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Schlossranden (358)
Donnerstag 17.05.2012

Anfahrt: Rielasingen - Gottmadingen - Schaffhausen - Neuhausen - Siblingen   

Route: Siblingen - Burghalde - Siblinger Randenturm - Randenhus - Fünf-Arm - Schleitheimer Randenturm - Strickhof - Babental - Pflumm - Oberi Müli - Siblingen

Gehzeit: ca. 5:20 h
Siblingen - Burghalde ... 0:25 h
Burghalde - Siblinger Randenturm ... 0:20 h
Siblinger Randenturm - Randenhus ... 0:35 h
Randenhus - Fünf-Arm ... 0:15 h
Fünf-Arm - Schutzhütte ... 0:40 h
Schutzhütte - Schleitheimer Randenturm ... 0:05 h
Schleitheimer Randenturm - Schutzhütte ... 0:15 h
Schutzhütte - Eschenhau ... 0:35 h
Eschenhau - Strickhof ... 0:05 h
Strickhof - Babental ... 0:25 h
Babental - Schofwinkelbüel ... 0:10 h
Schofwinkelbüel - Pflumm ... 0:30 h
Pflumm - Oberi Müli ... 0:50 h
Oberi Müli - Siblingen ... 0:10 h

Höhendifferenz: ca. 560m

Distanz: ca. 18km
       siehe auch:  13.11.2010 (Sa)    Hagenturm (307)


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Völlig ausgestorben sind die Strassen am heutigen Vatertag. Wir stellen das Auto auf den Parkplatz einer Firma und hoffen, dass dies am arbeitsfreien Tag niemanden stören wird. Ein paar Meter laufen wir zur Dorfmitte zurück, vorbei an der Kirche, die sich mit ihrem kleinen Turm hinter einer Mauer versteckt. Dann finden wir einen Wanderwegweiser, der den Weg zum Siblinger Randenturm in nördliche Richtung anzeigt.

Wir passieren den Dorfladen Volg und steuern auf das Churx Tal zu, bis ein Wanderwegweiser uns nach rechts abbiegen lässt. Nach einigen Metern geht es in die nassen Wiesen. Doch Dank Trampelpfad werden nur die Schuhe nass, die Hosenbeine bleiben gerade noch verschont. Steil und immer geradeaus zieht sich der Pfad durch die Wiesen in die Höhe, bis an den Rand des Waldes. Rücklings haben wir eine herrliche Sicht auf das Dorf und die weite Landschaft.

Fast 200 Höhenmeter steigen wir in den folgenden 20 Minuten durch den Wald hinauf, bis zwischen den Bäumen der Siblinger Randenturm zum Vorschein kommt. Doch der Genuss einer guten Aussicht von der Turmspitze wird uns nicht gegönnt. Der Hinweis "Randenturm aus Sicherheitsgründen gesperrt!" ist völlig überflüssig, denn bis zur ersten Etage fehlen die Treppenstufen. Sie wurden einfach weggesägt.

Zum Turm gibt es sogar eine eigene Homepage im Internet. Das Studium dieser durchaus interessanten Homepage erweckt den Eindruck, als hätten die bisherigen Bemühungen um einen neuen Turm bereits mehr Energie und Kosten verschlungen, als ein passabler neuer Turm gekostet hätte. Könnte man nicht mit wenig Aufwand und Kosten mit ein paar stabilen Holzbrettern den alten Turm wieder sicher begehbar machen? Ist nicht der eigentliche Sinn des Turms die schöne Aussicht?

Nebst Grillplatz, Spielanlagen und einer genialen Schaukel aus einem alten Autoreifen, entdecken wir doch noch eine schonen Aussichtspunkt mit Sitzbänken und einem Blick nicht nur auf Siblingen, sondern auch über das gesamte Klettgau. Eine leuchtend grüne Puppe, aus der vermutlich irgendwann ein Schmetterling oder ein anderes Insekt schlüpfen wird, belegt eine der Sitzbänke. Sie muss als Fotomodell herhalten.

Wir laufen weiter in Richtung Norden, wo nach einigen Minuten der hohe Funkturm am Randenhus über den Baumgipfeln hervorlugt. Auf einem Wirtschaftsweg nähern wir uns dem Randenhus, verzichten aber auf eine Einkehr, da der Tag noch zu jung ist. Während wir das Randenhus passieren, läuft uns eine Frau mit einem Karton in den Armen über den Weg.

Sie fragt uns, ob wir was herziges sehen wollen. Da der Karton mehrere kleine Löcher aufweist, denken wir im ersten Moment an Maikäfer. Sie öffnet den Deckel und zeigt uns ein paar Duzend kleine Küken, die gerade mal drei Tage alt sind. Die Frau will uns aber keine der Küken abgeben, da sie viel Wärme brauchen und bei uns wohl nicht lange überleben würden.

Auf einem Wirtschaftsweg laufen wir durch den sonnendurchfluteten Laubwald eine viertel Stunde bis zu Fünf-Arm. So nennt sich die Stelle, an der sich sternförmig fünf Wege treffen. Inzwischen sind auch andere Wanderer in Sichtweite unterwegs, und es werden immer mehr. Das spitzt sich noch weiter zu, bis wir eine viertel Stunde später bei Zelgli, einer öffentlichen Spiel- und Lagerwiese, auf eine ganze Menschenansammlung stossen.

Mikrofon und Notenständer stehen schon bereit und beim durchstreifen der Menschenmenge können wir gerade noch durch Wegschauen verhindern, dass uns ein Notenblatt in die Hände gedrückt wird. Schnell verlassen wir den umtriebigen Ort und begegnen dabei einzelnen Musikern mit ihrem Instrument unterm Arm.

Je mehr wir uns vom Zelgli entfernen, um so weniger Publikum ist unterwegs. Die Aufschrift einer Holztafel verrät uns, dass der Würstchengrill nicht mehr weit sein muss, denn der Randenwirt möchte Hund nur an der Leine sehen. Schon taucht die Schleitheimer Schutzhütte vor uns auf. Auch die Indianer haben neben der Hütte schon ihr Zelt aufgestellt. Um ein Grillfeuer sitzen eine Hand voll Männer, während die unzähligen Tische und Bänke völlig menschenleer sind.

Bevor wir es uns hier gemütlich machen und möglicherweise noch die Motivation für eine Turmbesteigung verlieren, laufen wir schnell weiter. Der Turm muss ganz in der Nähe sein, denn auf dem Wanderwegweiser fehlt die Angabe der Gehzeit. Tatsächlich ist der Turm nur durch einen breiten Graben von der Schutzhütte getrennt.

Am Holzgeländer laufen wir den Graben hinab und steigen auf der anderen Seite zum Turm hoch. Gegen den Uhrzeigersinn schleppen wir uns die Eisengitterstufenwendeltreppe bis auf die Aussichtsplattform des Turmes hinauf. Wie schon damals auf dem Hagenturm, weht auch hier ein kalter Wind, doch die Aussicht in die nähere Umgebung ist fantastisch.

Deutlich erhebt sich der Feldberg mit seiner Schneekappe am Horizont, doch die Alpen sind im Dunst nur zu erahnen. Einzig der Wind treibt uns schnell wieder die Spirale hinunter. Wir kehren zurück zur Schutzhütte und suchen uns die sonnigste Sitzbank aus. Nach und nach füllen sich die Bänke. Eine Frau nähert sich uns mit einem Korb. Erst denken wir, sie wolle uns was verkaufen. Nein, anlässlich des Vatertages bekommen wir etwas geschenkt. Wir haben sogar die Wahl zwischen Vodka und Kleiner Feigling.

Nachdem sich der Alkohol vom naturtrüben Quöllfrisch und Vodka mit dem Blut vermischt hat, beenden wir die Rast und machen uns wieder auf den Weg. Über 200 Höhenmeter steigen wir auf schmalen Waldpfaden in Richtung Westen ab. Im unteren Bereich werden sie etwas schlüpfrig. Nach einer guten halben Stunde stehen wir bei Eschenbau am Waldrand und blicken ins freie Gelände.

Linkerhand sehen wir in einiger Entfernung ein Gebäude mit wehender Schweizerflagge und parkenden Autos. Das könnte doch Babental sein, die letzte Einkehrmöglichkeit auf unserer Strecke. Doch wir biegen nach recht eine Wirtschaftsweg ab, auf dem wir in einer viertel Stunde den Strickhof passieren. Hier ist Babental mit einer Gehzeit von 20 Minuten angeschrieben.

Leicht abwärts und wieder leicht aufwärts laufen wir auf einem Asphaltsträsschen ziemlich genau die angekündigten 20 Minuten bis zum Restaurant Babental. Der Höhenunterschied zwischen Strickhof und Babental beträgt gerade mal +20 Meter. Obwohl recht viele Autos vor dem Restaurant parken, habe wir doch eine grössere Auswahl an freien Tischen auf der Terrasse des Restaurants.

Siblingen ist mit einer Gehzeit von fünfviertel Stunden angezeigt. Wir folgen nach der Einkehr dem Wanderwegweiser, der auf die Wiesen zeigt. Durch ein Tor betreten wir die Weide, auf der nur schwach eine Trittspur zu sehen ist. An einem kuriosen Baum machen wir kurz Halt und lauschen. Der Baumstamm ist völlig hohl und wirkt so als Resonanzkörper. Der Wind lässt den Baum schwingen, so dass er deutliche Seufzer von sich gibt.

Auf der anderen Seite der Weide taucht der Pfad in den Wald ein. Zunehmend ist der Pfad von blühendem Bärlauch gesäumt. Nachdem der Pfad in einen Wirtschaftsweg mündet, passieren wir bei einer Lichtung einen kleinen, im Gebüsch versteckten Teich. Eine viertel Stunde später leuchtet ein grosses Bärlauchblütenfeld fast wie Schnee in einer sonnigen Waldlichtung.

Noch eine viertel Stunde sind wir auf dem Wirtschafsweg im Wald in Richtung Süden unterwegs, bis wir am Waldrand weite Getreidefelder vor uns haben und am Horizont die weissen Gipfel der Alpen sehen können. Am sichersten sind die Zacken der Churfirsten zu identifizieren. Die anderen Gipfel müssen zu den Glarner und Berner Alpen gehören.

Auf einem Asphaltsträsschen laufen wir nun Richtung Siblingerhöhe, machen aber Halt, wie wir die Begrenzungsposten einer Autostrasse sehen. Eine Autostrasse stand nicht auf dem Plan, also drehen wir um und biegen nach 100 Metern Richtung Osten auf einen Wirtschaftsweg ab. Auf unbezeichneten Wegen laufen wir nun mal Richtung Norden, mal Richtung Osten, bis zum Waldrand hinauf, wo wir wieder auf gelbe Wanderwegmarkierungen stossen.

Die Ortschaft Siblingen liegt uns nun zu Füssen. Nur leicht abwärts nähern wir uns auf einem Wirtschaftsweg dem Ort und stossen bei Oberi Müli auf die ersten Häuser. In Verlängerung des Churx Tal laufen wir schliesslich bis zur Durchgangsstrasse von Siblingen, wo wir nach rechts nur noch ein paar Schritte bis zum Auto haben.

Bild 1: Kirche von Siblingen

Bild 2: Blick auf Siblingen

Bild 3: Wiesenpfad

Bild 4: Waldpfad

Bild 5: Siblinger Randenturm

Bild 6: Spielplatz am Randenturm

Bild 7: Schaukel aus Autoreifen

Bild 8: Blick von Siblinger Schlossranden

Bild 9: Orchidee

Bild 10: Randenhus

Bild 11: Küken, 3 Tage alt

Bild 12: Waldweg

Bild 13: Pfad bei Zelgli

Bild 14: Indianerzelt am Schlossranden

Bild 15: Pfad zum Randenturm

Bild 16: Kasse Schleitheimer Randenturm

Bild 17: Blick auf Beggingen

Bild 18: Blick Richtung Hegau

Bild 19: Wendeltreppe des Randenturm

Bild 20: Feldberg am Horizont

Bild 21: Schleitheimer Schutzhütte

Bild 22: Grillplatz an der Schutzhütte

Bild 23: Grundnahrungsmittel

Bild 24: Waldpfad nach Westen

Bild 25: Ausblick bei Eschen

Bild 26: Wirtschaftsweg zum Strickhof

Bild 27: Baumhütte

Bild 28: Heerenwis

Bild 29: Strässchen nach Babental

Bild 30: Restaurant Babental

Bild 31: singender Baum mit hohlem Stamm

Bild 32: Restaurant Babental

Bild 33: Blumenwiese

Bild 34: Bärlauchblüte

Bild 35: Bärlauchfeld

Bild 36: Bärlauchfeld

Bild 37: Bärlauchfeld

Bild 38: Bärlauchfeld

Bild 39: Bärlauchblüte

Bild 40: Blick zu den Churfirsten

Bild 41: Glärnisch

Bild 42: Waldhof

Bild 43: Alpensicht

Bild 44: Siblingen mit Alpensicht

Bild 45: tote Bäume

Bild 46: Weg bei Oberi Müli

Bild 47: Kirche von Siblingen
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