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Fähnerenspitz (249)
Samstag 11.07.2009

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Bischoffszell - Gossau - Herisau - Appenzell - Brülisau   

Route: Brülisau - Chluserenweidli - Forstegg - Dipoldsauer Schwamm - Forstseeli - Resspass - Fähnerenspitz - Gehr - Aulen - St. Martin - Weissbad - Brülisau

Gehzeit: ca. 6:00 h
Brülisau - Chluserenweidli  ... 0:55 h
Chluserenweidli - Forstegg  ... 0:55 h
Forstegg - Dipoldsauer Schwamm  ... 0:20 h
Dipoldsauer Schwamm - Forstseeli  ... 0:20 h
Forstseeli - Resspass  ... 0:15 h
Resspass - Fähnerenspitz  ... 0:35 h
Fähnerenspitz - Gehr  ... 0:50 h
Gehr - Aulen  ... 0:15 h
Aulen - St. Martin  ... 0:15 h
St. Martin - Weissbad  ... 0:15 h
Weissbad - Brülisau  ... 1:05 h

Höhendifferenz: ca. 750m

Distanz: ca. 17km


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Es ist Samstag und dicke Wolken hängen am Himmel und trotzdem ist auf dem Parkplatz an der Seilbahn-Talstation ein Platzeinweiser notwendig. Es haben sich wohl Viele auf Kachelmann verlassen, der gestern noch Sonnenschein vorhergesagt hat.

Wir wollen nicht den asphaltierten Standardweg zum Hohen Kasten nehmen, sondern einen Pfad entlang des Horstbach, der in der Wanderkarte zwar eingetragen, aber nicht als Wanderweg gekennzeichnet ist. Deshalb gibt es vor Ort auch keine Wanderwegweiser. Schon denken wir ans Umdrehen, da uns ein Zaum am Waldrand aufhält. Doch dann finden wir den rettenden Durchschlupf. Über einen schmalen Waldpfad gelangen wir in ein paar Minuten zum Landwirtschaftsweg nahe Bernbrugg. Dort überqueren wir den Horstbach und biegen gleich wieder Richtung Nordosten ab.

Inzwischen sind die Meisten in Regenschutz gehüllt oder tragen einen Schirm in der Hand. Es folgt ein abwechslungsreicher Pfad durch Wald, meist aber Wiesen, den wir unter dem Regenschutz nicht gebührend geniessen können. Nach einer dreiviertel Stunde mündet der Pfad bei Chluserenweidli in ein Asphaltsträsschen. Dem folgen wir 400m und biegen dann wieder rechts ab.

Durch den Regen hat sich das Gelände in eine Schlammpiste verwandelt. Die Kühe stapfen mit Vorliebe auf den Wanderpfaden tiefe Löcher in den Boden, in denen sich das Regenwasser ansammelt. Oft müssen wir auf die Wiese ausweichen. Über einige schlammige Stellen sind Bretter gelegt, die aber wegen der Nässe reichlich schlüpfrig sind. Nach einer knappen Stunde landen wir am Forstegg, wo sich viele Wanderwege treffen. Hier zweigt der Weg zum Kamor ab.

Der Regen will nicht nachlassen, so versammeln wir uns erst mal unter einem Baum und machen in dessen Schutz eine kleine Pause. Beim Blick Richtung Kamor sinkt die Motivation, unser Vorhaben fortzuführen, auf den Nullpunkt. Schon ein paar Meter weiter verschwindet der Wanderweg völlig in den Wolken. Der Gedanke, nur in den Wolken herum zu irren veranlasst zum Kurswechsel. Der neue Plan heisst Forstseeli und Fähnerenspitz.

Über eine Wiese steigen wir Richtung Nordosten ab. Der Blick ins Rheintal ist frei und dort scheint auch die Sonne. Einen halben Kilometer weiter sind wir knapp 50 Höhenmeter abgestiegen und treffen auf eine Hütte, an der die Schweizer Fahne weht. Das deutet darauf hin, dass die Hütte bewirtschaftet ist. Und tatsächlich ist sie bewirtschaftet und bietet Dank schlechtem Wetter genügend Platz im Innenraum.

Wir schonen unsere Trinkflaschen und bestellen bei der Wirtin ein leckeres Getränk. Dann empfiehl uns der Wirt einen direkten Weg auf den Fähnerenspitz. Unsere Absicht, lieber einen Umweg über das Forstseeli zu machen, quittiert er mit einer Warnung vor den Kühen.

Nach der Einkehr steigen wir weitere 50 Höhenmeter ab. Unterwegs folgen uns tatsächlich einige aufdringliche Kühe. Schon ein komisches Gefühl, wenn einem auf der schlüpfrigen Wiese eine halbe Tonne lebendiges Fleisch hinterher läuft. Am Forstseeli, das idyllisch mitten im Wald liegt, erleben wir die ersten Sonnenstrahlen. Da aber um die Grillstelle alle Sitzgelegenheiten vor Nässe triefen, begnügen wir uns mit einer kurzen Trinkpause im Stehen.

Dann folgen wir nach Gefühl einem der vielen Waldpfade, die vom See weglaufen, in Richtung Süden. Bald tauchen auch die ersten Wegmarkierungen auf. Nach 15 Minuten erreichen wir den Resspass. Hier beginnt ein schmaler, aber nicht ausgesetzter Gratweg, der uns in einer guten halben Stunde auf den 200m höheren Fähnerenspitz bring. Unterwegs werden wir von neugierigen Kühen angeklotzt, die aber davon laufen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Auch der Gipfel bleibt von Kühen nicht verschont.

Während in Appenzell die Sonne scheint, sind Kamor und Hoher Kasten immer noch in Wolken gehüllt. Ein ekelig kalter Wind weht uns um die Nase, so dass wir den Gipfel bald wieder verlassen und weglos in Richtung Nordwesten absteigen. Im weiten Linksbogen erreichen wir nach einer knappen Stunde den fast 500 Höhenmeter tieferen Bauernhof Gehr.

Fünfzehn Minuten später ist einer Weggabelung bei Aulen eine Entscheidung zu treffen. Links führt ein Asphaltsträsschen in 20 Minuten nach Brülisau. Dann wäre die Wanderung zu Ende. Nicht zur Freude aller, fällt die Entscheidung für die entgegengesetzte Richtung aus. Der Wegweiser zeigt nach Weissbad eine Gehzeit von 30 Minuten an. Von dort führt ein Wanderweg durch den Chlustobel nach Brülisau.

Auf einem Asphaltsträsschen laufen wir nach Westen und passieren nach einem halben Kilometer die Kapelle St. Martin. Oberhalb der Kapelle strecken exotische Tiere ganz eigenartig ihre überlangen Hälse in die Höhe. Nach einem weiteren knappen Kilometer mündet das Strässchen in die Zufahrtsstrasse von Brülisau. Dieser Strasse folgen wir um eine Rechtskurve abwärts, von Brülisau weg. Dann zweigt ein steiler Wiesenpfad nach links ab.

Am Brüel Bach entlang müssen wir bis zur Eisenbahnlinie in Weissbad laufen, um dort den Bach über die Strassenbrücke überqueren zu können. Ein paar Meter folgen wir nun der südlichen Zufahrtsstrasse von Bülisau. In einer Linkskurve umgehen wir das alte Hotel Belvedere. Dann zeigt ein Wanderwegweiser den Chlustobelweg nach Brülisau an.

Am Anfang steigt der Chlustobelweg noch etwas an. Tief unten fliest der Brüel Bach. Auf halber Strecke steigen wir direkt zum Bach hinunter und folgen dem Ufer entgegen der Fliesrichtung bis Brülisau. Für die knapp 3km benötigen wir eine gute Stunde.

Und wie soll es anders sein? Inzwischen scheint voll die Sonne. Wir hätten die Wanderung um einen halben Tag verschieben sollen.

Bild 1: Kirchturm Brülisau und Ebenalp in Wolken

Bild 2: Wolken überm Bauernhof

Bild 3: Fliegenpilz

Bild 4: Waldpfad bei Forstegg

Bild 5: neugierige Kuh

Bild 6: Forstseeli

Bild 7: Gratweg zum Fähnerenspitz

Bild 8: Wanderkühe

Bild 9: Bergkuh unterm Fähnerenspitz

Bild 10: Gipfelkreuz Fähnerenspitz (1506m)

Bild 11: Appenzell und Hundwiler Höhi

Bild 12: Eggerstanden

Bild 13: Wolken überm Alpstein

Bild 14: lange Hälse

Bild 15: Blick zur Ebenalp

Bild 16: Kirchturm Brülisau und Ebenalp

Bild 17: Chlustobelweg

Bild 18: Nordwestgrat der Alp Sigel

Bild 19: Brülisau, Kamor und Hoher Kasten
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