So. 10.02.2008, Hurst | Sa. 15.03.2008, Lägeren |
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Als hätten wir schon einige Wanderstunden hinter uns, ist die Aussicht grandios. Mehr als 1000m unter uns fliesst der Rhein am Liechtensteiner Städtchen Vaduz vorbei und gegenüber strahlen die Gipfel der Alviergruppe im morgendlichen Sonnenlicht. Deutlich sind die Funktürme auf den Alpsteingipfeln Säntis und Hoher Kasten zu erkennen. Wir reissen uns vom grandiosen Ausblick los und laufen zunächst ohne Schneeschuhe in Richtung Drei Schwestern. Auf dem fest gefrorenen Boden, vor allem auf den zahlreichen Eisplatten, ist Vorsicht geboten. Ob und wie wir die ausgetretenen Serpentinen mit Schneeschuhen über den Schneehang abkürzen könnten, wissen wir noch nicht. An einem Schneehang mit vielen Ski- und Schneeschuhspuren ziehen wir schliesslich die Schneeschuhe an. Allerdings verschmähen wir den Hang und verfolgen weiter den ausgetretenen Pfad. Später sind wir froh darüber, denn im oberen Bereich wurde der Schneehang ordentlich steil. Nach einer knappen Stunde werden wir an unser geliebtes Bergell erinnert. Eine Alm trägt die Aufschrift Bargella. Wir treffen einen einsamen Wanderer, den wir über die Route unseres Vorhabens befragen. Seiner Empfehlung folgend, erreichen wir über einen mässig steilen Hang nach 20 Minuten den Bargellasattel. Vom Bargellasattel haben wir freie Sicht über den sonnigen Südhang, mit seiner Latschenzone im oberen Bereich, bis hinauf zur Alpspitze. Nach 10 Minuten Fussmarsch erinnert eine Tafel an den Wildschütz Xaver Beck, der im Jahre 1874 im Alter von 24 Jahren erschossen wurde. Wir queren den Südhang und steigen langsam in Richtung Osten auf. Wie durch ein Labyrinth folgen wir der Spur durch die Latschen, bis über unseren Köpfen das Gipfelkreuz zu Greifen nahe scheint. Wenige Meter vor dem Gipfel wird es schliesslich richtig alpin. Auf beiden Seiten tun sich nahezu senkrechte Abgründe auf. Den schmalen Steifen von 2-3 Metern steigen wir gerne mittig bis zum Gipfelkreuz hinauf. Die Tiefblicke sind beeindruckend. In alle Himmelsrichtungen haben wir freie Sicht. Und wäre da nicht die Dunstglocke im Norden, würden wir auch den Bodensee sehen. Beim Abstellen des Rucksacks muss man schon auf einen guten Stand achten, sonst braucht man ihn nicht mehr auf dem Rücken den Berg hinunter tragen. Nachdem wir alle sichtbaren Berge fotografiert haben, treten wir den Rückmarsch an. Die schmale Stelle direkt unter dem Gipfel erweist sich als tückisch. Ein Stolperer an der ungeschicktesten Stelle und schon hängt eine Mitwanderin in den Latschen. Der Abgrund ist nicht mehr weit. Aber zwei starke Mannen ziehen sie wieder auf sicheren Boden. Im inzwischen aufgeweichten Firn rutschen und stolpern wir jetzt auf der gleichen Spur, wie wir gekommen sind, hinunter. Wo es sich anbietet, fahren wir durch unberührten Schnee ab. Nach 30 Minuten erreichen wir die idyllisch gelegene Bargella-Jagdhütte, wenige Meter vom Bargellasattel entfernt. Hier wollen wir die Rast des Tages machen und mit einem Glas Sekt auf die zweihundertste Wanderung der Wandergruppe anstossen. Anderthalb Stunden verweilen wir auf der windgeschützten Terrasse der Jagd-Hütte und malen uns aus, wie nett es wäre, auf dieser Hütte einen Kurzurlaub zu machen. Wie wir aufbrechen, trifft gerade der Verwalter der Hütte ein. Für die Öffentlichkeit steht die Hütte leider nicht zum Übernachten zur Verfügung. Bis zum Parkplatz dürfen wir noch etwa 300 Höhenmeter abrutschen. Wo immer es die Schneelage zulässt, kürzen wir in Falllinie ab. Nur auf den letzten Metern werden wir vorsichtig, denn wir wollen nicht den Parkplatz verfehlen und 1000 Meter tiefer in Vaduz landen. Dem linken Vorderrad des PKW hat offensichtlich der Aufenthalt oder die Bergfahrt nicht gefallen und es hat Dampf bzw. Luft abgelassen. Mit Spannung öffnen wir den Kofferraum, um herauszufinden, ob sich im Boden des Selbigen ein Reserverad und Werkzeug befinden. Glück gehabt. Mit dem montierten Reserverad kommen wir zunächst nur 100 Meter weit, denn eine einladende Bergaststätte verlockt uns zum Einkehren. | ||||||||||||||
Bild 1: Alviergruppe | ||||||||||||||
Bild 2: Gauschla und Alvier | ||||||||||||||
Bild 3: Rheintal und Glarner Alpen | ||||||||||||||
Bild 4: Bargella (1663m) | ||||||||||||||
Bild 5: Sevelen und Alviergruppe | ||||||||||||||
Bild 6: Bargella-Jagdhütte und Alpspitze | ||||||||||||||
Bild 7: Bargellasattel (1742m) | ||||||||||||||
Bild 8: Bargälla (1685m) | ||||||||||||||
Bild 9: Bargellasattel | ||||||||||||||
Bild 10: Bargellasattel und Falknis | ||||||||||||||
Bild 11: Südhang unter der Alpspitze | ||||||||||||||
Bild 12: Glarner Alpen | ||||||||||||||
Bild 13: Helwangspitz (2000m) | ||||||||||||||
Bild 14: Alpspitze (1944m) | ||||||||||||||
Bild 15: Blick zur Alviergruppe | ||||||||||||||
Bild 16: Rheintal und Glarner Alpen | ||||||||||||||
Bild 17: Alpspitze | ||||||||||||||
Bild 18: Latschenhang | ||||||||||||||
Bild 19: Drei Schwestern | ||||||||||||||
Bild 20: Nebengipfel der Alpspitze | ||||||||||||||
Bild 21: Drei Schwestern (2052m) | ||||||||||||||
Bild 22: Schaan und Säntis | ||||||||||||||
Bild 23: Gipfelbuchbehälter | ||||||||||||||
Bild 24: Saminatal | ||||||||||||||
Bild 25: Rheintal und Glarner Alpen | ||||||||||||||
Bild 26: Schneespur durch Latschen | ||||||||||||||
Bild 27: Schneespur durch Latschen | ||||||||||||||
Bild 28: Bargella-Jagdhütte | ||||||||||||||
Bild 29: Jubiläumssekt | ||||||||||||||
Bild 30: Erdinger oder was? | ||||||||||||||
Bild 31: Bargella-Jagdhütte | ||||||||||||||
Bild 32: Dunst im Rheintal | ||||||||||||||
Bild 33: Glarnder Alpen und Gonzen (1830m) | ||||||||||||||
Bild 34: Alpsteinmassiv |
So. 10.02.2008, Hurst | Sa. 15.03.2008, Lägeren |