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Ausschnitt aus KOMPASS WK2 Bregenzerwald-Westallgäu
Lizenznr: 10-0706-ILAB
Biberacher Hütte (41)
03.-04.05.2003

Anfahrt: Überlingen - Konstanz - St. Margrethen - Dornbirn - Bödele - Schoppernau - Landsteg (1065m)   

Sa. 03.05.2003: Landsteg - Biberacher Hütte (1845m) - Hochkünzel-Spitze (2397m)
Gehzeit: ca. 6:00 h (ca. 1300m)


So. 04.05.2003: Biberacher Hütte - Braunarlfürggele (2145m) - Biberacher Hütte - Landsteg
Gehzeit: ca. 7:00 h (ca. 1100m)


Text und Fotos: Bernd Teufel


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Trotz ungewisser Vorhersage für Samstag riskieren wir (Anita, Rita, Holger und Bernd) es und fahren am Samstagmorgen über KN - Au - Dornbirn über das Bödele nach Schoppernau. Um ca. 10 Uhr steigen wir dann von Landsteg (1.065 m) zur Biberacher Hütte (1.865 m) auf, am Anfang sehr steil durch einen Wald. Da Holger unbedingt seine Tourenski mitnehmen wollte, muß er für dieses "Vergnügen" auch entsprechend buckeln und schwitzen, da die Schneedecke erst auf den letzten 200 HM für Ski und Schneeschuhe ausreichend ist und wir ja auch mit Vorräten für das Wochenende nicht schlecht bepackt sind. Ist aber gut für seine Kondition. Trotzdem sind wir schon um 12.30 Uhr an der Hütte, die natürlich um diese Jahreszeit noch unbewirtschaftet ist und können abseits von jeglichem Trubel einen traumhaften Blick ins große Walsertal genießen. Nach der Anstrengung ist erst ausgiebige Mittagsrast angesagt (der Himmel ist mittlerweile fast wolkenlos, der Wind aber unangenehm kalt, so daß wir uns auf einer Bank in einer kleinen windgeschützten Ecke zusamendrängen). Danach wollen wir uns an der Hochkünzelspitze versuchen. Die ersten 200 HM sind mit Ski/Schneeschuhen noch gut begehbar, danach sind so gut wie keine Wegmarkierungen mehr zu sehen, so daß wir uns nur auf unser Gefühl verlassen können. Prompt stehen wir dann auch im Steilhang und quälen uns mehr schlecht als recht nach oben, vor allem, da der Schnee doch arg naß ist und man aufpassen muß, nicht bei jedem Schritt nach oben wieder 2 Schritte abzurutschen. Unterhalb vom Gipfel machen wir Materialdepot und steigen über einen schneefreien Grasrücken weiter hoch, hier sehen wir die Wegmarkierungen auch wieder; so schlecht sind unsere Pfadfinderqualitäten also gar nicht. 30 Meter unterhalb vom Gipfelkreuz hindert uns eine ca. 10 m lange, steile Schneerinne, die unten beidseitig mind. 100 m abfällt, am Weiterkommen und nimmt uns so den Gipfelsieg. Im Sommer ist der Weg unproblematisch, da er mit Stahlseilen versichert ist, jetzt aber sind diese teilweise noch unter dem Schnee verborgen. Im Abstieg ist uns Holger natürlich mit den Skiern überlegen, vor allem da Anita am Anfang mehr auf dem Hintern als auf den Schneeschuhen abrutscht. Wenigstens ist es so schön, daß sie an der Hütte ihre total durchnäßte Unterhose unter diversen anzüglichen Bemerkungen zum Trocknen im Freien aufhängen kann. Rita hat mittlerweile bereits den Herd eingeheizt, so daß wir bald unsere mitgebrachten Linsendosen heiß machen können. Zum Nachtisch genießen wir noch unsere mitgebrachten Knabbereien mitgebracht, lediglich die 3 Jahre alten Salzletten von Holger (das Verfalldatum ist von 1999) wollen keinem so recht schmecken. Wir haben zwar genügend Wein dabei, um sie damit runterzuspülen, haben es dann aber doch vorgezogen, die Salzletten zu verheizen. Bei hochsommerlichen Temperaturen tragen wir am nächsten Morgen Tisch und Bänke ins Freie, um draußen ein gemütliches Frühstück einzunehmen. Unterhalb vom Rothorn gehen wir (Anita + Bernd mit Schneeschuhen, Holger spielt an diesem Wochenende mit seinen Skiern eine "tragende Rolle") zum Braunarlfürggele. Unterwegs müssen wir noch ein ca. 30 m breites sehr steiles Schneefeld passieren, das aufgrund der Wetterlage natürlich schon wieder arg naß ist. Anita hat arge Bedenken "hält's oder hält's nicht - es hat aber Gott sei Dank gehalten, aber wir beschließen, auf dem Rückweg einen etwas anderen Weg zu nehmen. An eine Besteigung der Braunarlspitze ist auf Grund der Schneelage nicht zu denken, dafür haben wir einen herrlichen Weitblick in die Allgäuer Alpen. Anita macht sich auch sofort wieder auf den Rückweg ("Ihr seid im Abstieg ja doch schneller als ich - siehe Vortag"), Holger und ich steigen noch ein kleines Stück Richtung Braunarlspitze weiter, müssen aber bald einsehen, daß auch wir schnell am Ende unserer Möglichkeiten sind. Der Weg verläuft teilweise doch recht nahe am Kamm, welcher noch total überwächtet ist. Anita haben wir tatsächlich schon bald wieder eingeholt, und den stark exponierten Südhang vom Vormittag umgehen wir dann in gebührendem Abstand. Rita wollte nicht mitgehen und hat währenddessen die Hütte schon mal sauber gemacht und anschließend ein ausgiebiges Sonnenbad genossen. Eigentlich wollen wir über das Joch unterhalb der Hochkünzelspitze absteigen, aber alle ziehen es vor, lieber noch 2 Stunden vor der Hütte in der Sonne zu dösen, und so wird zum Schluß die Zeit doch knapp und wir gehen den gleichen Weg wie beim Aufstieg zurück nach Landsteg. Das erspart uns auch die Notwendigkeit, per Bus oder Anhalter zum Auto rückzugelangen, so daß wir sofort die Heimreise antreten können.

Bild 1: Aufstieg von Landsteg

Bild 2: Widderstein (2533m)

Bild 3: Anita, Bernd, Rita

Bild 4: Biberacher Hütte (1845m) mit Diesner Höhe (2105m)

Bild 5: Rothorn (2243m)

Bild 6: Frühstück mit Blick auf Lechtaler Alpen

Bild 7: Aufstieg zum Braunarlfürggele

Bild 8: Yeti-Spur

Bild 9: Blick vom Braunarlfürggele Richtung Nordwest

Bild 10: Blick vom Braunarlfürggele Richtung Südwest (Verwallgruppe)

Bild 11: Hochkünzelspitze (2397m)

Bild 12: Abstieg zurück nach Landsteg
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