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Nachdem wir zunächst in Tschagguns die Abzweigung nach Bitschweil verpassen, finden wir doch noch das gehwegbreite Bergsträsschen, auf dem besser kein Fahrzeug entgegen kommen möchte. In einer Höhe von etwa 1000 Metern stoppt ein Verbotsschild die Weiterfahrt. Unterhalb des Gampadels Staubecken, am Rande der Siedlung Bitschweil, parken wir unsere Fahrzeuge.
Im stillen, klaren Wasser des Staubeckens schwimmt eine Gruppe junger Entchen. Bergspitzen spiegeln sich in der glatten Wasseroberfläche. Nach etwa 40 Höhenmetern auf dem steilen Strässchen passieren wir ein putziges Häuschen und eine kleine Kapelle. Das Häuschen beherbergt die alte Dorfschule, die im Jahre 1824 eingerichtet wurde. Beim Hineinblicken fühlen wir uns in eine Zeit noch vor unserer Kindheit zurück versetzt.
Ein steiler Schotterweg führt an einigen, sehr gut erhaltenen oder renovierten Almen vorbei. Dann untersagt eine Verbotstafel den Durchgang, allerdings nur vom 1. Dezember bis zum 30. April. Wir biegen vom Schotterweg ab und laufen über einen Wiesenpfad am Waldrand entlang in Richtung Süden. An den vielen, reifen Heidelbeeren können einige Mitwanderer nicht ohne sich zu bücken vorbei marschieren. Eine Stunde später erlauben wir uns bei einen baufälligen Hütte auf einer ausgedehnten Lichtung eine Trinkpause und warten auf die Nachzügler.
Nur noch 150 Höhenmeter trennen uns von der Horaalpe. Der schmale Pfad schlängelt sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft, durch Wald, Sträucher und bunte Blumenwiesen. Fast 1000 Meter unter uns erstreckt sich das Tal des Montafon gen Süden. Oberhalb der Baumgrenze taucht hinter einer Bergkuppe in einigen hundert Metern Entfernung die Horaalpe. Eine Herde von Pferden tummelt sich bei der Alpe. Fünf Minuten später stehen wird schon inmitten der zutraulichen Tiere.
Der nicht ernst gemeinte Vorschlag, auf dem Pferderücken zum Ziel zu reiten, wird nicht in die Tat umgesetzt. Vielleicht wäre das auch gar nicht möglich, denn zum Gipfel führt weder Weg noch Pfad. Querfeldein suchen wird zwischen den Latschen ein Durchkommen. Keine 100 Höhenmeter mehr sind zum höchsten Punkt noch aufzusteigen. Eine kleine Kuppel auf der Hochebene ist durch ein Steinmännchen markiert. Das muss der Gipfel der Hora sein.
Wie so oft hat der Wanderführer recht. Der Weg auf den Hora ist relativ unspektakulär, aber die Aussicht von dort ist fantastisch. Einige frühere Wanderziele erkennen wir wieder. Besonders beeindruckend sind die schneebedeckten Bergegipfel des Rätikon. Auch die Tilisunahütte ist mit blossem Auge zu sehen. Unter uns zieht sich das Gampadelstal in die Länge, das wir von einer früheren Wanderung kennen.
Während sich die Müden einen bequemen Stein zum sitzen suchen, erkunden die Neugierigen die Umgebung und halten die eine oder andere Blume auf einem Bild fest. Nach einer Stunde sind alle wieder gehwillig. Für den Rückweg wählen wir die gleiche Strecke, die wir gekommen sind. Nach einer weiteren Tuchfühlung mit den Pferden bei der Horaalpe laufen wir flott bergab und halten erst wieder an der Berggaststätte, am Fusse des Staubeckens von Bitschweil, an. Auf deren Terrasse lässt es sich gut verweilen, bei Bier vom Fass und Apfelstrudel mit Eis.