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Cyprianspitz (153)
Sonntag 15.10.2006

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Romanshorn - St. Margrethen - Landquart - Trimmis - Says (1095m)   

Route: Says - Artimi - Stams - Sayser Chöpf - Cyprianspitz - Stams - Scammerspitz - Spundätscha - Valtanna - Says

Gehzeit: ca. 5:30 h
Says - Artimi ... 1:00 h
Artimi - Stams ... 0:20 h
Stams - Cyprianspitz ... 0:50 h
Cyprianspitz - Scammerspitz ... 1:20 h
Scammerspitz - Spundätscha ... 0:50 h
Spundätscha - Valtanna ... 0:40 h
Valtanna - Says ... 0:30 h

Höhendifferenz: ca. 1300m

Distanz: ca. 17km


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Durch enge Gassen von Trimmis erwischen wir per Zufall die kürzeste Strecke nach Says. Wie auf so vielen alpinen Bergsträsschen ist ein entgegenkommender Verkehr nicht erwünscht. In Ober-Says, einer kleinen und verschlafenen Bergsiedlung staunen wir über den modernen Parkscheinautomaten, der uns 3,00 SFR abknüpft. Dafür dürfen wir das Auto 6 Stunden auf einer Wiese stehen lassen. Über den Aussichtspunkt Artimi wollen wir den Landwirtschaftsweg zum winzigen Bergdorf Stams benutzen. Der wenig steile Anstieg lässt noch Puste für Unterhaltung während des Gehens übrig. Schneller als auf dem Wanderwegweiser angegeben, stehen wir vor den alten Holzhäusern von Stams und niemand hat das Gefühl, bereits 550 Höhenmeter erstiegen zu haben. In dem Sattel zwischen Scammserspitz und Sayser Chöpf treffen uns die ersten Sonnenstrahlen. Über sonnige Wiesen steuern wir direkt den ersten Gipfel der Sayser Chöpf an. Hier endet nicht nur auf der Wanderkarte, sondern auch vor Ort der Wanderpfad. Der Blick ist frei, über einen weiteren Grasgipfel, zum wenig entfernten Cyprianspitz, der so spitzig gar nicht aussiegt. So nehmen wir den kürzesten Weg über die Wiesen, steigen ab und auf und ab und auf und stehen schliesslich auf dem gipfelkreuzlosen Cyprianspitz, der im Sommer als Kuhweide dient. Der Rother Wanderführer hat nicht übertrieben, es ist wirklich ein schöner Aussichtspunkt. Freie Sicht ins Rheintal, die Calanda, den Pizol, die Churfirsten, die Alviergruppe, den Alpstein, Falknis, Vilan, das Rätikon und viele mehr. Wir können uns kaum satt sehen, höchsten satt essen. So setzen wir nach einer Rast mit gesättigtem Magen unsere Wanderung fort. Die Sayser Chöpf umgehen wir an deren Nordosthang. Im Schatten sind die Pfade nass und sumpfig. Erst kurz vor dem Bergdorf Stams kreuzen wir auf einer sonnigen Wiese unsere Aufstiegsroute. Das nächste Etappenziel ist der Scammerspitz, der knapp 400 Höhenmeter über Stams liegt. Einen offiziellen Weg dort hinauf gibt es laut Wanderkarte nicht und eine Beschilderung ist auch nicht vorhanden. Während der nordöstlichen Umrundung treffen wir auf eine ortskundige Frau, die uns empfiehlt, bei dem nächsten Wegweiser ins Weglose nach rechts abzubiegen. Stetig steigt der Pfad leicht an, um eine Kurve und noch eine Kurve und noch eine Kurve... Haben wir den Wegweiser schon verpasst? Doch hinter der letzten Kurve taucht er auf, der Wegweiser am Zanutscher Boden. Sichtbare Spuren gehen vom Wegweiser in nordwestliche Richtung auf den Scammerspitz zu. Über trockene Wiesen und zwischen herbstlich bemalten Sträuchern hindurch besteigen wir in 15 Minuten den gut 100 Meter höheren Scammerspitz. Der Aufstieg wird durch eine grandiose Rundumsicht und ein kleines Holzkreuz mit der Aufschrift "Scammerspitz" belohnt. Etwas Schadenfreude lässt sich schwer verbergen, wie wir sehen, dass sich der Hochnebel überm Rhein in Richtung Bodensee den ganzen Tag nicht auflöst. Die obligatorische Gipfelrast beenden wir bald, da noch fast 1200 Höhenmeter Abstieg anstehen. Wenige Minuten nach dem Aufbruch stehen wir wieder am Zanutscher Boden. Fast auf einer Höhenlinie führt nun ein schmaler Pfad einen halben Kilometer entlang eines steilen Waldhanges bist die Siedlung Spundätscha, vermutlich eine Feriensiedlung, unter unseren Füssen liegt. Während wir über Wiesen zur Siedlung hinab steigen, sehen wir auch zum Dorf Ober-Says hinüber, wo wir vor über 5 Stunden gestartet sind. In Spundätscha bewundern wir die hübschen Holzhäuschen mit unverbaubarer Fernsicht. Ein Fahrweg, der wohl das Herz eines Offroad-Freundes höher schlagen lässt, verbindet die Siedlung mit der Zivilisation. Genau dieser Fahrweg soll uns noch 750 Höhenmeter hinunter, in das Dorf Valtanna führen. Ein einziges Auto, das uns während des nur 40-minütigen Abstiegs entgegen kommt, beweist uns, dass der Weg tatsächlich befahrbar ist. Die langen und sehr steilen Geraden, die teilweise durch tiefe Hohlwege verlaufen, lassen uns die Abstiegszeit wie Stunden empfinden. Trotzdem treffen wir alle ohne Knieschaden in Valtanna ein. Ein Bus, der aber nur bei Voranmeldung fährt, könnte uns einer Stunde nach Anmeldung die kurze Strecke nur(?) 200 Höhenmeter hinauf, zu unseren PKWs bringen. Laut Wanderwegweiser werden für den Fussmarsch dafür 45 Minuten benötigt. Wir, alle noch fit und munter, schaffen das in einer knappen halben Stunde. Die bezahlte Parkzeit ist zwar längst abgelaufen, aber der Dorfpolizist hat wohl gerade Urlaub. Es steckt kein Knöllchen unter dem Scheibenwischer. Zum Ausklang der Wanderung kehren wir in der einzigen und urigen Dorfbeiz ein. Wie wir erfahren, werden wir zu den letzten Gästen gehören, denn die Gaststätte schliesst Ende des Monats für immer ihre Pforten.

Bild 1: Falknis (2562m)

Bild 2: Blick Richtung Chur

Bild 3: Falhnis

Bild 4: Einsamer Baum am Cyprianspitz

Bild 5: Harz

Bild 6: Alvier-Gruppe, Rheintal, Landquart

Bild 7: Felsabbruch

Bild 8: Steinbruch Fenza

Bild 9: Calanda (2806m)

Bild 10: Drusenfluh (2827m), Sulzfluh (2817m)

Bild 11: Wanderweg über Stams

Bild 12: Scammerspitz (2014m)

Bild 13: Stams (1645m)

Bild 14: Holzhäuser in Stams

Bild 15: Cyprianspitz (1774m), Sayser Chöpf

Bild 16: Churfirsten

Bild 17: Prättigau, Rätikon

Bild 18: Schesaplana (2964m)

Bild 19: Gipfelkreuz Scammerspitz

Bild 20: Spundätscha (1636m)

Bild 21: Ober-Says (1095m, u.l.)

Bild 22: Calanda

Bild 23: Churfirsten, Alvier-Gruppe, Alpstein, Falknis

Bild 24: Spundätscha, Calanda

Bild 25: Hohlweg nach Valtanna

Bild 26: Valtanna (877m)

Bild 27: Haus in Valtanna
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