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Hüttchopf - Töss (184)
Sonntag 09.09.2007

Anfahrt: Singen - Konstanz - Winterthur - Turbenthal - Bauma - Fischenthal (740m)   

Route: Fischenthal - Hüttchopf (1232m) - Bruederegg - Wolfsgrueb - Schwämi - Allmeind - Tössscheid - Buri - Tannen - Fischenthal

Gehzeit: ca. 6:00 h
Fischenthal - Hüttchopf ... 1:10 h
Hüttchopf - Wolfsgrueb ... 1:20 h
Wolfsgrueb - Allmeind ... 1:10 h
Allmeind - Buri ... 1:20 h
Buri - Fischenthal ... 1:00 h

Höhendifferenz: ca. 950m

Distanz: ca. 20km


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Der Wanderführer beschreibt eine Wanderung über die höchsten Gipfel des Tössberglandes. Wir wollen diese Tour zu einer Rundwanderung umwandeln. Auf dem Parkplatz unterhalb der Kirche von Fischenthal stellen wir unser Fahrzeug ab. An der gegenüberliegenden Strassenseite zeigt ein Wanderwegweiser an, dass dies ein guter Ausgangspunkt für unsere Rundtour ist.

Ganz gemütlich beginnt die Wanderung. Nach etwa 400 Meter auf einem Dorfsträsschen stossen wir auf die Zufahrtsstrasse zum Ortsteil Fischtel, auf der wir die Eisenbahnlinie überqueren. Dann zweigt auch schon der Wanderweg ab. Nach einer Treppe durch ein kleines Wandstück wird es sofort ziemlich steil. Ein schmaler Pfad steigt über eine Bergwiese entlang eines Zaunes steil an.

Der Pfad mündet in einen Landwirtschaftsweg, der nicht weniger steil ansteigt. Nach etwa 20 Minuten stehen wir beim Anwesen Tannen bereits mehr als 200 Höhenmeter über Fischenthal und bestaunen auf einer Weide einen pechschwarzen Ochsen mit einem Nasenring. Ein Wanderwegweiser zeigt 50 Minuten Gehzeit zum Hüttchopf, unserem ersten Etappenziel, an. Wir verlassen den Landwirtschaftsweg und folgen einem Pfad, der teilweise durch den Wald, teilweise am Waldrand entlang, stetig nach oben führt.

Bald taucht der nackte Grasszipfel vor unseren Augen auf. Je mehr wir ihm näher kommen, um so steiler erscheint er uns. Ab einer Weggabelung, wo der Hüttchopf umgangen werden kann, steigen wir noch einmal 70 Höhenmeter weglos über feuchte Wiesen bis zum Gipfel hinauf. Ein wackeliges Gipfelkreuzchen ist an einem Wanderwegweiser angelehnt. Über den Wanderwegweiser hat wohl eine bergsteigende Kuh ihre Glocke gehängt. Eine Sitzbank umkreist die Komposition von Gipfelkreuz, Wanderwegweiser und Kuhglocke.

Trotz Wolken ist die Rundumsicht beeindruckend, beschränkt sich jedoch hauptsächlich auf das Zürcher Oberland. Wegen der Fernsehtürme erkennen wir den Bachtel und das Hörnli am einfachsten. Nur ganz kurz schaut der Gross Aubrig aus den Wolken heraus und der Grosse Mythen sieht selbst wie eine grosse, graue Wolke aus. Wir verteilen uns rund um das Kreuz auf der kreisrunden Sitzbank und rasten ein paar Minuten.

Ebenfalls weglos steigen wir vom Gipfel des Hüttchopf gen Süden ab. Nach wenigen Minuten stehen wir zusammen mit weidenden Kühen 80 Meter tiefer beim Anwesen Überzütt im Morast. Die Löcher, die die Kühe mit ihren schmalen Hufen in den Boden getreten haben, haben sich beim letzten Regen mit Wasser gefüllt. Wir versuchen jetzt, an allen Wasserlöchern vorbei zu jonglieren. Das gelingt nicht immer, vor allem, wenn hohes Gras die Wasserlöcher verdeckt.

Unser nächstes Etappenziel heisst Wolfsgrueb. Viele Wege führen dort hin. Offensichtlich ist Wolfsgrueb mit dem PKW erreichbar, denn teilweise ist die Bezeichnung Wolfsgrueb auf dem Wanderwegweiser durch ein Parkplatzsymbol ergänzt. Eine steile Abkürzung, die als direkter Abstieg bezeichnet ist, lassen wir rechts liegen. Aber auch der von uns gewählte Weg fällt nach einigen hundert Metern durch einen Wald steil ab. Am Bruederegg finden wir an einem kleinen, mit Moos bewachsenem Holzhäuschen einen weiteren Wanderwegweiser.

Hier kreuzen sich einige Wanderwege. Die Wanderwegweiser fordern eine Bauchentscheidung von uns, denn zwei verschiedene Wege führen nach Wolfsgrueb. Der um 10 Minuten längere Weg ist mit den Farben rot-weiss markiert, was auf einen Wanderweg hinweist. Wir erhoffen, dass ein Wanderweg interessanter als ein normaler Fussweg ist, und entscheiden uns für den rot-weiss markierten Wanderweg.

Nach einem weiteren Abstieg um mehr als 100 Höhenmeter erreichen wir einen breiten Weg, der sichtbar von der Natur zurück erobert wird. Er führt auf einem Felsband entlang einer Höhenlinie und senkrechten Nagelfluhwänden, mehr als 2 Kilometer bis zur Wolfsgrueb. Auf diesem wenig anstrengenden Abschnitt sind wir jedoch fast eine Stunde unterwegs, denn immer wieder hindern uns Fotomotive am Weitergehen.

Viele mehrstufige, kleine und grössere Wasserfälle sind beidseitig des Weges zu bestaunen. Rechterhand fällt das Wasser von den senkrechten Nagelfluhblöcken herunter, nicht selten in Moos eingebettet. Linkerhand fallen die Wassermassen steil in die Tiefe. An einigen Stellen haben die Wassermassen teile des Weges mitgerissen. Sogar einzelne Pflanzen haben sich an den senkrechten Nagelfluhwänden angesiedelt.

Bei Wolfsgrueb treffen wir auf die ersten Wanderer und andere Touristen, seit dem Aufbruch zur Wanderung, und das gleich zahlreich. Kein Wunder, denn eine Asphaltstrasse führt zum Parkplatz bei Wolfsgrueb und in 30 Minuten Fussmarsch ist das Berggasthaus Scheiddegg zu erreichen. Wir entscheiden uns für die entgegengesetzte Richtung. Unser nächstes Etappenziel heisst Schwämi.

Auf einem breiten Schotterweg steigen wir bei fast 3 Kilometern Distanz nur etwa 100 Höhenmetern an und erreichen so das Anwesen Schwämi in nahezu ausgeruhtem Zustand. Trotzdem gestatten wir uns hier eine Vesperpause. Da der Tag noch jung ist, wollen wir nicht den kürzesten Weg zur Tössscheidi nehmen, sondern entscheiden uns für einen Umweg in Richtung Hand, damit wir bis zur Tössscheidi an der Hinteren Töss entlang laufen können.

Ein absteigender Pfad durch den Wald geht bald in einen Wiesenpfad über und schon nach 20 Minuten erreichen wir unterhalb von Hand die Abzweigung bei Allmeind. Von hier aus ist der Blick frei bis zum Gipfel des Hüttchopf und über den tiefen Taleinschnitt der Hinteren Töss. Der Pfad führt an einem alten Bauernhaus vorbei und fällt durch den Wald etwa 150 Höhenmeter ab, bis zum Ufer der Hinteren Töss.

Der Umweg über Allmeind stellt sich als Gewinn heraus. Ein Schotterweg verläuft etwas 1,5 Kilometer direkt an der Hinteren Töss entlang. Immer wieder fallen Wasser von den steilen Nagelfluhwänden herunter. Felsen und Bäume sind vielerorts von grünen Moosmatten überzogen. Nach 20 Minuten überqueren wir bei Bachscheid die Hintere Töss. Bei einer Unterstandshütte mit Grillstelle und Brunnen machen wir eine kurze Trinkpause.

Am rechten Ufer der Hinteren Töss laufen wir anschliessend in 10 Minuten zur Tössscheidi. Hier treffen die Hintere Töss und die Vordere Töss zusammen und fliessen als Töss weiter, über Steg und Winterthur, bis sie bei Tössegg in den Rhein münden. Wir bleiben dem Tössufer noch etwas treu und entdecken nach weiteren 20 Minuten einen wunderschönen Wasserfall, der linkerhand von einem Felsvorsprung sein Wasser in einen Teich fallen lässt.

Noch einmal 20 Minuten tössabwärts finden wir die Abzweigung zum Anwesen Tannen. Das bedeutet für uns 210 Meter Aufstieg durch den Tösswald. Trotz langsamen Schritten stehen wir in knapp 30 Minuten auf der Höhe und besuchen noch einmal den pechschwarzen Ochsen, den wir morgens schon gesehen haben. Jetzt geht es nur noch abwärts, den gleichen Weg, den wir uns morgens hinauf gequält haben, nur schneller. Eine halbe Stunde später stehen wir am Parkplatz in Fischenthal.

Bild 1: toter Baum

Bild 2: Hüttchopf (1232m)

Bild 3: Hörnli (1133m)

Bild 4: Hütte am Bruederegg

Bild 5: Baum frisst Wegweiser

Bild 6: Weg nach Wolfsgrueb

Bild 7: Wasserfall

Bild 8: Weg nach Wolfsgrueb

Bild 9: Nagelfluhblöcke

Bild 10: Pflanzen im Nagelfluhgestein

Bild 11: bemooster Baum

Bild 12: Wasserfall

Bild 13: Tössstock und Hüttchopf

Bild 14: Baumallee über Allmeind

Bild 15: abgerutschter Pfad

Bild 16: Wegmarkierung im Moos

Bild 17: Hintere Töss

Bild 18: Wasserfall

Bild 19: Nagelfluhwand an der Töss

Bild 20: Wasserfall

Bild 21: Höhle unterm Wasserfall

Bild 22: Tiefblick bei Buri

Bild 23: schwarzer Ochse

Bild 24: Brombeeren

Bild 25: Blick zum Bachtel (1110m)

Bild 26: Wanderweg bei Fischtel

Bild 27: Kirche von Fischenthal

Bild 28: Wanderweg bei Fischtel

Bild 29: Blick zum Hüttchopf

Bild 30: Fischenthal und Hörnli
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