bild 80: Arnisee

Bild 81: Berggasthaus
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