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Dem Wegweiser folgend, landen wir an der Talstation der Golmerbahn im Vandans. Wir wollen jedoch ab Latschau die Golmerbahn als Aufstiegshilfe benutzen, also fahren wir mit dem PKW weiter, über Tschagguns nach Latschau. Dort besteigen wir die moderne Gondelbahn, die uns für 10,90 Euro knapp 900 Höhenmeter hinauf zum Grüneck bringt, und später wieder hinunter. Schon bei der Bahnfahrt fallen uns besonders die drei Türme auf, deren Anblick uns während der ganzen Wanderung begleiten wird. Die direkte Umgebung wird von Liftanlagen und Skipisten beherrscht. Eine eher provisorische Tafel mit der Aufschrift "Golmer Höhenweg" lenkt die Spur vom breiten Schotterweg auf schmale Pfade durch steile Grashänge ab. Unweit ist schon das Gipfelkreuz vom Golmer Joch zu erkennen. Ein breiter Gratweg, den wir und noch sehr viele Andere nutzen, führt direkt zur Spitze des Golmer Jochs. Das Gipfelkreuz der Geißspitze, unserem Ziel, ist von hier aus schon deutlich zu sehen. Vor uns liegen aber noch verschiedenen andere Gipfel, wie Latschätz-Kopf, Kreuzjoch, Wilder Mann und Kreuzspitze. Ein unschwieriger breiter Gratweg führt uns über Latschätzer-Kopf und Kreuzjoch zum Hätaberger Joch, wobei sich das Kreuzjoch auch umgehen lässt. Von hier aus entsteht der Eindruck, dass das letzte Wegstück zum Gipfel der Geißspitze sehr ausgesetzt ist. Hier, am Hätaberger Joch, trennen sich nun die Wege der Mutigen und weniger Mutigen. Eine Hinweistafel empfiehlt es auch nur den geübten Bergwanderern, den Geißspitzsteig zu benutzen. Alternativ kann ein leichterer Weg über die Latschätzalpe zur Lindauer Hütte gegangen werden. Der direkte Weiterweg zur Geißspitze entpuppt sich jedoch als gut ausgetreten und technisch eher unschwierig. Nur eine kurze Schlüsselstelle von wenigen Metern flösst Respekt vor der Tiefe ein. Zwar kann man sich auf der einen Seite gut am griffigen Fels festhalten, jedoch fällt der Hang an der anderen Seite viele Meter senkrecht ab und die Breite des Pfades beträgt nur wenige Zentimeter. Die Frage, ob das auch der richtige Weg sei zeigt, dass mehr als 2 weiche Knie die Passage zu meistern haben. Ist die Stelle aber überwunden, führt wieder ein sehr gut ausgetretener Pfad in Serpentinen den steilen Grashang hinauf zum Gipfel der Geißspitze. Fast der gesamte bisher begangene Gratweg ist von hier oben zu überblicken. Auf der anderen Seite sind die Berge des Rätikon, so wie Sulzfluh, Drei Türme, Schesaplana und viele andere, zum Greifen nahe. Und im Osten erkennen wir das Wanderziel der vergangenen Woche, das Kreuzjoch und die Zamangspitze und natürlich unendlich viele andere Gipfel. Nach einer Rast treten wir den Abstieg zur etwa 500 Höhenmeter tieferen Lindauer Hütte an. Der Weg ist nichts für kaputte Knie, denn in vielen Kehren geht es den steilen Grashang hinunter. Erst spät zeigt sich die Lindauer Hütte, idyllisch im Wald gelegen. Als gern gesehenes Wanderziel ist die Gartenterrasse der Lindauer Hütte sehr überfüllt. Nach einer kurzen Erfrischung machen wir uns auf den Rückweg, über den Latschätzer Höhenweg, der immer wieder einen grandiosen Ausblick auf die Bergwelt bietet. Wir laufen etwas zügig, denn die Zeit läuft auch, nämlich davon, und wir wollen doch die Bergstation der Golmerbahn noch vor Betriebsschluss erreichen. Nach jeder Kurve erwarten wir den Anblick der Bergstation aber erst wenige Hundert Meter vor dem Antreffen zeigt sie sich. Mit einer gemütlichen Talfahrt lassen wir die schöne Wanderung ausklingen.